Zurück im Tal und in Thale gehe ich auf einem anderen Weg in Richtung Möbelhaus, dort wartet ein Kamin und ein bequemes Sofa und Kuchen gibt es auch noch. Morgen, so der Plan, will ich dann die Rosstrappe besuchen. Allerdings komme ich nun auf meinem Weg am Sessellift vorbei. Es ist noch früh und Nachmittag, das Wetter ist immer noch schön, und es ist niemand zu sehen, der ansteht, um nach oben auf den Berg zu fahren. In weiser Voraussicht habe ich an der Seilbahn ein Kombiticket erworben und nun stehe ich am Lift und warte auf meinen Sessel. Andere Leute kommen mit Fahrrad und hängen dieses einfach an einen Haken am Sessel und lassen sich zusammen mit Rad auf den Berg bringen. Bin beeindruckt. Die Fahrt ist kurz und kurzweilig, oben angekommen, stehe ich erstmal wieder auf dem obligatorischen Parkplatz und dem Sagenpavillon, der sicher Bodo und Brunhilde Merchandise verkauft, aber heute geschlossen ist.
Auf gut ausgeschilderten Wanderwegen und Asphaltstraßen kommt man dann dem Roßtrappenfelsen immer näher. Vorbei am Hotel Roßtrappe mit der witzigsten Regenrinne, die ich bis jetzt gesehen habe, und das sicher mit einem spektakulären Ausblick aufs Tal dienen kann, wenn man ein Zimmer in den höheren Etagen hat.
Während der Hexentanzplatz eher ein Themenpark (auf Discounter-Niveau) ist, ist die Roßtrappe ein gut erschlossenes und gesichertes Wandergebiet. Man kann auch zum Gipfel hinaufwandern, der Anstieg soll recht steil sein, also mache ich das ein anderes Mal, wenn ich jünger bin.
Man wandert über mit einer dichten Laubdecke bedeckten Waldboden oder über felsigen Untergrund und wird von einem grandiosen Ausblick zum nächsten geführt, bis man schließlich zu dem Abdruck des Hufeisens des riesigen Tieres kommt, welcher dem Berg seinen Namen gab.
Denn damals, in früherer Zeit, lebten einst Riesen im Harz, und einer von ihnen, Bodo begehrte, manche sagen verliebte sich in (was natürlich falsch ist) die schöne Königstochter Brunhilde. Sie hatte kein Interesse und sagte Nein. Das leidige Thema der Fehlinterpretation, Bodo meinte gehört zu haben, ja gerne und hat ihr nachgestellt. Sie floh vor ihm, er setzte ihr nach. Und hier sieht man sehr deutlich, dass die Geschichte mit der Liebe eine Lüge ist. Am Hexentanzplatz hat er sie gestellt und sie, in ihrer Panik, gibt ihrem Pferd die Sporen und das Tier springt über das weite Tal und erreicht den gegenüber liegenden Felsen. Die Wucht des Aufpralls hinterlässt im Stein den Abdruck des Hufeisens. Beim Sprung verliert Brunhilde ihre schwere goldene Krone, sie fällt in den Gebirgsbach. Und nicht nur die Krone. Bodo kann nicht aufgeben, er springt hinterher und schafft es nicht, Roß und Reiter stürzen in die Schlucht (armes Pferd) und Bodo verwandelt sich in einen großen schwarzen Hund, der, auf dem Grund des Flüsschens Bode lebend, die Krone der Prinzessin bewacht. Angeblich haben viele versucht, sie zu finden, aber es ist keinem gelungen. In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu erfahren, ob im Harz jemals Gold geschürft wurde. Aber das Hüttenmuseum hatte geschlossen und ich eh keinen gültigen Test.
Die Lehre aus der Geschichte, Nein heißt Nein und wenn er das nicht versteht, Ladys, lauft, haltet euch nicht mit Erklärungen auf, trennt euch von überflüssigen Ballast und bringt euch in Sicherheit.
Die Vertiefung im Fels ist wesentlich älter als die Sage um Brunhilde und Bodo, und sie ist nicht auf natürlichem Weg entstanden, obwohl sie auf dem ersten Blick wie ausgewaschener Sandstein aussieht. Aber es ist Granit und somit mussten die Vertiefungen von Menschenhand erschaffen sein. Vermutlich gab es auch hier einen heidnischen Kultplatz, der zur Winzenburg gehörte, einer Wallanlage, deren Reste man noch sehen kann und deren Ursprung bis in die Jungsteinzeit zurückreicht.
Der Besuch auf dem Roßtrappenfelsen hat mir sehr gut gefallen, es ist ruhiger als auf dem gegenüber liegenden Hexentanzplatz und der Fokus liegt darauf, die Natur so wenig wie möglich zu stören und den Besuchern trotzdem die spektakulären Ausblicke auf das Bodetal und die umliegenden Gebirgszüge zu ermöglichen. Für die Roßtrappe hat sich der Besuch in Thale gelohnt.
English version below
I’m back in the valley and in Thale ( valley in German means Tal - Thale = the place in the valley) and I’m taking a different way back to my furniture store, where an electric chimney, a nice sofa and some cake wait for me. Tomorrow, so my plan, I going to Rosstrappe Rock. But I pass along the chair-lift, it’s early afternoon and the weather is still good and it’s empty there, no one is waiting. Since I’m quite clever I got me a both in one ticket and now I’m standing at the lift and waiting for my chair. Other folks are there with their bikes and they just hang them up at big hooks at the chairs and are taken hill-on together wither them. Impressive. The ride is short and diverting and on top I’m standing on the obligatory parking lot and a little stall called legend’s pavilion, I’m very sure they sell Bodo and Brunhilde merch there, but it’s closed.
On well-signposted hiking paths and asphalt street you get closer and closer to Rosstrappe, along at Hotel Roßtrappe, with the funniest rain gutter I’ve seen so far and that might offer a spectacular view if you have a room in the upper floors.
While the Hexentanzplatz is more a theme park (on discounter standard) Rosstrappe is a well developed and safe hiking area. You can take the food path up to the mountain top as well, it’s said it’s a bit steep, so I might do this at a different time, maybe when I’m younger.
You are walking on thick layers of leaves or on stoney ground and get lead from one fabulous view to the next one until you finally reach the trace of a big horse shoe that named the mountain ( Roß - old German language for horse, Trappen - old word what means stamp with heavy feet).
Because in very old times giants did live in Harz area and one of them, Bodo, coveted, some say he fell in love with (what is not true) the beautiful king’s daughter Brunhilde. She wasn’t interested and said No! And that’s the old song and an example for misinterpretation, Bodo meant to hear, yes, of course and was chasing her. She fled, he pursued her. And here we see very clearly that the tale that it was love is just a lie. At Hexentanzplatz he reached her and she panicked and she spurred her horse and the beast jumped over the gorge and landet on the rock on the other side. The force of impact left the trace of the horse shoe on the ground. During the jump Brunhilde lost her heavy golden crown and it fell into the water of the mountain brook. And not only the crown. Bodo can’t let go, he followed her and didn’t made it, beast and rider fell into the brook (poor horse) and Bodo was turned into a giant black dog guarding the crown in river Bode since then. Many were searching for the crown, no one ever found it. In this case it would be interesting to know, if people ever were digging for gold in Harz area, but the Mining Museum is closed and I don’t have a valued corona test anyway.
The moral of the story, No means No, and when he doesn’t seem to understand that, ladies, run, don’t start explaining, and shed ballast and get into safety.
The deepening in the rock is much older than the tale of Brunhilde and Bodo and it’s nothing that is done by nature, even if it looks at first sight like a wash-out on sandstone. But it’s all granite here and so the holes must be man made. Probably was it a cultic site too, maybe connected to Winzenburg, an ancient fortress which remains are still to be seen and which origins are dated from neolithic age.
The visit at Roßtrappe was very pleasant, it’s way less crowded than at the opposite Hexentanzplatz, and the focus is more on not bothering nature too much but give visitors the opportunity to enjoy the fantastic views onto Bode valley and the surrounding mountains.
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