Sonntag, 23. Februar 2014

Lichtspiele und eine Jizo Armada - Illumination and a Jizo Armada

Ich wollte Souvenirs kaufen und natürlich das obligatorische Bild von der Jahreszahl am Tokyo Tower knipsen, also auf zum Zwilling des Eiffelturms. Und während ich noch die Reflektion des erleuchteten Turms in einen Hochhaus bestaunte, gewahrte ich aus dem Augenwinkel noch mehr schöne Lichter. Der Zōjō Tempel war angestrahlt und sah wunderschön aus.
Der Zōjō war einst der Familientempel der Tokugawa Familie, dass heißt ab 1868 ging es bergab, mit dem Tempel als Institution, als Bauwerk, mit dem Buddhismus und überhaupt. Mit Beginn der Meiji Restauration wurde in bester Bilderstürmermentalität alles negiert, was vorher war. Das Gelände des Tempels wurde zum öffentlichen Park und im selben Jahr brannte die Haupthalle aus. 1875 setzte sich ein einflußreicher Politiker, Ito Hirabumi, für den Tempel ein, so dass es wieder zu einem Aufschwung im Zōjō kam. Im 2. Weltkrieg wurde er fast vollständig zerstört, die Haupthalle und die Nebengebäude wurden wieder aufgebaut, und der nördliche Teil der Anlage wurde verkauft. Zu diesem Zweck wurden das Mausoleum der Tokugawa Familie aufgelöst und die Urnen umgesetzt, sie befinden sich hinter der Haupthalle.
Hier sind gerade große Umbauten am Werk, denn bald ist das Neujahrsfest und dann werden Heerscharen am Tempel anstehen und um den Segen der Priester für das kommende Jahr bitten, und danach lecker Fastfood essen wollen.
Und dann finde ich einen verzauberten Ort der wundervoll, friedlich und traurig zugleich ist. Ungezählte kleine Jizo Stutuen mit kleinen Windmühlen und vielen bunten Blumen. Jizo ist der Schutzgott der Kinder und er begleitet die Seelen in die Unterwelt. Wenn ein Kind nicht lebend zur Welt kommt, oder nur kurz hier ist, bringen die Eltern das Mützchen und Lätzchen, welches das Baby nun nicht braucht, dem Jizo, ziehen es ihm an und warten, dass die rote Farbe verblasst. Dann hat Jizo die Seele des Kindes gefunden und geleitet es sicher in die andere Welt. Rings im Gewusel der Großstadt ist es still und losgelöst von allem alltäglichen, der Ort hat beinahe etwas ätherisches....







































I wanted to buy some souvenirs and of course wanted to take the annual picture of the number of the year at the Tokyo Tower, so I went to see the twin of the Eiffel Tower. And while I was gazing at the reflection of the lights of Tokyo Tower at one of the sky scrapers, I retained some other beautiful lights. The Zōjō temple was lit up and looked so beautiful.
Zōjō was the temple of the Tokugawa family, that means all went hill down after 1868 with the building, the institution, the Buddhism at all. During the time of Meiji restoration everything from the past times was negated in best manner of cataclysm. The area of the temple became a public park in 1873 and in the same year the main hall of the temple was destroyed by fire. 1875 Ito Hirabumi, a influential politician, did campaign for the temple, so the things went a bit better. In WWII the whole area was nearly completely destroyed, the main building and the side houses are rebuilt, the norther part of the temple area was sold. That's why the mausoleum of the Tokugawa family was given up and the urns where brought to a place behind the main hall.
Now a lot of construction work is in progress, soon the new year will be celebrated, and loads of people will line up to get the blessing for the next year from the priest and some tasty food from the nearby stalls.
And than I do find a enchanted place, wonderful, peaceful and sad at the same time. Countless little statues of Jizo with small whirligigs and lots of colored flowers. Jizo is the god that protect the children and guides the souls to the other world. When a baby is stillborn or doesn't stay for long, the parents bring the bonnet and the bib which the baby doesn't need now to the Jizo, dress the statue and wait till the red colored faded away, than the Jizo had found the soul of the child and will take it safe to the other world. In the very center of the big city is it silent and detached from all the every day issues, a nearly ethereal place.....

Shiba Koen

Der Shiba Park ist gleich um die Ecke von meinem Hotel, einer der ältesten öffentlichen Parks der Stadt, und auch einer der zerstreutesten. Die große Grünanlage, in deren Zentrum sich der Zōjō-ji Tempel befand, wurde 1873 der Öffentlichkeit übergeben. Im Jahr 1945 wurde die Trennung von Kirche und Staat verordnet und somit wurde auch der Park getrennt, in das Gelände des oben genannten Tempels, das Gelände eines Shinto Schreins und das Gelände des Parks.
Heute ist das Zentrum des Parks ein prähistorischer Grabhügel von 106 Metern Länge, auf dessen Kuppe ein Denkmal für Inō Tadataka steht. Tadataka wurde 1745 geboren, heiratete sehr jung und übte sehr erfolgreich den Beruf eines Kaufmanns und Sakeproduzenten aus. Im Alter von 49 Jahren war er schon dreimal verwitwet und zog nach Edo, um dort ein Studium der westlichen Mathematik, Astronomie und Geographie aufzunehmen, bei einem Lehrer der fast 20 Jahre jünger war als er. Im Jahr 1800 erhielt er die Erlaubnis vom Tokugawa Shogunat auf eigene Kosten die Insel Hokkaido zu vermessen. Und so begann seine Mission. Er schaffte ein Kartenwerk, dass fast ganz Japan auf 214 sehr detaillierten Landkarten von sehr großer Genauigkeit abbildet. Die Originalkarten fielen Bränden und Erbeben zum Opfer, aber Kopien sind in der Library of Congress in den USA im Jahr 2001 entdeckt worden. Insgesamt sind 206 Karten erhalten, von denen jede so groß wie eine Tatami Matte ist (1,6 Quadratmeter).
Unterhalb des Hügels gibt es einen winzigen Schrein, an dem sich viele Füchse tummeln, die diesen bewachen. Dauerte ein wenig, bis ich sie alle gesehen hatte. Und andere Monumente zeigen an, dass der Park einstmals Privatbesitz einer Adelsfamilie war.
Es gibt einen kleinen Teich, einen winzigen Wasserfall und einige Blumenrabatten und über allem thront der Tokyo Tower, der von nahezu jedem Winkel des Parks zu sehen ist. Auf den Rasenflächen, die jetzt im Dezember braun und trocken sind, dürfen Kinder Ball spielen, Hunde an der Leine geführt werden und Leute ein Picknick veranstalten. Am Eingang gibt es eine ewige Flamme, die an Frieden mahnen soll, ein Symbol, dass die Kinder der umliegenden Schulen ausgesucht haben.






































The Shiba Park is just around the corner of my hotel and one of the oldest und most scattered parks of the city. The big green space with the Zōjō-ji temple in the center was opened for the public in 1873. In 1945 the separation of church and state was prescribed and so the park was separated too, the part where the temple is, the part where a Shinto shrine is, the part where the park is.
Today the center of the park is a prehistoric grave mound about 106 meters long and on top of it is a memorial for Inō Tadataka. Tadataka was born in 1745, was married very young and worked successful as a merchand and sake brewer. At the age of 49, already three times a widower he went to Edo to study western Mathematics, Astronomy and Geography and his teacher was 20 years younger than he. In 1800 he got the permission by the Tokugawa Shoguns to surveyed the island of Hokkaido on his own expanse. And so his mission starts. He chart nearly whole Japan on 214 maps, very detailed and extremely precise. The original maps were lost in fire and quake, but in 2001 a copy was found in the Library of Congress in the USA and so 206 maps did remain, each one as big as a tatami mat (1,6 sqm).
At the foot of the hill is a tiny shrine with many foxes guarding it, took me a while to find them all. And other monuments show that the park was a privat one of a noble family once.
There is a small pond, a tiny water fall, and some flower borders and above all thrones the Tokyo Tower, to be seen from nearly every angle of the park. On the grass, now in December dry and brown are kids allowed to play ball, dogs to walk on leash and people to hold picnics. At the entry is an eternal flame, as a memorial for eternal peace, and symbol was chosen by the children of the schools around the park.