Dienstag, 2. Januar 2018

Endlich wieder vereint-Hachiko und Prof. Ueno - Finally together again-Hachiko and Prof. Ueno

Fast jeder kennt die Geschichte von Hatchiko, dem Akita, den in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts der Tokyoter Universitätsprofessor Ueno als Haustier hielt. Übrigens ein Novum zu dieser Zeit, darum verbrachten die Haustiere die meiste Zeit außerhalb des Hauses und kehrten eher zur Fütterung zurück. Hachiko hingegen ging jeden Abend zum Bahnhof Shibuya in Tokyo und wartete auf Professor Ueno, der mit dem Zug aus Yanaka zurück kam, dort war der Campus der Universität. Der Professor verstarb an seinem Arbeitsplatz plötzlich und unerwartet an einer Hirnblutung und Hachiko ging weiter zum Bahnhof und wartete auf sein Herrchen, welches nicht mehr heimkehrte.
Und somit kennt auch jeder die Statue des wartenden Hundes am Bahnhof Shibuya. Ein beliebtes Fotomotiv und ein guter Orientierungspunkt, denn sich vor dem Bahnhof Shibuya zu verabreden ist ein hoffnungsloses Unterfangen (http://fraumb-far-far-away.blogspot.co.uk/2011/12/shibuya-niemals-allein-auf-der-kreuzung.html)
Aber bei aller Romantik und Emotionalität wird übersehen, dass bevor Herr Ueno starb, die beiden sich jeden Abend trafen und glücklich wiedervereint nach Hause gingen. Zweifelsfrei ist Hachiko der Star des Duos, aber auch Professor Hidesaburo Ueno war eine bekannte Persönlichkeit seinerzeit und ein angesehener Dozent der Kaiserlichen Universität, wo er 20 Jahre Agrartechnik unterrichtete. Im Jahr 2015 jährte sich sein Todestag zum 90. mal und der seines Hundes zum 80. mal. Die Landwirtschaftsfakultät der Universität, die heute schlicht Universität von Tokyo heißt, nahm das zum Anlass, die beiden wieder zu vereinen. 
Und da sind sie beide, eingefangen in dem Moment, wo der Hund seinen Herrn begrüßt, und der Professor, der seine Aktentasche zur Seite gestellt hat, um seinerseits den Hund zu begrüßen. 
Die Statue steht kurz hinter dem Haupteingang der Fakultät im Bezirk Setagaya. 
Und nun, Nase geputzt, Taschentuch eingepackt, vom Hund zum Fuchs ist es ja nur ein Katzensprung (wat‘n schlechter Kalauer), ich gehe zum Nezu Shrine. 

English version below 

                       

Erklärung: Dieses Foto gehört mir nicht. (Logisch nicht, es stammt aus dem Jahr 1935) Ich habe es im Netz gefunden, alle Rechte liegen beim Besitzer.
Disclaimer: I don’t own this picture (of course not, it was taken in 1935) I found it at the net, all rights are with the owner. 
                                                         












Bedarf für Studenten - What students do need


Nearly everyone knows the story of Hachiko, the Akita, that in the 20s of last century was kept as a pet by the Tokyo university professor Dr. Ueno. Something new at this time, therefore many pets didn’t live in the house but were roaming around during the day and came back home for food. Hachiko went every evening to Shibuya Station and awaited his master to return from Yanaka, where the campus of the university was. The professor died suddenly and unexpected at work from a brain stroke and Hachiko was still coming to the station every evening and waited, but his master never returned.
And therefore anyone knows the statue of the patiently waiting dog at the station Shibuya. A famous photo spot and a good place for meeting people, because: we meet at the entry of the station! will never work (http://fraumb-far-far-away.blogspot.co.uk/2011/12/shibuya-niemals-allein-auf-der-kreuzung.html).
But with all the romantic and emotions we mostly forget, that before Mr. Ueno passed away, they meet every evening and went happily united together home. No doubt about that Hachiko is the celebrity of the two, but Professor Hidesaburo Ueno was a well known public character too at his time, a well-respected scholar at the Imperial University, where he was teaching agricultural engineering for about 20 years. In the year 2015 was the 90th anniversary of his death and the 80th of Hachiko’s one. The agricultural college of the university, which ist today simply the University of Tokyo, took that opportunity to reunite both again. 
And here they are, captured in the very moment when the dog saw his master and went for him and the professor did put down his briefcase to have both hands to great his dog too. 
The statue is near the entry of the campus in the district of Setagaya. 
And now, nose blown, handkerchief back in the pocket, dog and fox, no big difference, I go and see the Nezu Shrine. 

Jetzt wird’s exotisch - Shinjuku Gyoen Greenhouse - It’s getting exotic now

Da der Park mal als landwirtschaftliches Entwicklungsgebiet angefangen hat, gibt es hier auch ein Gewächshaus, und zwar seit 1892. Im Gebäude gibt es auch zwei Schautafeln, die das historische Glashaus zeigen, sehr schön viktorianisch (Großbritannien und Übersee) beziehungsweise Gründerzeitstil (Deutschland). Es gibt auch Etliches an Text, aber nur mono-lingual. Wir sehen, der Angestellte am Einlass war offenbar nicht der Einzige mit limitierten Englischkenntnissen.
Das jetzige Haus stammt aus den 50ern des vergangenen Jahrhunderts und beherbergt um die 1700 verschiedene tropische und subtropische Pflanzen. Am Eingang werden wir vor herabfallenden Wassertropfen gewarnt, hoffen wir mal, dass es nicht so schlimm wird. Es gibt einen unteren und teilweise einen oberen Rundgang, so dass man auch den Baumkronen auf Augenhöhe begegnen kann. 
Die Sammlung ist nicht spektakulär, also nichts dabei, was es nicht auch in andren Gewächshäusern gäbe, aber viele Pflanzen standen in Blüte, alles ist gefällig arrangiert und einfach schön anzusehen. 
Und es scheint auch die Möglichkeit zu geben, Pflanzen, Samen oder Stecklinge zu erwerben, bin mir aber nicht sicher. 






















Because the park started as an agricultural development facility there is a greenhouse too, already since 1892. Inside the building are some billboards showing the historic glasshouse, very beautiful in Victorian style (Great Britain and Overseas) or Gründerzeit style (Germany). There is some text too, but only mono-lingual. Seems the employee at the entrance was not the only one with limited English knowledge. 
The current building is from the 50s of the last century and is housing about 1700 different tropical and subtropical plant species. At the entry we are warned about falling down water drops, so we can not say, that we were not warned. There is a walkway at the ground and a smaller one on a higher level, so we can meet the tree crown at eye level. 
The collection is not really spectacular, nothing you won’t find in other greenhouses too, but many plants were blooming, it’s all nicely displayed and beautiful to look at. 
And it seems there is an opportunity to buy plants, seeds or scions, but not sure about. 

Montag, 1. Januar 2018

Noch mehr Kirschblüten - Shinjuku Gyoen - And More Cherry Blossoms

Anfang Januar, als ich in dem von Godzilla geführten Hotel in Shinjuku genächtigt habe, hatte ich die Idee den Shinjuku Gyoen zu besuchen. Allerdings hatte ich diese Idee am 3. Januar oder so. Hatte mich schon gefreut, dass es dort so ruhig ist und als ich keine Menschen sah, hätte mir nach sechs Jahreswechseln in Japan eigentlich bewusst sein müssen, dass das Objekt meiner Begierde versperrt ist, weil ja Haupturlaubszeit ist. Hab mir dann vorgenommen, später wieder zu kommen. Und es wieder vergessen. Aber nun habe ich in einem Online Magazin etwas gelesen, dass mir den Park wieder in Erinnerung brachte. Ein Mitarbeiter am Einlass hat bei Ausländern immer kein Eintrittsgeld verlangt. Seine Begründung, er würde kein Englisch sprechen und er wolle nicht von den Leute angeschrien werden. Bestimmt kennt jeder dieses Phänomen, dass manche Leute meinen, sie müssten besonders laut sprechen, wenn es an Fremdsprachenkenntnissen des Gegenübers mangelt. Der Park hatte durchaus finanzielle Einbußen, obzwar der Eintritt mit 200¥ sehr preiswert, nein, billig ist. Lange Geschichte kurz, der Mitarbeiter ist gegangen, und ich bin hingefahren.
Das Land gehörte, wie eigentlich alles Land damals, einer Adelsfamilie und wurde ab 1872 als Agrarentwicklungsgebiet übernommen, später, ab 1879 kümmerte sich das kaiserliche Hofamt und ab 1906 konnte man den Park besuchen, manchmal. Die Begräbnisfeierlichkeiten für den Taishō und den Shōwa Tennō fanden hier statt und seit 1946 ist der Park öffentlich.
Es gibt drei Eingänge und drei ineinander übergehende Gartenanlagen, den japanischen Garten, den englischen Park und den französischen Garten.
Im Zentrum des japanischen Gartens gibt es mehrere kleine Teiche in einer Senke, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Vom Teehaus aus hat man einen schönen Blick auf strategisch günstig gesetzte, nun blühende, Kirschbäume und Wasserläufe und eine Wand aus Bäumen, die die umliegenden Häuser und Bahntrassen verdecken und somit die Illusion erzeugen, man ist irgendwie mitten in der Natur. 
Im französischen Garten dominieren breite Alleen mit Platanen und geometrische Blumenrabatten, während der englische Park von einem beeindruckenden Panorama von Wolkenkratzern flankiert wird. 
Dort steht auch ein Pavillon im südchinesischem Minnan-Stil, dass für die Hochzeitsfeier des späteren Shōwa Tennō erbaut wurde. Diese Art Wohnhaus ist sehr verbreitet in Taiwan und fällt auf durch den Grundriss, der ein Swastika ist. Neben diesem Haus gibt es noch ein ähnliches in Tokyo, in Toranomon in Mikado.
In der Nähe des Westausgangs gibt es den Sumpfzypressenwald. Aber eigentlich ist es der Märchenwald, denn hier stehen ganz viele kleine Feenhäuser unter großen Bäumen.
Außerdem gibt es große Gewächshäuser hier, aber erst gehen wir mal Kirschblüten gucken.

English version below















































































At the begin of January, when I stayed in the hotel in Shinjuku, that is run by Godzilla, I had the idea to visit Shinjuku Gyoen. Albeit I had the idea at the 3rd of January or so. I was very happy, that it was so quiet there and as I didn’t saw any people, I should have known after six times spending turn of the year in Japan, that the object of my desire is closed due kind of  main holiday season. I decided to come back later. And I forgot. But now I read in an online magazine something that brought the park back to my mind. A staff member never took the entrance fee from foreign visitors. He said, he doesn’t speak English and he doesn’t want them to shout at him. Maybe you know that phenomenon, that some people talk louder and louder when it comes to communication problems caused by a lack of knowledge of other languages. The park suffered from financial losses, though the fee is with 200¥ more than cheap. Long story short, the staff member went away and I went there. 
The land was owned by a noble family once, like all the land, I guess. In 1872 it was used as an agricultural development area and taken over by the imperial court office in 1879. Since 1906 the park could be visited by the people, in some parts at some times. The funeral festivities for the Taishō and the Shōwa Tennō took place here. And since 1946 the park is open to the public. 
There are three entries and three different parks, which merge into each other, a Japanese garden, an English park and a French garden. 
In the middle of the Japanese garden are several little ponds in a low ground connected by small bridges. At the tea house terrace you got a beautiful view onto strategic well put, now blooming, cherry trees and waterways and at a wall of trees that hide the surrounding buildings and highways and create the illusion that you are somewhere out in the nature. 
The French garden is dominated by wide alleys lined up with huge plane trees and many geometric herbaceous borders, whilst the English park lays in front of an impressive panorama of skyscrapers. 
There you find also a pavilion in Southchinese Minnan-Style, which was built once for the wedding ceremony of the later Shōwa Tennō. This kind of living house is common in Taiwan and it’s remarkable for its gammadion shaped layout. There is one other house like this in Tokyo at Toranomon, Minato.
Near the west entry you find a forest of bald cypresses, but in reality it´s a fairy wood land with little fairy houses under huge trees.
And they got huge greenhouses here too, but first we go for the cherry blossoms.