Donnerstag, 25. Mai 2017

Das Herz von Venedig - The Heart of Venice

Nun habe ich ein wenig die Peripherie erkundet, nun wende ich mich dem Zentrum zu. Das tun alle Touristen, Markusplatz, Dogenpalast, Seufzerbrücke, wat mutt, dat mutt.
Einen Teil der Strecke bin ich gestern schon gegangen, diesmal laufe ich weiter am Canale Grande entlang und gelange so zur Piazza San Marco mit dem Obelisk auf dem der venezianische Löwe thront. Für mich wird er immer Vernithrax sein, der Löwe aus Obsidian, der sprechen und fliegen kam und der treue Begleiter von Merle ist, aus den Jugendbüchern von Kai Meyer. Die Trilogie spielt in einem anderen Venedig in einer anderen Zeit in einer magischen Welt und doch hat sie viel vom Venedig, das ich gerade besuche. 
Natürlich ist es hier sehr voll, Venedig ist die meistbesuchte Stadt der Welt und das ist der meistbesuchte Platz der Stadt, die die meistbesuchte der Welt ist. Man kann den Markusdom besuchen und den Campanile besteigen und Venedig von oben betrachten und die Menschenmassen, die auf dem Platz hin-  und herwogen, aber dazu muss man lange in der langen Schlange warten und ich so: ach nö. 
Aber ich erfreue mich an der Schönheit der Architektur und betrachte die gusseisernen Pferde, eine antike Quadriga, die über Konstantinopel nach Venedig gekommen ist. Der Ursprung der Statuen ist nebulös, eventuell stammen sie aus Rom, in Konstantinopel standen vermutlich im Hippodrom. Nach der Plünderung 1204 brachten Kreuzfahrer sie mit. Warum sie auf der Galerie des Markusdom stehen ist auch nicht genau bekannt, es gibt die Geschichte, Kaiser Friedrich I. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(HRR)) habe in einem Konflikt mit dem Papst Venedig belagern lassen und geschworen, er werde erst abziehen, wenn er den Markusdom in einen Pferdestall verwandelt habe. Nun denn, wieder ein gutes Beispiel dafür, dass gesagte Worte gehört werden. Ob er selber die Pferde hat aufstellen lassen oder die Sieger seinen Eid symbolisch
 erfüllt haben ist ungewiss, genau wie die Geschichte als solche. Aber wenn sie nicht wahr ist, ist sie doch trefflich erzählt. 
Daneben der Dogenpalast, Doge von lateinisch Dux - Führer/Anführer ist der Regierungssitz des Staatsoberhauptes der Republik Venedig sowie der Justizorgane. Einer der schönsten gotischen Profanbauten aus dem Jahr 1340, außen mehr schlicht, innen mehr pompös. Da Venedig nun keine Hauptstadt keiner Republik mehr ist, hat sich auch die Bedeutung des Palastes gewandelt, heute gehört er zum Musei Civici Veneziani. 
Neben dem Dogenpalast befindet sich das Gefängnis, das heißt, damals wurde jenes Gebäude als Gefängnis genutzt, und darum braucht man auch die wohl berühmteste Brücke Venedigs, die Seufzerbrücke. 
Die Brücke stammt aus dem Jahr 1600 und verbindet die beide Gebäudeteile, es gibt zwei von einander getrennte Gänge, so dass Gefangene auf dem Weg zum Verhör oder zurück sich nicht begegnen konnten. Den Namen Seufzerbrücke erhielt dieser Weg erst im 19. Jahrhundert, weil die Gefangenen hier zum letzten Mal das Wasser der Lagune seufzen hörten, wenn sie zum Tode verurteilt wurden, oder weil sie selber seufzten, weil sie für lange Zeit das Tageslicht nicht mehr sehen werden. Die Gefängniszellen im Dogenpalast waren winzig, niedrig, nur durch ein Gitterfenster in der Tür 'belüftet' und standen streckenweise unter Wasser. Wer mehr über die Gefangenenschaft im Dogenpalast erfahren möchte, Giacomo Casanova (1725-1798) erzählt darüber in "Geschichte meiner Flucht". 
Und wer mehr über Merles Venedig und ihre Abenteuer erfahren möchte:
Kai Meyer: Die fließende Königin- Das steinerne Herz - Das gläserne Wort 

English Version below


















































After exploring the periphery, I'm now heading for the city centre. All tourists are doing this, Marcus Place, Campanile, Doge's Palace, it has to be done. 
A part of the way I walked along yesterday but now I'm following the Canale Grande and reach the Piazza San Marco where the obelisk and the Venetian Lion on top. For me he will always be Vernithrax, the lion made of obsidian, who can speak and fly and is the faithful companion of Merle in the juvenile books by Kai Meyer. The story takes place in a different Venice in a different time in a magic world and it got so much from the Venice im actually visiting. 
Of course it's very crowded, but Venice is the most visited city on earth and this is the most visited spot in the city that is the most visited city on earth. 
You can visit the St. Mark's Basilica and climb up the Campanile, to see Venice and the sea of people from above, but you have to wait in long lines for long time and I said to myself: nope, thanks. 
But I do enjoy the architecture and the cast iron horses, an antique quadriga, that came from Constantinople to Venice. The origin of the statues is unknown, maybe they came from the ancient Roma, in Constantinople they may have been standing in a hippodrome and have been brought here by crusaders in 1204. Why they have been placed onto the gallery of the church is as nebulous as the everything about them, but there is the tale, that emperor Friedrich I. (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Frederick_I,_Holy_Roman_Emperor) was swearing an oath when he was struggling with the pope and did besiege Venice, that he won't leave until the St. Mark's Basilica will be turned into a horse stable. A good example that spoken words could be heard. If it was he, who placed the horses there or the victors to fulfill the oath in a symbolic way is unknown, even if the whole story is true, but if not, so it's an excellent tale. 
Beside the Doge's Palace, Doge from the Latin word Dux - leader, is the palace of the government of the republic of Venice and of the judicature. One of the most beautiful secular buildings of the gothic architecture, building started in 1340, outside more plain and simple, inside more abundant. Nowadays Venice is no capital of no republic anymore, and the purpose of the house changed, it's today part of the Musei Civici Veneziani.
Next to the Dove's Palace is the prison located, to be precise, the building was used as a prison in former time and therefore the most famous of all bridges of Venice was needed, the Bridge of Sighs. 
The bridge was built in 1600 and is connecting both houses, got two different lanes inside, so that prisoners to they way to the interrogation and back couldn't meet each other. The name Bridge of Sighs was given to it in the 19th century, because the delinquents did hear the sighing of the waters of the lagune for the last time, or because the prisoners did sigh themselves because they won't see the daylight for a long time. The prison cells, especially those at the Doge's Palace itself have been tiny rooms low-ceilinged and narrow, light and air came in only through a small barred window in the door, and from time to time to ground was flooded. For those, who want to know more about the prison in the Doge's Palace, Mr. Giacomo Casanova (1725-1798) is talking about it in his novel: The History of my escape (Historia de ma fuite des prison de la république de Venise qu'on appelle les plombs).
And those who want to read more about Merle's Venice and her adventures: 
Kai Meyer - Dark Reflections - The Water Mirror - The Stone Light - The Glass Word



Mittwoch, 24. Mai 2017

Venezia - Kirchen und Brücken - Churches and Bridges

Venedig Tag 2. Es ist super schönes Wetter, strahlend blauer Himmel und die Temperaturen sind moderat, es ist Februar, in Berlin mehrheitlich der kälteste Monat, hier ist fast Frühling.
Ich befinde mich auf der Insel Dorsoduro und habe schon mal das andere Ende der Strecke meiner Vaporetto-Linie gefunden. Ich bin so sehr die Pfadfinderin. Neben der Bushaltestelle gibt es eine beeindruckende Kirche, Santa Maria del Rosario. Allerdings sind hier alle Kirchen beeindruckend, was Größe und Höhe anbelangt. 
Venedig war einst Hauptstadt der Republik Venedig, hatte bis zu 180000 Einwohner und besaß ein Kolonialreich von Oberitalien bis Zypern und verfügte über eine Handelsmarine und Kriegsschiffflotte. Alles was im Orient erhandelt wurde, musste durch  Venedig bevor es auf dem Kontinent weiter verkauft wurde. Venedig war reich und gerne zeigt man, was man hat. 
Also ist die Kirche der Maria vom Rosenkranz schon sehr groß, aber da geht noch was. Auffällig die Monstranz am Eingang, die eben jene Maria mit dem Rosenkranz darstellt. Allerdings kann ich mir fast nicht vorstellen, dass sie in einer Prozession durch die Straßen getragen wird, so große Straßen gibt es hier nicht, außer die Uferpromenaden. Fotografieren ist in der Kirche verboten, ergo habe ich gesündigt, aber auch gleich für den Sündenerlass gezahlt, indem ich zwei Euro in der Kollekte versenkt habe. Nun kann ich die Bilder dieser schönen Kirche mit allen teilen, und wir können Gottes Haus und das Geschick der damaligen Menschen bewundern. 
Nach der Kirche spaziere ich auf eben jener Uferpromenade entlang, mein Ziel ist die Kirche Santa Maria della Salute, die ich gestern im Abendlicht gesehen habe. Diese ist noch gewaltiger als die vorherige und geschlossen. Aber es gibt einen phantastischen Blick auf den Marcusplatz und den Dogenpalast. 
Ich bin erstaunt, über die Farbe des Wassers in der Lagune. Ich glaubte immer, das Wasser wäre schmutzig, weil es in den Kanälen steht, aber nein, es ist azurblau und es riecht nach Meer. Faszinierend. 
Ansonsten gibt es hier noch das Peggy-Guggenheim-Museum hier und auch wieder viele kleine Gassen, durchzogen mit winzigen Kanälen, überspannt von schmalen Brücken. Hier gibt es weniger Souvenirläden, es scheinen hier mehr Einheimische als Touristen zu wohnen, und die Schaufenster widerspiegeln das, Dinge des alltäglichen Lebens und viel Künstlerbedarf. 

English Version below
















































Venice day 2nd. Great weather, deep blue sky and the temperature is moderate, it's February, what is the most cold month in Berlin and here is nearly spring. 
I'm at the island Dorsoduro and I just found out where the end is of the Vaporetto line I was looking for. I'm such a Girl Scout. Near the bus stop is an impressive church, Santa Maria del Rosario. On the other hand, every church here is impressive when it comes to size.
Venice once was the capital of the republic Venice, housed about 180.000 inhabitants and owned a colonial empire from North Italy to Cyprus, and they had a giant flotilla of merchant ships and warships. Everything, that came from the orient for being sold in Europe had to pass Venice. Venice was rich and they wanted to show it.
That means the church Mary of the rosary is quite big but there is always room for more. Mentionable the monstrance at the entry, showing exactly the rosary Maria. Can't imagine, how they take it through the streets during a procession, because the streets are so narrow, except those waterside promenades. It's forbidden to take pictures in the church, so I was committing a sin, but I payed immediately for the absolution by stuffing two coins into the offertory. Now I can share those lovely pictures of that wonderful church with everyone and we can admire God's house and the craftsmanship of the former people. 
After leaving the church I walk along said promenade to go for the church Santa Maria della Salute, which I saw yesterday in the evening light. This one is even more impressive than the one before and it's closed. But there is a fantastic view onto the Marcusplace and the Doge's Palace. 
I'm surpriced about the water of the Lagune, I thought it's dirty because it's standing in the canals, but no, it's azure blue and it's smelling like the sea. Fascinating! 
Apart from that is here the Peggy-Guggenheim-Museum to be found and again a lot of small lanes and little canals crossed by tiny bridges. There are less souvenir shops here and it seems here do live more Venetians than tourists and the window shops are showing that, more everyday life stuff and s lot of artist material.