Angekommen. In Thale. Nach achteinhalb Stunden Zugfahrt, fünf verschiedenen Zügen und einer durchschnittlichen Umsteigezeit von zwei Minuten. Reisen mit der Bahn ist Aufregung und Fitnesstraining in einen. Gefällt mir. Nicht. Aber vom Bahnhof in Thale bis zu meiner Ferienwohnung sind es höchstens 10 Minuten zu laufen und schon habe ich die Adresse gefunden und Ähm, stehe vor einem Möbelhaus. Gut, wer nicht fragt, bleibt dumm, also frage ich nach der Ferienwohnung und nun die Überraschung: ich bin hier richtig. In einem Mehrzweckbau im Industriegebiet gibt es eine geräumige Ferienwohnung mit Sitzecke, Küche, Kamin, Schlafzimmer und Bad. Annonciert als ‚Ferienwohnung mit Weitblick‘ kann man aus riesigen Fenstern in Richtung….Fabrikhallendach schauen. Und ja, übers Bodetal in Richtung Roßtrappe schaut man auch.
Ich habe ja nun keinen gültigen Test mehr und bin somit vom Restaurantbesuch ausgeschlossen, aber ich habe eine Küche und um die Ecke einen Supermarkt. Dann geh ich mal los, sammeln und jagen und ein wenig Thale erkunden.
Thale ist seltsam. Und seltsam leer. Es gibt ein Volksfest im Park neben dem Bahnhof, aber ansonsten ist niemand hier. Die Straßen sind verlassen, der Supermarkt riesig, aber fast niemand da. Merkwürdig. Am Platz vor dem Rathaus finde ich einen Stadtplan, der auf den Mythenweg hinweist, ein Weg vom Rathausplatz zur Kabinenseilbahn, die einen auf den Hexentanzplatz bringt. Hier vor dem Rathaus steht der einäugige Wotan und trinkt aus dem Brunnen der Weisheit, vier Zwerge oder Kobolde zeigen die vier Himmelsrichtungen an und die Raben helfen ihm beim Sehen. Es gibt auch eine Holzplastik, die Ask und Embla darstellt, die ersten Menschen, die die nordischen Götter aus dem Holz zweier Baumstämme schufen.
Den Weg entlang führen lauter Hufeisen im Boden, viele mit Widmung, und dann finde ich den Draupnir, den sagenhaften Ring Wontans, der nach jeweils neun Tagen acht neue Schmuckstücke erschafft und so dessen Reichtum sichert. Später begegnet mir noch Heimdall, der Lichtgott, der die Regenbogenbrücke zwischen dem Menschen- und Himmelreich bewacht und im Auftrage Wotans zur Götterdämmerung bläst. Auch die Midgard-Schlange habe ich gesehen und den Bergmönch, einen schmiedenden Zwerg, eine Sagengestalt, die den Bergleuten hilft, oder ihnen schadet.
Unweit meines Möbelhauses steht eine große Metallpresse, die zur Herstellung von Schlüsselrohlingen verwandt wurde. Metallindustrie ist neben Mythologie und Hexen die wichtigste Industrie in Thale. Seit je her wurde Eisenerz im Harz gefördert, es gibt auch ein Hüttenmuseum, dass sicher sehr interessante Einblicke in die Förderung und Verarbeitung von Metallen gibt, aber es gibt in Thale keine Teststelle, jedenfalls keine, die geöffnet hat, darum beschränke ich mich diesmal auf Outdoor-Aktivitäten.
Aber erstmal geht’s zurück in meine Wohnung mit Weitblick, vorbei an zahlreichen Hexen, Hexen, Hexen, Katzen und Ziegen, es gibt Kartoffelauflauf und Harzer Hexenkräuterlimonade.
English version below
Arrived. In Thale. After eight and a half hours, five different trains and an average changing time of two minutes. Travelling by train is excitement and cardio training in one go. I like that. Not. But from Thale main station to my holiday apartment it’s only ten minutes to go and soon I reach the address and Huh? standing in front of a furniture department store. Ok, you’ll never know if you never ask, so, I asked and it turned out, surprise, I found the place. In a multi purpose building in an industrial area you get a spacious apartment with sitting area, electrical chimney, kitchen and bedroom. Announced as ‘Apartment with a view’ you look out of large windows onto the … roof of a factory hall. And yes, a bit more far you see the Bodetal (River Bode Valley) and Roßtrappe mountain.
Since I have no valid test anymore I’m shut out of restaurants, but I have a kitchen and a supermarket around the corner. So I’m going hunting-gathering and exploring Thale.
Thale is odd. And oddly empty. There is a fairground in the park near the station, but beside that, no one is here. The streets are deserted, the supermarket is huge, but only a few people are in. Strange. At the place in front of the city hall I find a map about the ‘Mythical Path’, a way from the city hall to the cabin rope way that takes you to the Hexentanzplatz (Witches Dance Place). Here on the place we see Wotan, the one-eyed god, drinking of the well of wisdom, surrounded by four dwarfs or goblins presenting the four cardinal directions and ravens which are his eyes. There is a wooden plastic too, showing Ask and Embla, the first humans, created by Nordic gods out of two boles.
On the path you find many horse shoes guiding you along the way, many with a dedication, and then I find Draupnir, the legendary ring of Wotan that produces after every nine days eight jewels to secure his wealth and power. Later I meet Heimdall, the god of light who is guarding the rainbow bridge, the connection between the human world and heaven and is calling forth Ragnarök on Wotan’s order. Midgard snake I met too and the Mountain Monk, the forging dwarf, representing a fairytale creature helping the miners or do harm to them.
Not far from my furniture store I see a big metal press, once used to produce the blanks for keys. Metal industry is beside witches and mythology the leading industry in Thale and there is a Hüttenmuseum (Steal Industrial Museum) as well, and there is probably something interesting to learn about mining, but since I can’t find a place for testing I’m limited to outdoor activities.
But first I go back to my apartment with a view along at numerous witches, witches, witches, cats and goats. I’ll have potato casserole and Harzer Witch Herbs Lemonade.
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