Sonntag, 17. März 2019

St. Pierre de Montmartre - Paris

Zurück in Paris und in Montmartre, fühlt sich an, wie nach Hause kommen. Diesmal treffe ich nicht Saba, sie bleibt zuhause und passt auf Berlin auf, ich treffe mich mit Freunden aus Schweden. Normalerweise fahren wir dort hin und erfreuen uns an der großartigen Natur (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2016/09/ein-tag-am-meer-noch-einer-asa.html), aber diesmal steht ihnen der Sinn nach einer großen Stadt.
Da ich schon oft hier war, kann ich zeigen, was ich schon kenne, zum Beispiel die Kirche St. Pierre. 
Sie ist eine der ältestes Kirchen in Paris zusammen mit Saint-Germain-des-Prés (sehen wir später) und Saint-Martin-des-Champs (sehen wir nicht), eine simpler romanischer Bau, der neben der imposanten weißen Kirche auf dem Berg gerne übersehen wird. 
Das erste Mal bewusst wahrgenommen habe ich sie im Winter 2013, es war kurz vor Weihnachten und es wurde Glühwein ausgeschenkt, das erschien mir passend. Später gab es im Nebengebäude eine Ausstellung russischer Landschaftsmaler und heute betrachten wir das Interieur etwas genauer.
Die Kirche war einst eine Abteikirche, gehörte zu einem Benediktinerinnenkloster, das der französische König Ludwig, der VI. der Dicke zusammen mit seiner Frau Adelheid von Savoyen gründete, 1147 war das. Sie zog sich nach seinem Tod in jenes Kloster zurück und starb dort 1154, ihr Grabstein steht heute noch im nördlichen Seitenschiff. Aber vor der Kirche gab es im 9. Jahrhundert schon eine Kapelle, bei Ausgrabungen gefundene Merowinger-Särge belegen das. Die Kirche war sowohl Pfarrkirche, vorderer Teil, als auch Abteikirche, hinterer Teil, später zog das Kloster um, dann war sie ausschließlich Pfarrkirche, 1794 wurde auf dem Dach der erste Telegraphenmast errichtet, und im 19. Jahrhundert verfiel die Kirche so sehr, dass ein Abriss in Erwägung gezogen wurde. Aber man entschied sich für ihre Erhaltung, sicher auch deshalb, weil die neu entstandene Kirche ein paar Meter weiter von den Bewohnern des Montmartre als unpassend angesehen und als aussehend wie die „Unterröcke einer Hure“ bezeichnet wurde. So war 1905 war die umfassende Renovierung abgeschlossen. 
Einige der Säulen sind noch römischen Ursprungs, schließlich stand einst auf dem Montmartre ein römischer Tempel (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2015/05/abschied-vom-montmartre-farewell.html), in den Seitenschiffen befinden sich Grabmäler der Ordensfrauen aus dem Kloster, enthauptete Bischöfe und figürliche Darstellungen von Unzucht, ein Mann der auf einem Ziegenbock reitet. Mir gefällt sehr das Zusammenspiel von römischen Säulen aus dem 7. Jahrhundert und der romanischen Kapitelle, die die gotischen Spitzbögen tragen. Die Bleiglasfenster stammen aus den 50ern des letzten Jahrhunderts und die Türen des Eingangsportals sind 1980 entstanden. 

English version below








































Back in Paris and at Montmartre, feels like coming home. This time I don’t meet Saba, she is staying home and keeps an eye on Berlin, I meet up with my Swedish friends. Normally we go to their place and enjoy the beautiful nature (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2016/09/ein-tag-am-meer-noch-einer-asa.html), but this time they want to dive into the big city.
Because I was here quite often, I can show them, what I already know, for instance the church St. Pierre.
It’s one of the oldest buildings in Paris together with Stain-Germain-des-Prés (we go there later) and Saint-Martin-des-Champs (which we won’t see), a simple Romanesque church, often overlooked beneath the impressive white one on hill top.
First time I realised it was in winter 2013, short time before Christmas and at a stall they offered Glühwein, that seems legit. Later we visited an exhibition in the side building that shows paintings of Russian landscape painters und today we have an eye onto the interior. 
The church was one an abbey church, belongs to a Benedictine convent founded by French king Ludwig VI, the Fat and his wife Adelheid of Savoyen in 1147. She cloistered herself there after his death and died in 1154, her gravestone is still to be found in the northern nave aisle. Before the church was here, there was a chapel, maybe from somewhen in the 9th century, Merowinger coffins found at excavations proof that. The church was parish church, anterior part, and abbey church, back part, later the nunnery was moved to a different place, and it stood as parish church only, 1794 the first telegraph mast was erected on the roof, and during the 19th century the church decayed that much, that it was taken in consideration to tear it down completely.
But they decided to keep it, may be because people refused to go to the new built white one on top of Montmartre, which was seen as inappropriate and was named “the underskirts of a whore”. In 1905 the restoration was completed.
Some pillars are still Roman origins, because in the beginning Roman temples have been on Montmartre (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2015/05/abschied-vom-montmartre-farewell.html), in the side aisles we find tombstones of the religious sisters, beheaded bishops and scenes of fornication, like a man riding on a he-goat. I like the synergy of the Roman pillars wearing Romanesque capitals holding Gothic pointed arches. The stained glass windows are from the 50s of last century and the bronze doors of the portal have been made 1980.

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