Freitag, 20. Juli 2018

Neues entdecken - Neuer Garten Potsdam - Exploring something new

Wer hier mitliest weiß, ich bin eher nicht so der Typ, der erstmal die eigene Heimat entdecken muss, bevor er in die Ferne reist. Bei mir ist es eher andersrum. Aber es gibt einige Orte, die ich aus bestimmten Gründen immer wieder besuche. Potsdam zum Beispiel, eine schöne Auszeit gleich nebenan, 45 Minuten mit der S-Bahn und schon bin ich da. Mein favorisierter Hotelanbieter hat mir diesmal eine kleine familiengeführte Pension in der Berliner Vorstadt vorgeschlagen. Ich war sofort verliebt.
Und die Berliner Vorstadt ist ein Teil Potsdams, den ich noch gar nicht kannte. Ich war noch nie im Neuen Garten, im Marmorpalais oder in Schloß Cecilienhof. 
Erstmals war in Ende Januar dort und wollte eigentlich das super gemütliche und extrem komfortabele Zimmer gar nicht verlassen, aber schließlich hörte es doch auf zu regnen und ich bin dann mal los. 
Der Neue Garten war etwas Neues. Der  Kronprinz Friedrich Wilhelm II. erwarb das Areal am Heiligen See und Jungfernsee und mit Beginn seiner Regentschaft ließ er ab 1787 hier gärtnern und bauen. Alles sollte sich von dem unterscheiden, was sein Onkel König Friedrich II. geschaffen hatte. Das bedeutete für den Park, Null Barock, keine Symmetrie, keine gestutzten Bäume, kein französischer Garten-Schnickschnack. Er wollte es englisch-klassisch. Unterstützung fand er bei Johann Eyserbeck, dem Gartenbauarchitekten, der den Wörlitzer Garten geschaffen hat, den damals größten englischen Garten auf dem europäischen Kontinent. 
Ich beginne an der Südspitze und treffe dort auf ein treffliches Fotomotiv, die gotische Bibliothek. Ähnlich wie andere Zweckbauten im Park hat die äußere Form nichts mit der Funktion zu tun, aber sie sieht so schön aus im schwindenden Licht der Wintersonne. 
Ganz anders war die Atmosphäre im Frühling, als ich im April kurz hier war und bei meinem letzten Besuch, zu Mittsommer, als es Abends noch immer Tag war, waren auch die Lichtverhältnisse ganz anders. Nun muss ich mal kommen, wenn es schneit. Und Laubfall gibt bestimmt auch schöne Bilder.
Ich wandere also weiter am Seeufer entlang, im Winter mit fehlender Vegetation sind die Ausblicke weiter, grenzenloser, im Sommer ist der See eine einzige Badestelle. Zwar wird ständig darauf hingewiesen, dass das Baden zu unterbleiben hat, wegen des Naturschutzes, aber ich hatte den Eindruck, dass die Besucher sehr pfleglich mit dem See und den Uferbefestigungen umgegangen sind. 
Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm II. 1798 verwilderte der Garten und 1816 kam ein junger Gartenbaugeselle nach Potsdam und erhielt den Auftrag, den Garten neu zu gestalten. Sein Name Joseph Peter Linné. Ihm verdanken wir viele schöne Sichtachsen auf andere prominente Schlösser, mein Lieblingsbild ist der Blick auf des Schloß der Pfaueninsel, umrahmt von Laubbäumen. Diesen besonderen Blick hat man kurz nachdem man das Marmorpalais passiert hat.
Im Marmorpalais war ich auch noch nicht, aber die zahlreichen Besucher vor dem Eingang wirken auf mich eher nicht so einladend, also spaziere ich weiter am Seeufer entlang. Ich sehe eine Pyramide, vermutlich ein Eiskeller und entdecke dann das Holländische Etablissement, gewissermaßen die Werkswohnungen für die Angestellten. Anschließend gelange ich zu einem Gebäude mit ägyptischen Design am Portal, eine Sphinx und Götterstatuen, aber es wirkt etwas vernachlässigt oder verlassen mit der dicken Staubschicht. Im Sommer ist der Eindruck ein ganz anderer, obwohl der Staub nicht weniger geworden ist. Das Gebäude ist eine Orangerie, und nun ist sie von zahlreichen Blumenrabatten umgegeben und daneben gibt es einen kleinen Blumengarten mit Laubengängen. 
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Schloss Cecilienhof, dem letzten Schlossbau der Hohenzollern. Aber das habe ich erst später gelernt. Für mich ist Cecilienhof der Ort der Potsdamer Konferenz, die im Sommer 1945 die Neuaufteilung Europas regelte. Darum dachte ich, ich muss mir das Museum unbedingt mal ansehen, eine Bildungslücke schließen quasi. Aber, Besichtigung nur mit Führung, von Oktober bis März. Gut, komme ich im April wieder. Zurück zum See. Am Nordende befindet sich das Grüne Haus, ein Gebäude, das es schon gab, als der Kronprinz das Gelände einem Kaufmann abgekauft hat und es wurde perfekt in die Gartenlandschaft integriert. Nun wird es eher wildromantisch, im Winter relativ matschig und im Sommer eher voll. Hier ist die offizielle Badestelle und darum baden hier ganz viele Leute offiziell. 
Aber man hat auch einen wunderschönen Blick über den See zum Marmorpalais und besonders im Winter, wenn die Sonne tief steht, sieht es fabelhaft aus. 
Damit ist der Rundgang fast beendet, an einem Kanal, der Heiligen See und Jungfernsee miteinander verbindet komme ich zurück in die Potsdamer Vorstadt. Im Januar gehe ich zurück zu meinem künstlichen Kaminfeuer, im Sommer gehe ich was essen, um dann um 21.30 zurück zu kehren um das Abendrot an der Gotischen Bibliothek zu fotografieren.
English version below







                                                    Gotische Bibliothek - Gothic Library











                                           Neuer Garten im Winter - New Garden in Winter





                                  Das holländische Etablissement - The Dutch Establishment









                                      Der selbe Ort im Sommer - Same place during summer




                                     

Die Orangerie mit Garten - The Orangery with garden














Blick zum Marmorpalais im Sommer - View to Marmorpalais in Summer





                                       Marmorpalais im Winter - Marmorpalais in Winter


Blick zur Pfaueninsel - View to Pfaueninsel






Pyramide als Kühlschrank - Pyramid as a fridge

























If you follow my diary, you know, I’m not the one who is into exploring your home place first and then travel abroad, it’s more opposite. But there are some places I visit frequently for reasons. Potsdam as an example, it’s a beautiful time out just around the corner, only 45 minuets by S-Bahn and I’m there. My favourite hotel booking provider offered my this time a small family owned guest house in the district Berliner Vorstadt. I instantly fell in love.
The Berliner Vorstadt is a part of Potsdam I’ve never been to before. I’ve never been at Neuer Garten, at Marmorpalais r Cecilienhof Castle.
First time I’ve been there in the end of January and in the beginning I didn’t want to leave the cosy and comfy room, but the the rain stopped raining and I’m off for something new. 
The Neue Garten (New Garden) was something new. The crown prince Friedrich Wilhelm II. bought the whole area around Heiliger See lake and lake Jungfernsee and with the start of his reign he also started the building and gardening. Everything should be different from what his uncle, Friedrich II. had done. That meant for the park zero baroque, no symmetry, not cut-in-shape trees, no French garden knick-knack. He liked it English classic. He found support by Johann Eyserbeck, the garden architect who created Park Wörlitz, the biggest English landscape garden on the European continent at this time.
I start at the south point and find a beautiful photo scene, the gothic library. Like all the other functional buildings at the park, the shape got nothing to do with the purpose of the building, but it looks so lovely in the fading winter sun. 
Totally different was the atmosphere in spring, when I’ve been there for a short visit in April and at my last time at midsummer the light again was very different. Now I have to come back in snow, and even falling of leaves must make gorgeous pictures. 
I’m wandering along the lake banks, during winter with nearly no vegetation the views are wider, unlimited, in summertime the whole lake is a bathing spot. Many sign post do exactly forbid what folks are doing, swimming in the lake because of nature preservation reasons, but my impression was, that people have been very careful with the lake and the banks.
After Friedrich Wilhelm II died in 1798 the garden was overgrown and 1816 a young garden architect journeyman came to Potsdam and renewed the whole area. His name was Joseph Peter Linné. Thanks to him we find many beautiful vista spaces to other prominent castles and my favourite one is the view to Pfaueninsel framed by deciduous trees. This special view you will have short time after leaving the Marmorpalais castle. 
I’ve never been in Marmorpalais either, but numerous people waiting at the entry didn’t felt so inviting for me, so I keep walking alongside the lake. I spot a pyramid, which may be a kind of ice cellar and discover the Dutch establishment, kind of company housing for the employees. After that I reach a building with an Egypt portal, a sphinx and ancient gods statues, but it’s covered in dust and appeared a bit untidy. In summer the impression was different, even the dust didn’t become less. It’s an Orangery and now beautiful flowerbed were surrounding the house and in the little garden beside have been various flowers as well and pergolas.
From here it’s not that far to Cecilienhof Castle, the very last castle built by Hohenzollern. But that I learned only later. For me Cecilienhof is the place the Potsdam Conference, which adjusted the new borders in Europe after 1945, took place. Therefore I thought I had to go and see the museum to shutdown a kind of educational loophole. But, visit only with tour guide in group, from October to March. Thanks, will be back in April.
Back to the lake. At the north peak we find the Green House, a building that has been there already when the crown prince purchased the ground from a merchant and it was fitted in perfectly into the garden landscape. Now it’s going to be wild-romantic, during winter even very muddy and in summer a bit overcrowded. This is the official bathing/swimming spot and because of that many people are swimming here officially. But you too have a wonderful view over the water to the Marmorpalais and especially in Winter with the sun standing deep, it looks fabulous.
And now the tour comes to an end, at a canal, connecting the two lakes Heiliger See and Jungfernsee I’ll come back into the streets of Berliner Vorstadt. In January back to my artificial chimney fire, in summer I had dinner and went back at half past ten at night to see the red evening sky at gothic library.

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