Ich fahre in den Norden, den Norden von Tokyo. Dort treffe ich Kate. Wir haben uns schon öfter getroffen, letztmals im Sommer in Berlin. Da hab ich sie durch die halbe Stadt und durch Potsdam geschleppt, nun revanchiert sie sich, und zeigt mir ein verstecktes Kleinod in ihrem Wohnviertel, den Rikugi-en.
Das ist ein Wandelgarten (http://de.wikipedia.org/wiki/Japanischer_Wandelgarten) aus der Edo-Zeit. Yanagisawa Yoshiyasu (1658-1714) war ein Vertrauter des fünften Shogun Tokugawa Tsunayoshi, und erhielt von ihm Land im Norden der Stadt Edo, wie Tokyo einstmals hieß.
Hier baute er seine Residenz und den Garten der sechs Prinzipien. Diese sechs Prinzipen beschrieben die Grundsätze der chinesischen Dichtkunst, die von den Japanern übernommen wurden. Drei der sechs beziehen sich auf den Inhalt, volkstümlich, höfisch, die Vorfahren ehrend, und drei auf die Darstellung, direkt, vergleichend, anrührend. Yanagisawa befasste sich eingehend mit der Dichtkunst und legte seine Ansichten in dem Essey Rikugien no ki nieder. Desweiteren bat er Höflinge in Kyoto 12 Gedichte, Waka genannt, zu bestimmten Orten im Park zu verfassen. Als der Besitzer starb, verfiel der Garten.
Zu Beginn der Meiji Zeit erwarb der Mitsubishi-Gründer Iwasaki Yatarō das Grundstück, ließ den Garten restaurieren und mit einer hohen Backsteinmauer umgeben. Das war damals gerade in Mode gekommen, und sorgt heute dafür, dass man, von einer belebten Straße kommend, in eine andere Welt eintaucht.
Obzwar keine Blumen mehr blühen, ist der Garten noch im sommerlichen Laub, der Herbst kommt spät in diesem Jahr nach Japan. Es gibt eine Anhöhe, von der aus der ganze Park überblickt werden kann. Mehrere Wasserläufe, die auf Brücken überquert werden können, eine Insel, die man nicht betreten kann und Gärtner, die Baumpflege betreiben, in dem sie den Nadelbäumen eine Menge Nadeln ausreißen. Warum das getan wird, konnten wir leider nicht erkennen. Aber die Bäume sahen dann nicht mehr so dicht aus, und wenn die Sonne geschienen hätte, hätte sie bis auf den Boden scheinen können.
Es gibt einen Wandelgang, der sich durch den Park schlängelt und auf besondere Aus- und Ansichtspunkte hinweist, 88 an der Zahl. Diese haben Namen von Orten in Japan oder China, von Orten, die in Liedern besungen werden oder sich auf alte Zeiten beziehen.
Es gibt mehrere Teehäuser und wir haben uns mit grünem Tee und japanischen Süßigkeiten erfrischt und sind nach beendeten Rundgang wieder in der großen Stadt erschienen, aufgetaucht aus einer vergangenen Welt in einer anderen Zeit.
I do go northbound in Tokyo to meet Kate. We did met before, often. Last time in Berlin in summer. And because I took her through half of the city and to Potsdam it's now her turn to show me a hidden jewel just around the corner of her place.
It's a traditional Japanese garden of the Edo-Period (http://en.wikipedia.org/wiki/Japanese_garden). Yanagisawa Yoshiyasu (1658-1714) was a confident of the fifth shogun Tokugawa Tsunayoshi and got therefor some land in the north of Edo, the name of Tokyo at this time.
He did built his residence there and the garden of the six principles. The six principles describe the six fundamentals of the Chinese art of poetry, which were assumed by the Japanese. Three of the six are about the content, folk-like, royal, to honor the ancestors and three are about the way, direct, comparing, touching. Yanagisawa was studying those poetry intensive and wrote about that in 'Rikugien no ki'. And he asked courtiers in Kyoto to write 12 poems, called waka, about special places in the garden. When he died, the garden decayed.
At the begin of the Meiji Period the founder of Mitsubishi, Iwasaki Yatarō, bought the land and renovated the garden and did surround it with a huge brick stone wall, what came into fashion that time. That makes today that you feel like diving into another world, when you, coming from a busy street, enter the garden.
Even if no flowers are blooming anymore, the garden is still in summer-green, the fall is coming late this year to Japan. From a small hill we can overlook the whole park. Many little creeks with bridges, an island you can't set foot on and gardeners maintaining the trees by pulling needles out. No idea, what that is good for, but after that the trees are not looking that dense and when the sun would have shone, it could have shone to the ground.
There is a way round through the park and signs show special points of interest, there are about 88 to be seen and all have names, of places in Japan or China, or places in poems or names from elder times.
There are some tea houses around and we refreshed ourselfs with green tea and Japanese sweets and then appeared again in the big city coming from a different world and a long past time.
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