Samstag, 29. Oktober 2016

Tschüß Sommer - Fischland Darß - Bye bye Summer

Es ist Anfang Oktober und ich nehme noch eine kurze Auszeit vom Alltag und fahre noch mal an die Ostsee, und zusammen mit meiner Freundin Tobea auf den Darß. Nach einem lecker Frühstück am Hafen machen wir uns auf den Weg. Bei strahlendem Sonnenschein. Was für ein Sommer! Der heißeste seit langen. Aber es war nicht permanent drückend heiß, sondern sehr heiße und moderate Tage wechselten sich ab. Selbst im September waren die Temperaturen noch hochsommerlich. Als ich gefragt wurde, wie mein Urlaub in Zanzibar war, sagte ich: blauer Himmel, warmes Wetter, Sonnenschein den ganzen Tag. Alle so: hatten wir auch. Ich so: Strand, Palmen, Pool, Cocktails. Alle so: ach Katrin, geh weg. Naja, ihr habt gefragt, gelle?
Und nun sitzen wir draußen und für eine Jacke ist es noch nicht kühl genug. Dafür hier ein Namaste Universum. Tobea weiß, dass ich Kirchen liebe. Da ich in keiner bin, ist mein Verhältnis sehr entspannt und ich mag es, mir Kirchenbauten anzuschauen. Viele sind gute Orte, oder wohl eher an Orten gebaut, an denen schon andere Gottheiten verehrt wurden. Die Kirche in Wustrow soll sehr schön sein, sagt Tobea. Eine richtige Seefahrerkirche, heute aber leider geschlossen, meinte das Internet. Auf unserem Weg durch Wustrow stellten wir mit großer Freude fest, dass die Kirchentür offen steht. Fuß vom Gas, Bremsen quietschen, Auto auf dem Parkplatz abstellen und nix wie hin.
Was für ein schönes Bauwerk. Nordische Backsteingotik von 1873, quasi ein Neubau. Vorher gab es im Dorf eine einfache Kirche aus Feldsteinen. Und lange lange vorher stand hier ein Tempel der slawischen Gottheit Svantevit (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Svantovit). Dort, wo in anderen Kirchen Engel von der Decke schweben, gibt es hier Schiffe unter vollen Segeln, die aussehen, als segelten sie durch die Lüfte. Meine Eltern sagten, es gäbe eine 'Lehrerbank' in der Kirche, auf der hätten sie lange gesessen. Es hat ihnen, beide selber Lehrer, gut gefallen, dass Lehrer als wichtig genug erachtet wurden, dass sie einen guten Sitzplatz in der Kirche zugewiesen bekamen. Sicher haben Dorflehrer damals nicht viel Geld verdient, aber sie waren respektierte und geachtete Personen. Bestimmt war das nicht in jeden Fall berechtigt, aber Achtung vor dem Lehrpersonal hat aus den Deutschen das Volk der Dichter und der Denker gemacht. Heute ist ein*e Lehrer*in oft ein Dienstleister, der den Kindern gute Noten geben soll, damit die Eltern stolz sein können. Mit der Bildung und dem intellektuellen Niveau ist es seitdem gefährlich bergab gegangen. Möglicherweise besteht da ein Zusammenhang.
Die Kirche hat einen Turm und man kann ihn besteigen, sind auch nur 140 Stufen, da bin ich fix oben und dann ist es einfach nur: ooh, wie schön! Blauer Himmel, weiße Federwolken, freie Sicht auf den Ort und die See und den Bodden. Auch sonst ist Wustrow durchaus einen Besuch wert, niedliche kleine Häuschen, einige architektonische Andenken an die Kaiserzeit und hübsche Geschäfte.
Weiter geht's nach Ahrenshoop. Das ist ein bisschen wie ein Zeitsprung. Ich war hier, da war ich 12 Jahre alt, aber an manches konnte ich mich noch erinnern, zum Beispiel an die 'Blaue Stube' - Bücher, Andenken, Kunstgewebe. Hier machen wir einen kurzen Abstecher an den Strand. Badewetter ist nicht mehr wirklich, aber wir mögen es, den Wellen zuzuschauen. Zurück geht es vorbei an Kunstkaten, den Häusern von Malern, die einst in der Künstlerkolonie hier lebten. Das Meer betrachten kann man auch von oben. Zum Beispiel von der Dachterasse 'The Grand', ein Fünf-Sterne-Hotel, dort gibt es zum tollen Ausblick auch noch lecker Essen. Und dann fahren wir noch ein wenig spazieren und genießen Land- und Ortschaften, Zingst, Prerow, Wieck (da haben wir damals Ferien gemacht). Zurück in Stralsund, bläst uns der Wind fast aus dem Auto. Es ist kalt geworden. Der Sommer ist vorbei.

































































It's the begin of October and I take a little break from the everyday life und make a short trip to the Baltic Sea, and together with my friend Tobea to Fischland Darß (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Fischland-Darß-Zingst). We start with a tasty breakfast at the port and then we go. Bright sunshine. What a summer. The hottest since a long time. But it was not constantly very hot, higher and moderate temperatures days mixed up. Even in September the temperature was very high. When people asked me about my vacation in Zanzibar, I was like: blue sky, warm weather, sunshine. And they were: yes, we too. And I was like: beach, palmtrees, pool, cocktails. And people were like: pah, go away Katrin. And I was like: C'mon, you were asking.
Now we are sitting outside and it's not cool enough for a jacket. Therefor here at this place: namaste universe. Tobea knows, that I love churches. I'm not a member of any, so I'm really relaxed about the subject and I like to see the church buildings. Many of them are 'good places' or at least built on spots which have been places of worship before. The church in Wustrow is beautiful, says Tobea, a real sailors church, but unfortunately closed today, the Internet told so. On our way through Wustrow we realised to our great joy, that the doors of the church were open. Off the gas pedal, breaks are squealing, taking the car to the parking lot and let's go.
What a beautiful building. Northgerman brick stone gothic from 1873, its quasi a new building. There was a simple field stone church at the village before, and long long before that, was here a temple to worship the Slavic god Swantevit (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Svetovid). Where in other churches angels hang from the ceiling, there have here ships under full canvas, looks like they are floating through the air. My parents told me, there is a 'teacher's bench', where they were sitting awhile. Both liked it much, they are teachers too, that there was a special place for the teacher, because they were seen as an important person. It's right, that a teacher in a small school in a rural place didn't get much money, but they got a lot of respect. All those, who were teaching those days got it. Maybe it wasn't well earned in every case, but it made the Germans a land of thinker and poets. Today a teacher is a service person, should make parents proud by giving good marks to all the kids and since then the standard of education and knowledge went all hill down in a dangerous way. Maybe there is a link between.
The church got a tower and one can climb it, it's about 140 steps, didn't took me long to reach the top. And then it's only: oooh, how beautiful, blue sky, white feathery clouds and a free sight onto the village and the sea and the bodden. And beside that Wustrow is worth a visit, nice little houses, some architectural souvenirs from the emperor's time and fine little shoppes.
On we go to Ahrenshoop, and that's a bit a time jump. I've been here, when I was 12 years old, but some place I still remember, like the 'Blaue Stube' (blue parlour) - books, souvenirs, arts and crafts. Now we make a short detour and see the beach, no swimming weather anymore, but we love to watch the waves. Back then along old houses of famous painters, Ahrenshoop was an artist's colony. And we can see the sea even from above, for instance from the roof top terrace of 'The Grand', a five stars hotel. There we get beside the great view tasty food. Then we drive along a bit and enjoy landscape and places like Zingst, Prerow and Wieck, the village we have been on holiday when I was a child. Back in Stralsund the wind nearly blew us out of the car, it's getting cold, summer is gone.

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