Donnerstag, 2. Dezember 2021

Stralsund - Jacobikirche - St. Jacob’s Church

 Die Jacobikirche ist die jüngste der drei Pfarrkirchen von Stralsund und stammt aus dem Jahr 1303. Die Kirche ist eine dreischiffige, siebenjochige Pfeilerbasilika, die aus Ziegelsteinen erbaut wurde, der Chor ist gerade, es gibt nur einen Turm, was ihr irgendwie das Aussehen einer Trutzburg, Trutz-Kirche verleiht. 

Die Kirche ist profaniert und dient heute Ausstellungen und Konzerten. Darum gibt es auch keine regelmäßigen Öffnungszeiten. Ich war im Jahr 2017 in der Kirche und mir hat sehr der Gegensatz zwischen den farbenfrohen Ausstellungsstücken im Pop-Art Stil und der eher blassen, farbfreien Innengestaltung der Kirche gefallen. 

Besonders ist die barocke Kanzel und die Balkendecke mit Bemalung, die typisch für den Ostseeraum ist. Die Kirche hat in jüngster Vergangenheit einiges durchgemacht und war nach einem Bombentreffer 1944 schwer beschädigt, war Aufbewahrungsort für ausgelagerte Kunstschätze und wurde bis 1994 als Lagerhalle für Baumaterialien genutzt. Seit dieser Zeit wird sie schrittweise restauriert, aber ich fand auch den unfertigen Zustand sehr charmant.
































English version below 

St. Jacob’s church is the youngest of the three parish churches in Stralsund and was mentioned first in 1303. It’s three aisled, seven nave-bayed pillar basilica, made of bricks with a single tower and square choir and that’s why it looks a bit like a castle, like a fortress church. 

The church is secularised and is used for exhibitions and concerts nowadays. That’s why there are no regular opening hours. I have been in in 2017 and I loved the contrast between the colourful exhibits in pop-art style and the pale, colourless inside of the church.

Special is the baroque pulpit and the beam ceiling with murals that are typical for the Baltic Sea area. The church went through a lot of issues in the younger past, it was hit by a bomb in an air raid in 1944, was a storage place for art work from other churches and was a depot for construction material. Since this time it is under renovation, but it liked the undone state, it was enchanting. 


Stralsund - Backsteinsammlung - Brick Stone Collection

 In der Frankenstraße 28 gibt es ein weiteres gotisches Dielenhaus aus dem 14. Jahrhundert. Auch hier ist sehr schön die ursprüngliche Gestaltung eines solchen Kaufmannshauses zu erkennen, der Hausbaum, der die Last des Hausgerüstes trägt, ein großes Aufzugrad, das dazu diente, die schweren Waren in die oberen Geschosse zu hieven, die barocke Galerie aus dem Jahr 1678 die sich zur Rückseite des Hauses öffnet. Zum Garten hin gibt es ein großes Fenster, also ein sehr großes Fenster, also richtig groß und hier Luchtfenster heißt und dafür sorgt, dass ausreichend Tageslicht in die Diele fällt, denn der Giebel zur Straßenseite hat nur sehr kleine Fenster.

Später, als die Kaufleute weg waren und die Menschen Wohnungen brauchten, wurde das Haus in mehrere Wohneinheiten aufgeteilt. Im Jahr 1974 wurde das Haus von einem Hobbyarchäologen günstig erworben und zusammen mit dem Hausschlüssel erhielt er die Auflage, das Haus in seinen Originalzustand zurück zu versetzen. Das ist Josef Wycisk hervorragend gelungen und neben dem ursprünglichen Backsteingotik-Dielenhaus können wir auch eine große Auswahl an historischen Ziegeln, archäologischen Fundstücken und anderen Objekten, die irgendwo ausgegraben wurden, betrachten. Eine kurzweilige Zeitreise.

English version below 




































At Frankenstraße 28 we find another gothic Dielenhaus (hall way house) from the 14th century. Here again we can see the original Hausbaum (a massive single post) that carries the framework of the house, a big lift-wheel what was used to lift up heavy loads into the upper floors, the baroque style gallery was added at 1678 and opens to the back of the house. Towards the garden is a big window, in fact it’s a huge window all over the back wall to make sure there will be enough daylight in the hall since the gable contains only tiny windows. Those windows are called Lucht in northern Germany. 

Later, as the merchants left and people were in need for living space the house turned into an apartment building. In 1974 it was bought by a hobby archaeologist and together with the key he got the order to put the building back in its original status. Josef Wycisk did a great job. And he not only gave us the opportunity to see a gothic brick style Dielenhaus and how it was used back in time, but also a lot of historical bricks and other items that have been digged out and are from archaeological interest, somehow. A very entertaining time journey.