Freitag, 20. September 2013

Das Haus in der Mönchstraße - The House at Monkstreet

Das Haus in der Mönchstraße 38 sieht anders aus als seine Nachbarn, man stutzt, bleibt stehen, schaut und versucht zu ergründen, warum. Es ist mehrfarbig, und es scheinen zwei kleine Häuschen an ein großes geheftet zu sein, es hat etwas unfertiges, und doch wird hier nicht gebaut oder renoviert. Vor der Tür steht Herr Steenhus, umringt von großen Packen, Fass und Säcken, angetan mit einem altertümlichen Gewand, und meint, man solle unbedingt das Museumshaus besuchen. Na, dann!
Das Haus ist ein Krämerhaus aus dem 14.Jh. Ein Krämer ist ein Kaufmann, in dem Fall ein Großhändler, vielleicht ein früher Vorfahre von Metro oder Selgross. Und das Haus ist riesig, sechs Stockwerke hoch, und schmal an der der Straßenseite und weit nach hinten reichend.
Man betritt die Diele, die über die Jahre mehrere Umbauten erfahren hat, einst gab es hier eine Schreibstube, hier wurden Geschäfte gemacht. Später war dieser Raum dann Teil eines Milchgeschäfts. Früher der einzige Raum der beheizt wurde, der barocke Kamin ist noch zu sehen, später, als die Zeiten moderner wurde, also irgendwann im 16. Jh hat man sich einen Wandschrank eingebaut. Da wurden dann Mäntel hin gehängt, aber nur nebenbei, denn der Geruch vertrieb die Flöhe; ein Wandschrank war ein Plumpsklo.
Nun geht es in den Keller, sozusagen der Kühlraum, obwohl, wahrscheinlich war das ganze Haus im Winter eiskalt, im Frühling und Herbst lausig kalt und im Sommer ging's so. Aber hier wurde dann eher Verderbliches gelagert, und die Waffen und Rüstungen des Hausherren, alle wehrfähigen Bürgen mussten im Falle eines Angriffs genau das sein, wehrfähig.
Das Obergeschoss ist auch mehrfach modifiziert worden, im 18. Jh. befand sich hier die Schreibstube, ein Schreibtisch, der aus der Wandtäfelung heraus zu klappen war, stellte das Büro dar, auf der anderen Seite war die gute Stube. Über dem Hauseingang eine Abstellkammer und daneben die gute Stube aus dem 19. Jh. Und dann eine Küche, wie ich sie noch von meiner Oma kenne.
Dann geht's hinauf auf den Dachboden, der ist vier Stockwerke hoch und hat auf jeder Etage ein Loch im Boden, durch das Seile hindurchlaufen, bis ganz oben unter das Dach, und dort befindet sich das Speichenrad, mit dessen Hilfe die Lasten an den Seilen rauf und runter bewegt wurden.
Der Boden ist zur Mitte, zum Loch, geneigt, was das verrutschen der Waren zum Lastenaufzug einfacher machte. Fenster gab es keine, nur zwei kleine Luken spendeten etwas Licht, und offenes Feuer war verboten, Brandgefahr. Etwas Wärme spendete der Schornstein, der vom großen Kamin in der Diele durch das Dach führte, hier suchten sich die Knechte einen Schlafplatz.
Die Familie hingegen wohnte nicht im Warenhaus, sondern im Kemladen, dem Wohnflügel, nur halb so breit wie das Wohnhaus, damit Licht in die Diele fiel. Hier wohnte die Familie des Kaufmanns im Erdgeschoss und schlief im ersten Stock, unter dem Dach wohnten die Mägde, vielleicht war der Keller an arme Leute vermietet.
Das Haus ist heute ein buntes Sammelsurium von Um- und Anbauten, wie den zwei kleinen grünen Läden, eingezogene Trennwände und Einbauten von Regalen und Schränken, sowie viele Schichten Tapete und Wandmalereien bieten ein buntes Kaleidoskop der Art zu arbeiten und zu wohnen vom Ende des 14.Jh. bis in die 70er Jahre des letzten Jh. als die letzten Bewohner das Haus verlassen haben, um Historie und Nostalgie gegen Zentralheizung und Fahrstuhl einzutauschen.

















































The house at Monkstreet 38 looks different then the neighbors, one stumbles, one stops, one looks and tries to figure out why. It's polychrome and it seems that two smaller houses do stick on a bigger one, it looks like not finished, but there is no construction work to be seen. In front of the door stands Mr. Steenhus, surrounded by barrels, bags and package and wearing an old fashion cloak and says, one must see the Museum House. On we go.
The house is a grocer house, a grocer is a merchant, in this case a wholesaler. The house is huge, six floors high, narrow at the street side and long into the yard.
One enters the house via the hall way, which was often changed in the long times, at first it was the typing room, later it was part of a dairy, anyway all time business was done her. For very long it was the only room with a heating, still is the baroque fireplace to be seen, later, in modern times, a closet was built in, there they hung up the cloaks, because the smell makes the fleas flee, to tell the truth the closet was an outhouse.
Now lets see the basement, the cold store, on the other hand, the whole house was cold as ice in winter, lousy cold in spring and fall, and slightly cool in summer, how ever, here they stored perishable products and the armor and weapons of the goodman, because all men who where able to fight were called to arms to defend the city if necessary.
The first floor was often modified. In the 18. century was here the trading office, a nice desk can be foldout of the wall, and on the other side is the salon, over the entry is a little cubby, and than a sitting room from the 19. century, followed by a kitchen, that looks like the one of my granny.
And now let's enter the attic, it's four floors high, in each a hole where ropes hang, they lead to the big medieval spoke wheel, what was used to rise up and bring down heavy goods.
All the floors do have a slop toward the middle of the room to make it easier to move the items to the hoist. There were no windows, only two small hatches, and candles were forbidden, danger of fire. It was a bit warm near the chimney, which comes from the great fireplace in the ground floor and leads thought the roof, there slept the menials.
The family didn't live in the ware house, but in the "Kemladen", the living wing, only half as wide as the house to make sure that the hall way gets enough light. The living room was in the ground floor and the sleeping room above, under the roof slept the maids, and maybe the basement was rented to poor people.
Today the house is a ragtag mishmash of alteration and addition, like the two little green shops, or the partition walls in the hall and the first floor, the closets and shelfs, the various wall paintings and papers offer a colorful kaleidoscope of the way our ancestors worked and lived from the end of the 14. century till the early 70s of the last century when the last residents decided to change history and nostalgic with central heating and lift.

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