Dienstag, 24. September 2013

Bilder im Bahnhof - Musée d'Orsay - Tableau at the Train Station

Das Museum ist ein Bahnhof, oder war es, bis 1939. Erbaut zur Weltausstellung 1900, liefen hier die Züge aus dem Südwesten Frankreichs ein, dann war eine Weile nix und 1977 initiierte der damalige Präsident Valéry Giscard d'Estaing den Umbau und nun beherbergt das Museum Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Fotografien, Kunsthandwerk, Design, Architektur und Besucher. Jährlich kommen im Durchschnitt 4 Millionen um Kunst aus der Zeit von 1848 bis 1914 zu sehen. Die Hälfte davon an dem Tag, an dem auch ich kam. Warum bleiben die nicht alle zu Hause und sehen fern? Besonders interessiert hat mich eine Ausstellung mit dem Titel "Dunkle Romantik", dämonische Bilder und Grafiken aus 4 Jahrhunderten und da war ich dann fast allein, das heißt, ich musste mir ein Bild nur mit drei oder vier Leuten teilen. Es hat auch Vorteile wenn man einen teils morbiden Geschmack besitzt.
Aber so sehr lange konnte ich nicht verweilen, denn ich treffe mich mit Candice, und wir gehen zum Konzert. Auf dem Weg noch ein kurzer Bild zum Moulin Rouge, aber wir wollen nicht ins Varieté, uns steht der Sinn nach ernsthafter Unterhaltung, wir gehen zu DIR EN GREY. Das Konzert war noch besser als das in Köln, obwohl ich am Anfang dachte, auwei, Stimme weg, war aber eher Technik weg und dann ist die Band zu Hochform aufgelaufen und der Sänger hat sich selber übertroffen. Super Sache und dann bin ich auch schon weg aus Paris.
Aber da ich ja nun Verwandtschaft da habe, komme ich jetzt öfter. Zuvor fahre ich aber erstmal ans Meer, oder so ähnlich. Es geht nach Hamburg.
PS: Im Musée d'Orsay dürfen keine Fotos in den Ausstellungsräumen gemacht werden, darum sind die meisten Bilder auch nicht von mir, sondern im Netz geklaut.
















The museum is a train station, or it was until 1939, built in 1900 for the World Exhibition, was it the place for the trains from southwest France to arrive, than there was nothing, and than in 1977 the former French president Valéry Giscard d'Estaing initiated the alteration and today the museum houses paintings, drawings, sculptures, photographs, crafts, design, architecture and visitors. Every year do come about 4 million people to see the art work from 1848 till 1914, half of them the same day like me, kind of. Why can't they stay at home and watch TV? Most interested I was in an exhibition called " Dark Romance", demonic paintings and drawings from 4 centuries, and here I was nearly alone, means I only had so share one picture with three or four others. It pays out if you have a kind of morbid vein.
But I was short of time, soon I want to meet Candice to go for a concert. On the way a short view at Moulin Rouge, but we don't want to go to a cabaret, we want serious entertainment, we will see DIR EN GREY. The concert was even better than the one in Cologne, only in the beginning I thought, oh dear, the voice vanished, but was more like, ok, the technic vanished, after that the band went to top form and the singer excels his self. Was great and soon I'm on my way home.
But not for long, now as I have kinship in Paris, I will come more often. But first I will go and see the sea, or something like that, I will go to Hamburg.
Disclaimer: it's forbidden to take pictures of the exhibition rooms at the museum, that means, the most of the pictures are not mine, but stolen from the www.

Saint-Germain-des-Prés

Dank globaler sozialer Netzwerke wie Facebook habe ich Bekannte überall auf der Welt, und für viele, besonders für Amerikaner, sind Bauten alt, wenn sie vor über 100 Jahren erbaut wurden. Ich sehe das natürlich ganz anders, wohne ich doch in einem Haus das ebenso alt ist. Aber es sorgt dafür, dass ich manche Dinge nun aus einem anderen Blickwinkel sehe.
Die Kirche Saint Germain ist alt, richtig alt. Die Bausubstanz stammt aus dem 11. ( sehr alt) bis 17. ( naja halb alt) Jh. Der Chor wurde im Jahr 1163 geweiht, vom damals amtierenden Papst. Das ist die Zeit, in der die Ritterorden gegründet werden und Ritterturniere als Sport eingeführt werden, das Jahrhundert in dem Bücher aus dem Arabischen ins Lateinische übertragen werden, damit die Europäer auch was zum Lesen haben. Um dem gleich wieder Einhalt zu gebieten, verbietet Papst Innozenz III. 1199 dem einfachen Volk das Lesen, und zwar das Lesen der Bibel, offensichtlich stehen da zu viele Schlüpfrigkeiten drin. 20 Jahre zuvor wurde von seinem Vorgänger den Europäern der Handel mit den Arabern verboten. Dafür etablierte sich die Inquisition in Europa. Und in Kambodscha wurde Angkor Wat gebaut.
Und die Kirche Saint Germain war dabei, sozusagen. Aber sie stand nicht allein, sie war Teil der Abtei Saint Vincente Sainte Crois die im Jahr 557 von einem Sohn des Merowinger Königs Chlodwig erbaut wurde, später wurde der Bischof Germanus von Paris, Berater jenes Königs, hier beigesetzt. Die Abtei wurde mehrfach geplündert und niedergebrannt, einmal von den Wikingern, wieder erbaut im 10.Jh. Und dann nach dem inzwischen heilig gesprochenem Bischof benannt. Im Jahr 1792 wurde die Abtei letztmalig und endgültig zerstört, nur die Kirche blieb erhalten.
Die Kirche ist dreischiffig, mit Chorumgang, einer Orgel aus dem 15. Jh und neuzeitlichen Wandmalereien, also 19. Jh. Und sie ist dunkel, wie fast alle mittelalterlichen Kirchen, kein Wunder, dass es den Menschen damals an Erleuchtung fehlte....






















Thanks to global social network communities like Facebook I do have friends all over the world and for many of them, especially for Americans are buildings old, when they were built 100 years ago. That's nothing for me, I live in a house of that age. But it makes, that I see things from a different angle now.
The church of St. Germain is old, really really old. The building stock is from the 11. ( very old ) to the 17. ( slightly old ) century. The choir was sacred back in 1163 by the incumbent pope. This is the time when the knight orders were founded, the knight's tournaments became a sport, the century when books were translated from Arab into Latin to make sure people in Europe got something to read. But to call a halt to it pope Innozenz III did prohibited the simple folks in 1199 to read, to read the bible, maybe there was too much lasciviousness in. 20 years ago his predecessor put a ban on the trade between Europeans and Arabs. At the same time the inquisition was established in Europe. And in Cambodia Angkor Wat was built.
The church witnessed all that, but not alone, it was part of an Abby. The Abby Saint Vincente Sainte Crois was built back in 557 by a son of the merowinger king Chlodwig, and later the bishop Germanus of Paris, who was an adviser of said king was buried here. The Abby was more than one time plundered and burned, one time even by the Vikings, was rebuilt in the 10. century and named after the meanwhile canonized bishop and finally destroyed in 1792, only the church remains.
The church is three-aisled, with choir ambulatory, an organ from the 15. century and mural paintings from modern times, 19. century. And it's dark inside, like most of the medieval churches, so no wonder that the people were suffering from a lack of enlightening.....

Sonntag, 22. September 2013

Vogelperspektive - Tour Montparnasse - Bird's Eye View

Der Turm von Montparnasse ist hoch, schwarz und sieht eigentlich doof aus, ragt heraus aus einer Umgebung typischer Pariser Wohn- und Geschäftshäuser. Und wie so oft bei solchen Missgeschicken moderner Architektur beherbergt das Ganze Büros oder ein Hotel oder ein Einkaufszentrum. Hier gibt es Büros und Geschäfte und eine Aussichtsplattform. Da muss ich rauf. Ober angekommen ist völlig vergessen, wie der Turm aussieht, interessant ist nur noch, was ich sehe. Und der Ausblick ist WOW. Das Gebäude ist das zweithöchste in Paris, 210 Meter hoch und bietet einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. So spare ich mir die Stadtrundfahrt und kann alle die Plätze, die ich früher schon besucht habe, von oben und von Neuem betrachten. Und ich sehe zum erstem Mal den Eiffelturm nicht von unten....













The tower of Montparnasse is high, black and looks silly, it springs up out of an environment of typical Paris living and working houses. And like often with those mishaps of modern architecture they house offices, hotels or malls, here offices and a mall and a viewing platform too. I have to go up. High on top I forget immediately the outlook of the building, I'm only interested in the outlook, and that is WOW. The building is the second highest in Paris, 210 meters and offers a gorgeous view onto the city. So I save the money for a sightseeing tour and have a look at all the places I've already been from above. Especially the Eiffel Tower, the first time I didn't saw it from the ground.

Paris Montparnasse

Angekommen, Hotel gefunden, Tasche abgestellt und nun stellt sich die Frage, schlafen oder spazieren gehen. Ich geh mal los und schaue mir das Viertel an, war noch nie in Montparnasse. Berühmt für seine Kunstszene, Maler und andere Künstler und für seine Cafés. Aber das ist lange her und nach dem 2.Weltkrieg fand das Viertel nicht zu seiner einstigen Größe zurück.
Heute es eher unspektakulär, aber schön, mehr eine Wohngegend als ein touristischer Hotspot.
Und so entdecke ich kleine Straßen und schöne Details an den Häusern, komme am Rathaus und einem großen Kinderspielplatz vorbei und gelange schließlich zum Friedhof.
Das ist die größte Grünfläche das Arrondissements, und Größen wie Charles Baudelaire, Jean Paul Sartre, Simon de Beauvoir, Alfred Dreyfus und Samuel Beckett liegen hier. Der Friedhof ist riesig, aber irgendwie trotzdem lauschig, etwas zerzaust zum Teil, und es gibt hier ein friedliches Nebeneinander von Christen, Juden, Moslems, Menschen, die keiner Konfession angehören, unauffällige Grabsteine und imposante Grabmale und Mausoleen.
Auch hier kann man Tage zubringen, aber mein Blick wird immer wieder angezogen vom Tour Montparnasse.....






















































                                                       

Arrived at the hotel, dropping my bag and thinking about if I shall go to sleep or for a walk. I go for a walk. I've never been in Montparnasse, which was once famous for its art scene, the artists who lived and worked here and the cafés. But that was long ago and after the WWII it never went back to the former has-been.
Today is unspectacular, but nice, more a living area than a tourist hot spot.
And I discover small streets and beautiful details on buildings, pass the town hall and a huge playground and finally reach the cemetery.
It's the widest green areal in the arrondissement, and famous people like Charles Baudelaire, Jean Paul Sartre, Simon de Beauvoir, Alfred Dreyfus and Samuel Beckett are lying here. The cemetery is huge but still cosy, a bit tousled sometimes, and here one find a peaceful side at side of Christians, Jewish, Moslem and people without confession, unremarkable gravestones or artistic monuments and mausoleums. One can spend days here, but my eyes are permanently attracted by the Tour Montparnasse .....