Samstag, 2. Mai 2015

Konfuzius und die Holländer - Nagasaki - Confucius and the Dutch

Wenn man von dem Hügel herabsteigt, auf dem sich Glover Garden befindet kommt man an der katholischen Kirche von Oura vorbei, welche 1864 unter Aufsicht von Bernard Petitjean als Gotteshaus für die ausländische Gemeinde errichtet wurde. Der französische Priester war der erste Bischof von Nagasaki, und bekam recht bald nach seiner Ankunft Besuch von einer Delegation japanischer Christen, die ihm berichteten, dass sie ihren Glauben mehr als 200 Jahre im Geheimen praktiziert hatten. Die Kirche ist früher gotischer Holz-Stil, und nationales Kulturerbe. Ich bin an ihr vorbei gegangen und habe stattdessen einen Friedhof gefunden, wo man über viele schmale Brücken geht, um an die Grabplätze zu gelangen.

Nagasaki ist, glaube ich, die Stadt mit den meisten Kirchen in Japan, es gibt auch ein christliches Gasthaus, dass seit den 70ern des vorletzten Jahrhunderts Pilgern Tisch und Bett bietet, und hier und da kleine Kapellen und Andachtsstätten. Aber lange, lange vor den Holländern und Portugiesen waren die Chinesen nach Japan gekommen. Kunststück, die hatten es ja auch nicht so weit. Außerdem geht die Geschichtsschreibung davon aus, dass die frühen Siedler auf den Inseln, die heute das Kaiserreich Japan sind, Einwanderer aus China und Korea waren, neben den Ainu auf Hokkaido. Allerdings gehört die Insel erst so richtig dazu, seit der Meijikaiser gesagt hat, das sie es tut.

Aber auch später kamen die Chinesen aus China, um mit denen zu handeln, die jetzt in Japan lebten. Manchmal zankten sie sich auch, wahrscheinlich mit Hilfe der Waffen, die sie sich zuvor gegenseitig verkauft hatten. Aber die Chinesen brachten auch viele schöne Dinge mit, zum Beispiel Schriftzeichen, oder den Buddhismus und den Konfuzionismus. Und darum gibt es hier einen so schönen Schrein, zinnoberrote Wände und goldgelbe Dachziegel und wütende Steinhunde und Drachen, die das ganze bewachen, unterstützt von der Dame im Kassenhäuschen, die war natürlich nicht wütend, sondern nur ungehalten. Habe ihre private Konversation unterbrochen mit meinem Wunsch nach einer Eintrittskarte. Und nun stehe ich vor dem Haupteingang, beobachte einen Reiher beim Fischen im Teich, und bade in Farben. Der Innenhof des Schreins ist mit einer Armada von Priestern, Gelehrten und Handwerkern gefüllt, alle aus weißem Stein, manche schauen freundlich, andere grimmig, oder gelangweilt oder bedeutsam. In der Haupthalle darf ich Fotos machen, ein großer Buddha in der Mitte und an den Seiten Schaukästen mit Devotionalien, sehr beeindruckend, das Ganze. Hinter der Halle schließt sich das Nationalmuseum für chinesische Geschichte an. Da kann ich den Bericht sehr kurz halten, es gab Dinge zu sehen, die irgendetwas bedeuten oder schön aussehen und ganz viel Text dazu, auf Chinesisch. Ja, nee, is klar. So hat der geneigte Leser, weniger zu lesen, aber es gibt dafür viele Bilder.

Draußen vor dem Schrein gab es ein Foto vom Eingang, der fast verdeckt wurde durch ein riesiges Luxushotel. Als Nagasaki ein Hafen für Kreuzfahrtschiffe wurde, musste man angemessen luxuriöse Unterbringungen in der Stadt schaffen. Das Hotel gibt es heute nicht mehr, es viel der Bombe zum Opfer, wie der Schrein auch. Aber dieser wurde mit Mitteln aus China, Geld und Material wieder aufgebaut, und ist nach wie vor das religiöse Zentrum der chinesischen Gemeinde.

Etwas oberhalb des Schreins findet sich eine Kopfsteinpflasterstraße, die sich die Hügel hinauf windet und von hellblauen Holzhäusern im westlichen Stil gesäumt ist. Das war einst das Herz des Ausländerviertels, der Holländer-Abhang, denn alle Ausländer hießen Holländer, oder Oranje, wie die Japaner sagen. Heute heißen sie übrigens Aliens. Hier war auch das Haus der Preußischen Gesandschaft. Einige Häuser sind zu besichtigen und zeigen, wie auch Dejima und Glover Garden Alltagsgegenstände und Mobililar. Von den Terrassen, die den meisten Häusern vorgelagert sind hat man einen schönen Blick auf die gelben Dächer des Schreins, ein schöner Kontrast zum Himmelblau der Holzhäuser, ein bisschen wie Sonne auf blauem Himmel.

 

 

When you walk down the hill of Glover Garden, you come along the catholic church of Oura, which was built in 1864 under ward of Bernard Petitjean as a place of worship for the foreign community. The French priest became the first bishop of Nagasaki and as soon as he arrived he was visited by a delegation of Japanese Christians, who told him that they were practicing their beliefs secretly for about 200 years. The church it early wood-gothic by style, and national cultural heritage. I passed it and found then a cemetery with small bridges to reach the tombs.

Nagasaki is, I guess, the city with the most Christian churches in Japan, there is a Christian inn too, which offers bed and breakfast for pilgrims since the 70s of the second last century, and there are tiny chapels and places of worship all around. But long long before the Portugese and Dutch came here, the Chinese have been already there. Easy, it's not that far for them. And historiography tells, the people who settled once on the islands today knows as the Japanese empire, did come from China and Korea, except the Ainu on Hokkaido, but that island only belongs to Japan since the Meiji Tenno said, it does.

But even later the Chinese from China came to those living on the island now to trade with each other, sometimes they had arguments too, probably they used for it the same weapons they sold each other before. But the Chinese brought beautiful stuff too, like the graphic characters, and the Buddhism and the Confucianism. And that's why there is this gorgeous shrine here today, walls in vermilion and the tiles of the roof in golden yellow, angry stone dogs and dragons stand guard, supported by a lady in the pay kiosk. She's not really angry, but indignant, she has to interrupt her privat conversation to sell me a ticket. Than I'm standing in front of the main entrance, watching a grey heron fishing in the pond and do bath in colour. In the yard behind is an armada of monks, scholars and craftsmen to be found, made of white stone, some are looking friendl, some grumpy, some bored, some important. In the main hall I'm allowed to take pictures, a giant Buddha in the centre and at the walls vitrines with devotional objects, very impressive everything. Behind the hall is the National Museum of Chinese History and now I can make it short, than there will be more room for pics; there are important and beautiful items to be seen and a lot of text, in, err, Chinese. Thanks for that.

Outside is a picture of the entrance of the shrine, which is nearly covered by a huge hotel. Since Nagasaki became a port for cruise liners they needed suitable luxury accommodations. The hotel isn't there anymore, it was taken by the bomb, same the shrine, but that was rebuild with support from China, money and materials and it's still the spiritual centre of the Chinese community here.

A bit above the shrine there is a small brick stone road winding up the hill and lined up by light blue wood houses in western style. The former heart of the foreigner quarter, the Hollander Slope, because all the strangers where Hollander, or Oranjes, like the people here called them, nowadays they are aliens. The house of the Prussian embassy was here too. Some houses are to be visited, they show furniture and everyday items like in Dejima and Glover Garden, and from the terraces in front of most of the houses one got a wonderful view onto the yellow roofs of the shrine what is a nice contrast to the light blue of the houses, like the sun in the blue sky.

 

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