Ich mag Kozerte im Sitzen, und nun sitze ich hier, im AiiA Theater in Shibuya und höre Beethovens Neunte, ist jetzt nen bisschen wie zu Hause in Deutschland zu Silvester. Aber ich mag es, und da es hier laut ist, weil alle noch ihre Sitzplätze suchen, kann ich leise mitsingen und niemand merkt, dass ich gar nicht singen kann, au, fein.
Aber der Meister war nur das Hors d'oeuvres für Matenrou Opera, eine Empfehlung meiner Freundin Kriss, sie hat auf einem Konzert der Band ihren Mann kennengelernt und ich bin nun Patentante und die Musik ist auch cool. Ein schöner Ausklang für ein Jahr voller guter Musik. Aber ich bleibe nur kurz, und gehe nach einer Stunde wieder, denn ich wollte im Honganji Tempel den Jahreswechsel erleben. Das habe ich bei meinem ersten Besuch so gemacht und wollte gerne eine Wiederholung (http://fraumb-far-far-away.blogspot.de/2011/12/akemashite-omedeto-gozaimasu-prost.html).
Aber ich hatte nicht mit den gut organisierten Spaßbremsen von der Stadtverwaltung gerechnet. Der Bahnhof Shibuya war weiträumig abgesperrt, damit die Leute sich nicht an der Statue von Hachiko treffen können, denn das könnte möglicherweise unter Umständen Behinderungen im Verkehr verursachen und außerdem ist hier spaßfreie Zone und Basta! Netter Versuch, hat aber nicht geklappt. Natürlich sind doch ganz viele Leute gekommen und haben sich woanders getroffene und die Nebenstraßen blockiert und den Verkehr aufgehalten und bei Rot die Kreuzung überquert und andere Ungeheuerlichkeiten getan. Nachdem ich den ganzen Bahnhof umrundet habe, brauchte ich für den Weg, der sonst 15 Minuten lang ist ca 40 und kam also erst nach Mitternacht im Tempel an.
Aber da war es schön, die Mönche hatten Lichterketten aufgebaut, die das Wort PEACE bildeten, alle Leute liefen durcheinander, lachten, schwatzten, beteten, aßen, tranken und hatten allgemein eine gute Zeit. Vielleicht soll der Stadtrat von Shibuya mal hospitieren kommen, kleiner Tipp.
Ich reihte mich ein in die Schlange der Wartenden und habe darüber sinniert, worum soll es gehen, beim ersten Gebet im Neuen Jahr. Gibt es irgendwas, was ich vermisst habe im vergangenen Jahr? Ich habe Arbeit, die ich liebe und die mich ernährt, die mir den Luxus des Reisens finanziert, ich bin gesund, ich bin zufrieden, ich habe viele schöne Momente erlebt, wunderbare Orte besucht, tolle Konzerte gehört, interessante Menschen getroffen. Ich habe alles, was ich in dieser Welt brauche.
Ich bin dran. Es bleibt nur eines: ich bete, es möge für jeden Menschen auf der Erde ein funktionierendes Gehirn geben, das wäre mein Wunsch. Draußen fangen die Mönche an, die Glocke zu schlagen, 108 mal, ich sage noch schnell Hallo zu hide, einer der Gründe warum meine Freundin Katrina mir damals den Tempel empfohlen hat (http://fraumb-far-far-away.blogspot.de/2013/02/hongan-ji.html) und dann gehe ich nochmal zum Tokyo Tower. Nachschauen, ob wirklich ein neues Jahr begonnen hat....
I like concerts where I can sit, and I'm sitting at AiiA theater Shibuya and listening to Beethoven, sinfonia 9, it's a bit like home in Germany at New Year's Eve. But I like it, and because it's loud enough while everybody is searching for the right seat I can sing along and no one gets it, that I can't sing at all. Nice!
But the Master is only the hors d'œvre for Matenrou Opera, my friend Kriss' recommendation, she met her husband at a concert once and now I'm a godmother and the music is quite great too. It's a fine ending for a year packed with tons of good music. I didn't stay that long, but left after an hour, because I wanted to be at Honganji temple for the New Year countdown. I have done that the very first time I came here and I would like to repeat it (http://fraumb-far-far-away.blogspot.de/2011/12/akemashite-omedeto-gozaimasu-prost.html).
But I didn't planned on the well organized buzzkillers of the municipality. The Shibuya station was blocked and the huge area around it too, to make sure people can't gather at the Hachiko statue to celebrate the New Year, because that could cause disturbance in traffic, possible, perhaps, potentially, and it is a fun-free area here and finish. Nice try, guys, didn't work. The people came anyway, blocking the small lanes, stopping the traffic, crossing the streets while red lights and did other terrible things. I went around the whole station, and it took me 40 minutes instead of 15 and so I came to Honganji after midnight.
It was lovely there. The monks made a chain of lights and it said PEACE, all the people where going here and there, laughing, chatting, praying, eating, drinking, and had a great time at all. May be the authorities of Shibuya shall take a lesson here, my idea!
I line up among others for the first prayer in the New Year and had time to think about. Did I miss something in the last year? I love my work and it makes me pay my rent and sponsors the luxury of traveling around the world, I'm healthy, I'm pleased with my life, there were beautiful places to see, wonderful moments to see, great concerts to listen to, interesting people to meet, I have everything I need in this world.
It's my turn now. Only one thing left: I ask for a good working brain for every person on earth. That would be great. Outside the monks are starting to ring the bell, 108 chimes, I just say Hello to hide, one reason why my friend Katrina recommend this temple to me (http://fraumb-far-far-away.blogspot.de/2013/02/hongan-ji.html) and than I go and see Tokyo Tower again to check if the New Year really did began...
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