Montag, 14. März 2022

Stockholm - Tyska Kyrkan - Deutsche Kirche - German Church

 Es ist Weihnachten in Stockholm. Es ist 2020. Seit ca neun Monaten hat das Coronavirus uns in Europa fest im Griff, öffentliche Räume, Büros, Restaurants, Museen sind geschlossen, private Kontakte limitiert, man trifft sich zur Weihnachtsfeier via Zoom-Konferenz. Ich entziehe mich dieser Situation indem ich verreise. 

Schweden wurde viel kritisiert ob der recht entspannten Handhabung der ganzen Situation, in unseren Medien wurde kommuniziert, dass die Pandemie dort mehrheitlich gar nicht ernst genommen würde und das Leben einfach normal weitergeht. Wieder bestätigt sich, dass jedwede Information durchaus subjektiv verändert werden kann, um die Wünsche und Vorstellungen des Informierenden zu bedienen. Vor Ort stellt sich heraus, in Schweden gelten ähnliche, aber nicht die gleichen Restriktionen wie anderenorts auch. Alle Museen und Sehenswürdigkeiten sind geschlossen, auch viele Kirchen.

Die deutsche Kirche ist geöffnet und ich erstaune und erfreue den jungen Mann am Eingang mit meinem Ansinnen, eine Spende spenden zu wollen, und weil ich in Schweden nie Bargeld habe, muss ich nach einem Kartenlesegerät fragen. Kontaktlos bezahlen überall - ich bin dabei.

Die deutsche Kirche existiert hier seit dem 16. Jahrhundert, das aktuelle Gebäude seit der Mitte des 17. Jahrhunderts, der Turm , der höchste in der Altstadt, ist ein Neubau nach einem Brand im Jahr 1878, 1884 wurden die Glocken geweiht, die aus Dresden stammen und die Glasfenster kamen aus München und wurden zu Beginn des letzten Jahrhunderts eingesetzt. 

Die Kirche ist opulent, barock und sehr sehr deutsch, sie vermittelt den Eindruck von Ordnung, Sauberkeit, Fleiß und Ernsthaftigkeit, besonders die Kirchenfenster vermitteln diesen Eindruck und spiegelt damit sehr wahrscheinlich eher den Zeitgeist der Post-Gründerzeit wieder, als das Wesen der Gemeinde. Der Gottesdienst wird in deutscher Sprache abgehalten aber nach der schwedischen  Gottesdienstordnung.

Die Kirche ist eine Art Geschichtsbuch und auch ein Juwel barocker Kirchenraumgestaltung und definitiv einen Besuch wert. 

English version below 


















It’s Christmas in Stockholm. It’s 2020. Since about nine month the coronavirus holds Europe hostage, public places like offices, restaurants, museums are closed, private meetings are limited and the families do meet for the festivities via zoom meeting. I do escape this situation and go on a journey.

Sweden faced a lot of criticism about their way to deal with the whole situation, our media suggested that the pandemic isn’t taken seriously there and people just going on with their normal lives like nothing had happened. And again it’s proofed that every information can be changed to fulfil the wishes and need of those spreading the word. Being there, it turns out, the restrictions are nearly the same. All museums and places of interest are closed, as well many churches. 

The German Church is open and the young man at the entry desk is amazing and enjoyed about my request to leave a donation and since I never use cash in Sweden I need to ask for a card reader. Contactless payment everywhere - count me in. 

The German church community does exist since the 16th century, the actual building is from the middle of the 17th century, the church tower, the tallest in the historic city centre, was reconstructed after a fire from 1878, the bells, which came from Dresden, have been sanctified in in 1884 and the stained glass windows was been made in Munich and were put in in the beginning of the last century. 

The church inside is opulent, baroque, and very German, it gives an impression of order and cleanliness, diligence and sobriety, especially the paintings on the windows give this idea and are probably more a mirror of the Zeitgeist of the post-Gründerzeit era than the way the members of the community are. The service is held in German language but under the rules of the Swedish service order.

The church is a kind of historical text book and a jewel  of baroque church interior and definitely worth a visit. 

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