Samstag, 21. Januar 2017

Die Grachten von Amsterdam - The Canals of Amsterdam

In Amsterdam gibt es auch Straßen, ja, auch Bürgersteige, Straßenbahn, Eisenbahn und irgendwo auch einen Flughafen. Vor allen gibt es in Amsterdam Grachten. Die bekanntesten sind die Herengracht, Keizergracht, Prinsengracht, hier steht das Anne-Frank-Haus (http://fraumb-far-far-away.blogspot.nl/2017/01/het-anne-frank-huis-amsterdam.html) und Singel, über die ich schon berichtet habe (http://fraumb-far-far-away.blogspot.nl/2017/01/neun-straen-und-ein-singel-amsterdam.html). Aber es gibt noch etliche weitere, insgesamt ca 200, und diese werden von 1400 Brücken und Brückchen überspannt.
Der Bau des Grachtengordels (Grachtengürtel) begann 1612, ist eine architektonische Meisterleistung des Goldenen Zeitalters und diente anfangs den reichen Leuten der Stadt zur Bewässerung ihrer Gärten, die meist hinter ihren großen pompösen Häusern lagen. Zeugnis sind immer noch die Häuser in der Her(r)engracht, hier ist der Name Programm. Anders als die Singel, die eher eine mittelalterliche Verteidigungsanlage war, dienten die Grachten der Wasserversorgung, anfangs war das Wasser so sauber, dass es zum Bier brauen verwendet wurde (es gibt heute noch die Brouwersgracht, die Brauer-Gracht) und zum Transport.
Die Stadt wuchs, mit ihr die Bevölkerung, obwohl es natürlich umgekehrt war, und nun dienten die Grachten auch als Stätte der Entsorgung aller Dinge, die nicht mehr benötigt wurden. Im Sommer muss der Gestank unerträglich gewesen sein. Aber egal, Nase zu und durch. Ab dem 17. Jahrhundert gab es Schleusen und die Situation entspannte sich etwas. Wie wäre es also mit einem Besuch der Reguliersgracht, einem der schönsten Teile des Grachtengürtels, hier kann man sieben Brücken hintereinander sehen, sofern man sich auf einem Boot befindet.
1857, ab jetzt wurde die Stadt trocken gelegt. Kanäle verschwanden, Straßen entstanden, teils aus hygienischen Gründen, teils um dem erhöhten Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen. Und vielleicht hätten die Verantwortlichen so weiter gemacht, bis Amsterdam ausgesehen hätte, wie jede andere Stadt. 1895 wurde es der Bevölkerung zu viel. Wo es früher Häuser, Kirchen, Grünanlagen und Monumente standen, gab es plötzlich eine breite Straße, wie zum Beispiel die Rozengracht, die dann zur Rathausstraße wird (http://fraumb-far-far-away.blogspot.nl/2017/01/konigspalast-und-gesindestuben.html).
Die Proteste zeigten Wirkung, die meisten der Grachten blieben genau das, Kanäle. 
Heute lebt Amsterdam in großem Maße von dieser Einzigartigkeit. Ein Besuch der Stadt ohne Grachtenfahrt? Das Beste verpasst. Auch heute noch dienen die Kanäle dem Transport, nicht nur dem von Touristen. Nur zufrieren können die Kanale nicht, denn das Schleusensystem ist nach wie vor in Betrieb und jede Nacht wird die Stadt einmal durchgespült. Darum ist ein Rundgang durch den Grachtengürtel immer ein schönes Erlebnis, Sommer wie Winter. Seht selbst...
English version below































































 In Amsterdam there are streets of course, pedestrian walkways, yes, streetcars, trains and even an airport somewhere. But mainly there are Grachten (canals). The most known are the Herengracht, the Keizergracht, the Prinsengracht, where we find the Anne-Frank-Huis (http://fraumb-far-far-away.blogspot.nl/2017/01/het-anne-frank-huis-amsterdam.html) and the Singel, about which I talked before (http://fraumb-far-far-away.blogspot.nl/2017/01/neun-straen-und-ein-singel-amsterdam.html). But there are quite a few more, about 200 and they are crossed by 1400 bridges and small bridges and tiny bridges.
The building of the Grachtengordel (canal belt) started in 1612 and is a architectural masterpiece of the Golden Age. In the beginning the canals were made for the rich people of the city to water their gardens which were located behind their huge and pompous houses. Testimony for that are still the houses in the Herengracht (Master Canal), here the name says it all. Other than the Singel, which was a medieval defence work, the Grachten have been used for the water supply, the water was good enough to use it for beer brewery (check the Brewers Canal) and for transportation. 
The city grew and the number of inhabitants too, but to be honest, it was of course the opposite way, and now the canals were used as a deposit of everything people didn't need anymore. The smell must have been horrible during summer. But anyway, avoid a deep breath and get to it. From the 17th century there was a sluice system installed and the situation was a bit relaxed. Why not seeing Reguliersgracht (Control Canal), one of the most beautiful places, where you have a view onto seven bridges at the same time when you are in a boat. 
1857, from now they drain the city. Canals vanished, streets appeared, partly of hygienic reasons, partly to have regard to the high traffic density. And maybe those  in charge would have got on like this until Amsterdam had looked like any other city. But 1895 the citizens of Amsterdam had enough. Where in former time have been houses, churches, parks, monuments, you find nothing but wide streets now, like the Rozengracht (Rose Canal) and the annex the Raadhuisstraat (Town Hall Street) (http://fraumb-far-far-away.blogspot.nl/2017/01/konigspalast-und-gesindestuben.html). The protest was effective, the most canals stayed like that, waterways.
Today Amsterdam is mostly famous for this unique thing. A visit here without a canal tour? You missed the best. Even today the canals are used for transport. Not only the one of the tourists. But the canals never freeze, it's impossible. The sluices still work and every night the city will be rinsed one time. That's why a stroll along the Grachten is always a beautiful experience, summer and winter. Have a look...

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