Samstag, 23. Oktober 2021

Trier 2021 - Das Schwarze Tor - The Black Gate (Porta Nigra)

 War ich zuerst einen großen Vordenker der Weltverbesserung besuchen (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2021/10/trier-2021-besuch-bei-karl-marx.html?m=1), muss ich heute zu den Römern. Also, zu dem, was die Römer in Trier gelassen haben. Die Römer sind der Grund warum es Trier gibt und Trier wird somit zur ältesten Stadt Deutschlands. Gegründet irgendwann zwischen 18/17 v.Chr. und 14 n.Chr. als Augusta Treverorum, die Stadt des Augustus im Land der Treverer, war sie eine der zahlreichen römischen Siedlungen an der Ostgrenze des Imperiums. Aus dieser Siedlung ging später die Stadt Trier hervor. 

Zur Römerzeit war es eigentlich eine Großstadt, eine Metropole, mehrere zehntausend Menschen lebten hier, Kaiser Konstantin residierte hier, unter anderen, und entsprechend monumental waren die Bauwerke. 

Eines davon, die Porta Nigra, das schwarze Tor. Allerdings hieß das Tor zur Römerzeit nicht so, sondern sicher anders, denn die dunklen Verfärbungen am Sandstein des Bauwerks sind Patina und nicht originales Gestaltungselement.

Lange war umstritten, wann das Tor erbaut wurde, nun konnte aber mit Hilfe der dendrochronologischen Untersuchung (Bestimmen des Alters von Holz) von Holzresten aus der Stadtmauer, der Bau auf das Jahr 170 n.Chr. festgelegt werden. Begonnen wurde der Bau unter Kaiser Marc Aurel und fertiggestellt wurde er - nie. Aber egal, wir lassen das jetzt so. So wie es Uneinigkeit über den Baubeginn gab, war auch unklar, ob das Tor wirklich als Teil des Verteidigungsringes um die Stadt anzusehen war, denn dafür ist es schlicht zu löchrig. Heute ist die Lehrmeinung, es wäre eher ein repräsentativer Bau gewesen. Dieser Idee möchte ich mich gerne anschließen, es ist repräsentativ. 

Dieses Tor war eines von vier Stadttoren, die drei anderen fielen den städtischen Bauvorhaben im Mittelalter zum Opfer, wie vielerorts wurde die Stadtmauer als Baumarkt betrachtet, wenn die Städte wuchsen und Material für neue Gotteshäuser, Menschenhäuser und Kaufhäuser gebraucht wurde. Die Porta Nigra bliebt erhalten und konnte somit nachdunkeln, um zu ihrem Namen zu kommen. Wem ist das zu verdanken? Simeon. Simeon aus Syrakus war ein Mönch, der weit gewandert ist, in seinem bewegten Leben viele Länder gesehen und wichtige Menschen getroffen hat, beschloss sein Leben als Einsiedler in Trier, in einem Raum in Ostturm der Porta Nigra (die damals noch immer nicht so hieß) lebte er, angeblich eingemauert von 1028 bis zu seinem Tod 1035. Bestattet wurde er im Erdgeschoss und der Trierer Erzbischof Poppo erwirkte beim Papst im selben Jahr noch die Heiligsprechung und ließ postwendend zu Ehren des Heiligen eine Kirche bauen. Eine Kirche in einem römischen Stadttor, das für unsere Augen wie eine Kirche aussieht. 

Es gab einiges an Um- und Aufbauten am ursprünglich Bauwerk und in einigen Videosequenzen und an Hand eines Modells bekommt man einen Eindruck von der damaligen Simeonskirche. Es war eine Doppelkirche mit zwei übereinander liegenden Kirchenräumen, von denen heute noch eine Apsis erhalten ist. Nebenan entstand ab 1040 das Simeonstift, welches heute das Stadtmuseum beherbergt.

Später im Leben der Porta Nigra kam Napoleon und er fand, Kirchen gibt es ausreichend, das römische Stadttor hingegen einmalig und somit erging der Befehl zum kompletten Rückbau. Später wurde Trier preußisch und somit sollte, aus Gründen der Romantik oder des Denkmalschutzes ein Teil der einstigen Simeonkirche erhalten bleiben, nämlich oben erwähnte Apsis. 1815 war der Umbau, Rückbau, wie auch immer abgeschlossen und das Tor stand wieder wie zur Römerzeit, luftig und löchrig und es beherbergte Triers erstes Antikenmuseum.

Und so steht es heute noch, wuchtig, prahlerisch und sehr imposant, und nun ist es Weltkulturerbe seit 1986, und muss also weiter gehegt und gepflegt werden, damit nachfolgende Generationen auch noch von den Römer, dem einsamen Mönch und dem Erhalt alter Bauwerke wissen können. 

English version below










































 

















Was I first visiting a great mastermind of world improvement (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2021/10/trier-2021-besuch-bei-karl-marx.html?m=1), I need to see the Romans today. I mean, I need to see what the Romans left in Trier. At first, they are the reason why there is Trier, that makes Trier the oldest German city. Founded somewhen between 18/17 B.C. and 14 A.D. as Augusta Treverorum, the city of Augustus in the land of the Treverer, was it one of the numerous settlements at the eastern border of the empire. This particular settlement will later become Trier.

At the Roman time period it was a big city, ten thousands were living here, emperor Konstantin resided here and therefore the buildings have been monumental.

One of those was the Porta Nigra, the black gate, but it wasn’t called like that in this time since the darkening of the stones is patina not original design.

For a long time it wasn’t quite clear when the gate was built, but by searching with dendrochronology (measuring the age of wood) it turned out it was build from 170 A.D. The beginning of construction started when Marc Aurel was emperor and it was finished - never. Anyway, we leave it like that. In the same way there have been discussions about the start of construction, there have been ambiguity if it was really part of the defence ring around the city or not, because it’s way too holey for that. Today the doctrine is, it’s a representative building. I absolutely do agree with this, it is representative. 

The gate was one of four town gates, the three others became victims of the construction boom in the medieval period and have been used like big D.I.Y. markets for construction material for new houses for worship, for people and for shopping. The Porta Nigra remained, could become darker and darker and got it’s name. Who is responsible for this? Simeon. Simeon from Syrakus was a monk, who wandered far and wide into different places and met many important people in his interesting life and he decided to stay in Trier as a hermit in a room in the east tower of the Porta Nigra (which wasn’t named like that back in his time), immured (that’s what people said) from 1028 to 1035. After he passed he was buried in the basement of the gate and the arch bishop of Trier asked the Pope for the canonisation and let instantly erect a church to honour the saint. A church built on a Roman city gate that looks like a church to our eyes.

There were some changes and adding to the original building and some videos and a model show how the Simeon Church looked like back in time. It was a double church, two naves, one on top of the other and only the apse of one is still there. In the same year (1040) nearby the Simeon Seminary was founded too and today it houses the Town Museum. 

Later in the life of the Porta Nigra Napoleon came along and in his opinion there are enough churches in the world but only one Porta Nigra. He demanded the dismantling of the church to reveal the Roman building again. Later Trier became part of Prussia and they decided to keep on part of the church for memorial reasons, the above mentioned apse. 1815 the dismantling was done and the Porta Nigra stood again like the Romans built it, airy and holey and it housed Trier’s first collection of antiques.

And it’s still standing, massive, bouncing, beautiful. It’s world culture heritage of the UNESCO since 1986 and so people will go on and take care of it to make sure upcoming generations will know about the Romans and the lonely monk and the preservation of old buildings.


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