Mittwoch, 9. August 2017

Arsenal, die verbotene Stadt - Venezia - Arsenal, the forbidden city

Nun haben wir den Canale Grade fast vollständig abgefahren und ich steige aus und will Verbotenes sehen, also eine verbotene Stadt, also einen verbotenen Teil eines Stadtteils. Ich befinde mich auf Castello, dem größten der sechs Stadtteile. Hier lief im Jahr 1104 der Doge Ordelaf Falier (ob der Wikinger war, der Name klingt so nordisch?) eine Werkstatt bauen, darsiná-a, arabisch für Arbeitsstätte. Die Werkstatt sollte Schiffe bauen für die Republik Venedig und war die größte Produktionsanlage vor der Industrialisierung Europas. Hier entstand die Basis für Venedigs Macht und Reichtum, die Kriegs- und Handelsflotte. Hier wurden Seile gedreht und Holz verarbeitet, aber auch Metall und Erz gegossen und Pulver hergestellt und Waffen gelagert. Das Arsenal wurde mehrfach erweitert und im 15. Jahrhundert liefen Galeassen, eine Kombination aus Segel- und Ruderschiff, vom Stapel, die 1000 Bruttoregistertonnen und 400 Mann Besatzung hatten. Das Arsenal nimmt ungefähr ein Zehntel des Gebietes von Venedig ein, und weil es streng abgeschirmt war, war es eine Stadt in der Stadt.
Die Arbeit war höchst effizient, weil straff organisiert. Der Leiter der Werft, Patroni dell' Arsenale wurde von den Ratsherren gewählt und blieb nur eine gewisse Zeit auf dem Posten, die Arbeiter, Schreiner, Seiler, Gießer, Kalfaterer und Waffenschmiede waren in Zünften organisiert, arbeiten als Subunternehmer unter einem Meister und verdienten gutes Geld und genossen hohes Ansehen. Ihnen wurde auch Wohnraum gestellt und sie genossen einige Privilegien, um zu verhindern, dass sie zur Konkurrenz abwanderten. Jedes Handelsschiff wurde so konstruiert, dass es binnen kurzer Zeit zum Kriegsschiff werden konnte.
Heute werden hier keine Schiffe mehr gebaut, die Republik Venedig ist Geschichte und die größte Werft Europas liegt heute, glaube ich in Portugal, die größte der Welt würde ich in China verorten. 
Wenn man von der Anlegestelle des Voporetto kommt erblickt man relativ bald die Türme, die das Wassertor, Igresso all' Aqua flankieren und im Jahr 1574 errichtet wurden. Das Tor kann durch ein Fallgitter geschlossen werden und verbindet die Werft schlussendlich mit der Adria. 
Es gibt noch das Nordtor, das hat Napoleon anlegen lassen, denn er brauchte wesentlich größere Schiffe, als die Venezianer ihrerzeit.
Neben dem Wassertor gibt es die Erd-Tür, oder die Welt-Tür, das Ingresso di Terra. Es stammt aus dem Jahr 1460 und es ist das erste mal, dass in der Lagune im Renaissancestil gebaut wurde. Es ist ein Triumphbogen, ein Symbol dafür, dass von diesem Ort Ruhm und Reichtum Venedigs ausgehen. Der schreitende Löwe hält das Buch in den Tatzen, und in diesem Fall ist es geschlossen, weil alles geheim hier und aus Gründen wurde auf die Inschrift Pax Tibi verzichtet. Des Weiteren wird das Tor von acht allegorischen Figuren flankiert und von zwei steinernen Löwen bewacht. Diese sind geklaut, der Feldherr Otto Wilhelm von Königsmarck brachte sie im 1687 aus Griechenland mit nach Venedig. Der linke, drei Meter hohe Löwe befand sich fast 2000 in der Nähe von Athen in Porto Leone. 
Es gibt auch ein Denkmal von eben jenem Feldherren im Arsenal und von anderen Militärgrößen auch, aber die Tür ist zu. Das Arsenal ist immer noch eine verbotene Stadt. Heute befindet sich hier die Führungsakademie der italienischen Marine und ich meine, das wäre den Dogen der Republik sicher irgendwie recht.
Ich spaziere außen an den Mauern des Arsenal entlang durch den Bezirk Castello, der weniger touristisch ist, hier scheinen tatsächlich Leute zu wohnen, die anderer Beschäftigung nachzugehen scheinen, als sich um Besucher zu kümmern. 
Nahe der Kirche San Zaccaria verlasse ich den Stadtteil und begebe mich zurück aufs Wasser. 
Morgen gehts nach Berlin zurück und ich nehme neben den vielen neuen Eindrücken die Gewissheit mit nach Hause, nur einen kleinen Teil der Lagunenstadt gesehen zu haben und darum muss ich wieder kommen. Arrividerci Venezia.

















































Now we are nearly done with the Canale Grande and I get of, I want to see forbidden things, a forbidden city, more a forbidden part of a city district. I'm at Catello, the largest of the six city districts. The Doge Ofelaf Falier (he was maybe a Viking, the name sounds so Nordic?) let build in 1104 a workshop,  darsiná-a, Arab for working place. The workshop was supposed to build ships for the republic Venezia and was the biggest production place in pre-industrial age in Europe. Here was created the base for Venice' power and wealth, the fleet of merchant and war ships. Here they spun ropes and shaped wood, they cast iron and metal, produced gunpowder and stored weapons. The Arsenal was multiple times enlarged and in the 15th century Galeasses, a combination of a sailing and oars ship, were launched who got 1000 tons submerged displacement and crew of 400. The Arsenal is about one tenth of the city and it's well shielded, so it's a kind of city in the city. 
The work was highly effective, because quite well organised. The leader of the shipyard, Patroni dell' Arsenal, was elected by the Lords of council for a limited period, the workers,  carpenters,rope makers, caulkers, casters and armourers were organised in guilds and works as subcontractors under one foreman and earned good money and reputation. They got offered living space and some privileges to make sure, they don't leave for the competition. 
Every merchant ship was build that way, that it could be turned into a war ship in no time.
Today they don't build ships here anymore, the Republic of Venice is history and the largest shipyard in Europe is in Portugal, as far as I know, the largest of the I world guess China. 
When coming along from the Vaporetto stop, one will soon see the two towers that flank the water-gate, Igresso all' Aqua. They were built in 1574 and the gate could be closed by a portcullis and it connects the shipyard in the end with the Adria. 
There is a north gate too, built under Napoleon, who needs much bigger ships than the Venetian at their time.
Beside the water-gate is the earth-door or the world-door, Ingresso di Terra. It's built in 1460, and it's the first time ever something in renaissance style was built here in the lagoon. It's a triumphal arch, a symbol to show that from this place Venice's fame and prosperity comes from. The walking lion with the book in its paws, what is closed here, because it's a secret place and there is no Pax Tibi here, for reasons. The gate is guarded by eight allegorical statues and two big lions. Those were stolen by commander Otto Wilhelm von Königsmarck in 1687, he took them away in Greece. The left one, three meters high came from Porto Leone near Athens and lived there about 2000 years. 
There is a memorial of said commander inside Arsenal and of other military leaders too, but the door is closed. Arsenal is still a forbidden city. Today it houses the Leaders Academy of the Italian Marine and I thing it's quite ok for the Doges of the Venetian Republic.
I stroll along the walls of Arsenal and through the district Castello and it less touristic here than anywhere else I've been, it seems, here are living people who got nothing to do with the whole tourism issue. 
Not far from the church of San Zaccaria I'm leaving Castello and going back onto the water.
Tomorrow I'm leaving for Berlin and beside many new impressions I take the certainty with me, that I saw only a small part of the lagoon city and that I have to come back for more. Arrividerci Venezia. 

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