Oft und häufig wird das Vorhandensein und der Inhalt sozialer Medien kritisiert, vorzugsweise ebenda. Früher hätten die Leute persönlich miteinander geredet, die Kinder mit Matsch statt mit dem Handy gespielt und überhaupt war damals alles besser. Selbst das Wetter.
Finde ich nicht. Ich hab auch früher nicht viel mehr mit Leuten geredet, aber ich habe heute mehr soziale Kontakte, ein Handy hatte ich nicht als Kind, meine Freunde auch nicht, wenn ich im Matsch gespielt hätte, hätte ich vermutlich Ärger mit meiner Mutter bekommen, die dann die Kleidung hätte waschen müssen. Und was das Wetter angeht, auch früher hat die Sonne geschienen, der Regen geregnet und der Schnee geschneit.
Wenn ich früher verreist bin, dann hatte ich eine Buch, der stand geschrieben, wo ich hingehen soll und was es da zu sehen gibt. das war nicht schlecht.
Heute habe ich Facebook, Instagram und WhatsApp und dort erzählen viele Leute, was es außerdem noch zu sehen gibt.
Es gibt einen Japan-Blog namens Wanderweib (https://wanderweib.de) von Tessa und sie schrieb, wer Kirschblüten sehen will ohne zusätzlich viele Menschen zu sehen, der fährt am besten nach Tama-Shi, dort gibt es unzählige Kirschbäume am Fluss Kottagawa.
Also, nix wie hin. Ich fahre bis Seiseki-Sakuragaoka, das ist östlich von Shinjuku und mache mich von dort auf den Weg zum Kottagawa-Fluss.
Sehr viel Spektakuläres gibt es nicht zu sehen, es ist eine Wohngegend mit vielen kleinen Häusern, aber dazwischen gibt es hin und wieder einen kleinen Tempel oder einen schönen Garten.
Am Kottagawa angekommen sieht es schon eher nach Spektakel aus. Aber vermutlich nur zwei bis drei Wochen im Jahr. Wenn die Kirschbäume blühen.
Der Fluss ist eher ein schmaler Wasserlauf mit befestigtem Ufer, der bis zum Bahnhof Tama-Shi führt. Es gibt viele kleine Brücken und dadurch unzählige schöne Fotomotive und streckenweise wandert man ganz allein am Ufer entlang und kann einfach schwelgen in der Pracht und Üppigkeit der vielen Kirschblüten. Und wenn etwas Wind weht, dann tanzen die fallenden Blütenblätter in der Luft bevor sie im Wasser landen und davon schwimmen.
Interessant finde ich nun, dass die meisten der Kirschbäume gar keine essbaren Früchte tragen, sondern nur zum Schön-Aussehen da sind. Aber ich esse dieses Jahr zum ersten Mal Kirschen, darauf habe ich mich schon im März gefreut, und nun sitze ich hier auf meinem Balkon, schreibe über Kirschblüten, esse leckere Knupperkirschen und geniesse den Sommerabend.
Danke, Tessa, für den tollen Tipp.
English version below
Often and commonly the content and the existence of social media is criticized, mostly in social media. In former time people would have talked personally to each other, kids wouldn't have played with the smartphones but with mud, and in generally everything was better, even the weather.
I don´t agree with that. In former times I haven´t talked more to people than now, but today I have more social contacts, I hadn´t a cell phone as a child, but my mother would have told me a lot, if I had played in the mud, because she has to wash the clothes after that. And the weather, there was sunshine shining, rain raining and snow snowing, as far as I remember.
When I traveled in former times, I had a book, where was written, where to go and what to see. Not that bad.
Today I have Facebook, Instagram and WhatsApp and many people over there tell you, what else is to be seen.
There is a Blog about Japan, written by Tessa named Wanderweib (https://wanderweib.de) and there she said, if you want to see many cherry trees and less people, you should go to Tama-Shi at Kottagawa River.
I´m off for that. I take the train to Seiseki-Sakuragaoka, thats eastbound from Shinjuku and start from there to Kottagawa-River.
There isn't anything spectacular to be seen, it´s a living area with many small houses, but every now and then you find a little shrine or a beautiful garden.
Then I reached Kottagawa River area and that was a wonderful. But probably only for about two or three weeks a year, when the cherry trees are blooming.
The river is more a little rivulet with embattled banks that runs till Tama-Shi Station. Many small bridges are crossing the water and so you find numerous beautiful photo subjects and from time to time you are the only one, wandering along the waterside. Here you can debauch in splendour and opulence of the blooming cherry trees. And when the wind is blowing a bit the petals are dancing in the air before falling into the water and getting floated away.
It´s still interesting for me, that most of the trees won't get eatable fruits, they are just there to be beautiful. But me, for the first time, I eat cherries this year and since March, when I saw all the blossoms, I was longing for the fruits. and now I´m sitting on my balcony, eating sweet cherries and enjoying the long summer evening.
Thanks a lot, Tessa, for that advice.
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