Sonntag, 20. März 2022

Stockholm 2021 - Wikinger besuchen - Visiting the Vikings

 Heute habe ich Stonehenge und Old Sarum besucht und dort wurden im Zuge kriegerischer Handlungen Wikinger erwähnt, das hat mir ins Gedächtnis gerufen, dass ich von den Wikingern erzählen wollte, die ich in Stockholm getroffen habe: hünenhafte Männer in langen Kleidern mit Hörner-Helmen auf dem Kopf, bärtigen Gesichtern und bluttriefenden Schwertern, die sagten, sie würden mir nichts tun, wenn ich eine Eintrittskarte für das Museum kaufte. Also, das mit dem Schwert habe ich mir ausgedacht und neben dem Museum bin ich auch eingeladen eine kleine Rundfahrt durch die Abendteuer eines Wikingers zu erleben.

Wir wissen alle, dass Wikinger blond und blauäugig sind, aus dem Norden kommen, immerzu Krieg führten, rauben, morden und brandschatzen und dabei wenn nicht alberne, so doch unpraktische Rüstungen tragen. Außerdem haben sie den Seeweg nach Amerika lange vor Christoph Kolumbus gefunden. Allerdings war das nicht Teil meiner Schulbildung, meine dahingehende Einlassung im 6. Schuljahr wurde von der Lehrerin mit der Erklärung, dass die Überfahrt durch die Wikinger der Welt ja keinen Nutzen gebracht hat, abgewiesen. Es stimmt, die Wikinger haben sich in der neuen Welt nicht durch Genozid, rücksichtslose Ausbeutung von Menschen und Rohstoffen, überbordenden Sklavenhandel und die Verbreitung von neuen epidemischen Krankheiten hervorgetan. Vielleicht nehmen wir das zum Anlass, zu schauen, wer die Wikinger eigentlich waren. Das Museum in Stockholm hilft auf diesem Weg. 

Die Wikinger waren so wie viele Menschen in Europa zu dieser Zeit (ca 790-1070 n.Chr.), sie lebten in dörflichen Gemeinschaften und betrieben Ackerbau und Viehzucht, sowie Handel mit anderen Ländern. Außerdem gab es, besonders unter den jungen Männern einen Lebensabschnitt, wo sie aus der Gesellschaft ausbrachen und durch ufernahen Raub sich Dinge aneigneten, die anderen gehörten oder Andere waren, die Gesellschaft der Wikinger basierte auf der Arbeit von Sklaven. Viel ist nicht bekannt über diese Menschen, außer dass sie Sklaven, Thralls waren. Sie konnten als solche geboren worden sein oder in die Sklaverei gezwungen werden, man konnte Sklaven kaufen oder verkaufen, oder als Strafe für ein Verbrechen zum Thrall werden. Einen Sklaven zu töten galt auch als Verbrechen. Wenn die Jungs genug Abenteuer erlebt hatten und ausreichend Ruhm und Ehre erworben, dann reintegrierten  sie sich wieder in die bäuerliche Gesellschaft und leben ein eher unspektakuläres Leben, geprägt durch harte Arbeit.

Andere wurden Berufs-Wikinger, sie verdienten sich ihren Lebensunterhalt damit, zu rauben und die erbeuteten Menschen und Waren weiter zu verkaufen. Sie nahmen auch Aufträge an und führten Raubzüge für die durch, die sie bezahlen konnten. Und hier ergab sich, dass nicht alle Wikinger-Krieger Männer waren. Offensichtlich gab es auch Frauen in hohen Positionen, wie die Untersuchungen eines Kriegergrabes in Birka ergaben. Die DNA-Analyse sagt uns, es ist ein Kriegerin-Grab.

Außerdem lernen wir über ganz alltägliche Dinge, wie wohnen, sich kleiden, sich schmücken, etwas essen, auch hier unterschieden sich die Wikinger nicht signifikant von anderen bäuerlichen Gesellschaften im Frühmittelalter. Und wir erfahren etwas über die Boote der Wikinger, und die sind durchaus speziell, denn immerhin haben sie die Menschen aus einigen Küstenregionen Skandinaviens nach ganz Europa, Nordafrika, bis zum Ural und nach Nordamerika gebracht. Eine sagenhafte Leistung mit den damaligen Navigationssystemen. 

Zum Schluss gibt es eine kleine Rundfahrt wie auf dem Rummelplatz, in einer kleinen Gondel fahre ich durch Dioramas  und die Geschichte eines Wikingers, der von seiner Frau ausgeschickt wird, Geld zu verdienen, anstatt es zu versaufen. Wenn kein Geld mehr da ist, müsste die Tochter verheiratet werden, das hörte sich an wie etwas, dass nicht weit von der Sklaverei entfernt ist. Also sticht er in See mit einen Schiff beladen mit Wolle, Met und Sklaven, erlebt Sturm, Betrug, Verrat, den Verlust des Schiffes, Arbeit für eine Fürsten, Krankheit und kann am Ende doch wieder Gewinn machen und nach Hause fahren. Er ist stolz, die Frau zufrieden und die Tochter vorerst vor der Ehe sicher.

Der nette Wikinger am Eingang verabschiedet mich mit etwas Deutsch und ich habe eine ganze Menge gelernt. 

English version below 































Today I was visiting Stonehenge and Old Sarum and in connection with acts of war Vikings have been mentioned and that brought back to my mind that I wanted to tell you about the Vikings I met in Stockholm: gigantic men with long dresses and horn-helmets on their heads, bearded faces and bloodstained swords at their side and they promised not to harm me if I buy a ticket for the Viking Museum. Ok, I lied about the thing with the sword and additional to the visit of the museum I’m invited to do a little journey through the adventures of a Viking merchant. 

We all know Vikings are blond, blue eyed, coming from the North, are at war all time, stealing, killing, pillage and threaten to burn and wearing all time of not hilarious so impractical armour. Beside that they found the way to Northern America long time before Christopher Columbus. I didn’t learned that in school. My statement about that was taken down by my history teacher in grade 6 with the explanation that the crossing of the ocean by the Vikings didn’t brought Europe any benefit. That’s true! The Vikings didn’t took part in genocide, reckless exploitation of men and nature, excessive slaves trading, and spreading of new epidemic diseases. Let’s take that as an opportunity to find out, who the Vikings have been. The museum in Stockholm will help us with this. 

The Vikings have been very like so many other people at this time (ca790 - 1070 a.D.) in Europe, living in rural communities, did farming and breeding livestock and trading good with other countries. Plus, there was a time in the of young Vikings, mostly males, when they stepped out of society for searching for adventure, fame and honour and the did it by shore robbery, where they took things that belong to others, or the took those others as well. The Viking society mostly based on slavery. There is not much know about the slaves, thralls, beside the fact that they exist. You could be born as slaves or became one, a slave could be sold or bought, and you could be send into slavery as a punishment for a crime, to kill a thrall was a crime too. When the boys have been done with adventures and gained enough fame and honour they re-integrate into society and start to live a normal, hardworking life. 

Others became Vikings by profession, they went for stealing and plundering and sold their prey, humans and goods to those who could pay. Sometimes they got hired for raids and payed for it. And it turned out, not all the warriors have been men, it seem there have been women even in high positions. Examinations of a warrior grave in Birka gave us the proof since the DNA told us, the dead is a female. 

And we get knowledge about everyday life things like living, dressing, wearing jewellery, eating and it looked like Viking communities haven’t been that different from other people in the early medieval times in Europe. And we learn about the Vikings boats, that have been quite special, since they were travelling to many places in Europe, North Africa, eastbound to the Ural Mountains and to North America. And that’s a spectacular achievement when we think about the navigation tools they did use.

In the end there is a little journey with a tiny trolley like we know it from theme parks, we travelling alongside dioramas through the adventures of a Viking merchant who was sent out by his wife to earn some money instead of wast it all on drinks. If he won’t make any money the daughter will get forced to marry and it sounded like being not that far from slavery and so he set to sail with his boat loaded with wool, met and slaves and he travelled eastbound and faced storm, betrayal, treason, the loss of the ship, hard work for a noble man to earn money, sickness and in the end after many months he was lucky and came home with money, he was proud, the wife was satisfied and the daughter safe from marriage.

The nice Viking guy at the entry said goodbye to me in German words and me, I have learned a lot. 

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