Dienstag, 16. November 2021

Trier 2021 - Vale, Tschöö, Tschüss - Vale, Tschöö, Bye


 Nun ist Zeit auf Wiedersehen zu sagen, bald fahre ich nach Thale in den Harz, und ich grusele mich schon etwas, weil Deutsche Bahn und fünf mal umsteigen und Verspätung und Zugausfälle und was sonst für Unwägbarkeiten einem so passieren können, wenn man in Deutschland mit der Eisenbahn fährt. Ich meine, ich buche mir ja auch sonst keinen Abenteuerurlaub.

Und bevor ich den Koffer packe gehe ich noch einmal eine kurze Runde durch die Altstadt von Trier. Der Besuch in Trier war ja eher eine Notlösung, auch wenn ich natürlich gar nicht in Not bin. Aber geplant war ja, dass ich um diese Zeit mit einem großen Schiff in Südostasien unterwegs bin, als sich herausstellte, dass das nicht möglich ist, wollte ich gern Süd-England bereisen. Auch hier wurden meine Reisepläne durch die Pandemie durchkreuzt, aber ehe ich zu Hause bleibe und gar keinen Urlaub mache, habe ich mich entschlossen in Deutschland unterwegs zu sein. Aus einen nicht wirklich rationalen Grund fiel meine Wahl auf Trier und es war eine gute Wahl.

Ich habe viele neue Dinge gelernt und viele alte Sachen gesehen, selbst für unser europäisches Selbstverständnis alte Sachen. Für uns in Europa ist es normal, Kirchen, Häuser und andere Bauwerke zu sehen, die vor circa 1000 Jahren gebaut worden sind. Überreste von Bauten, die 2000 Jahre alt sind, sind auch für uns nicht so üblich, außer im Mittelmeerraum. Mir hat sehr gefallen, wie Trier mit seinem römischen Erbe umgeht, und dass Dinge, die später dazukamen mit dem Vorhandenen verbunden wurden, selbst moderne Kaufhäuser aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts reihen sich unauffällig zwischen und neben mittelalterliche oder barocke Häuser. Genauso gefällt mir die differenzierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die Erwähnung der harten Arbeit der Sklaven zur Römerzeit, die Vernichtung von Kunstschätzen, weil sie als unmodern betrachtet worden in der Konstantinbasilika, die Pflege des Karl-Marx-Hauses, obwohl seine Ideen diametral entgegengesetzt sind zur gesellschaftlichen Wirklichkeit in der Bundesrepublik und die Rekonstruktion der zerstörten Barockbauten am Hauptmarkt. Und trotz der Fülle an Geschichte und Geschichten ist Trier eine Stadt im Hier und Jetzt und verliert sich nicht in romantischer Verklärung der Vergangenheit. Danke Trier, Vale und Tschöö. 

English version below 






Porta Nigra 



Simeonstift 





Karl-Marx-Haus




Sankt Antonius - St. Antonius Church 








Stadtmauer mit Turm - City wall with tower 


Konstantinbasilika 


Palastgarten - Palace Garden 



Dreikönigshaus - Three-Kings-House






Das Rote Haus - The Red House 





Trierer Dom - Trier Cathedral 



Liebfrauenkirche - Our Lady’s Church 



Neue Synagoge - New Synagoge 


Kaisertherme - Imperial Bath


Die Stipe







Hauptmarkt mit St. Gangolf 
Main Market with St. Gangolf 




Römerbrücke - Roman Bridge 


Moseltal - Mosel valley 

Now it’s time to say bye bye, soon I’ll be on my way to Thale at Harz, I’m already a bit scared, because Deutsche Bahn (German Railways), five times train changes, delays, train cancellations and other incalculables that can happen to you while travelling by railways in Germany. I mean, I don’t book myself an adventure trip normally. 

Before I pack my things I take a last stroll through the historic city centre. The visit in Trier was more a makeshift, my plan was to cruise on a big ship through Southeast Asia and when it turned out it won’t happen, then I wanted to travel to South-England. But again the pandemic crossed my planes and since I didn’t want to stay home during my vacation, I decided to go to Trier, for no specific reason. And it turned out, that was a good idea. 

I learned many new things and saw really old ones, old things even for our European self-conception. For us in Europe it’s normal to be surrounded by churches, houses, buildings that are 1000 years old, leftovers of buildings that are about 2000 years old is not so common, except in the Mediterranean area. I liked how Trier is dealing with the Roman heritage and how things that came up later have been just added, even modern department stores from the 70s and 80s of the last century are in a good neighbourhood with historical buildings from the medieval and baroque time. In the same way I like the nuanced way of dealing with the past, the mentioning of the hard work of slaves during the Roman time, the destroying of art work because it didn’t fit the zeitgeist anymore in Konstantinbasilika, the preservation of the Karl-Marx-House, even when his ideas are diametrically opposed to the social reality in Germany and the reconstruction of the baroque houses at the Hauptmarkt. And despite being a place full of history and stories, the city is living in the here and now, and isn’t petering out in romantic glorification of the past. Thanks Trier, Vale and Tschöö. 

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