Dienstag, 31. Dezember 2019

Taiwan: Der Konfuzius Tempel Tainan - The Confucian Temple Tainan

Auch bei diesem Ausflug wiederum steht ein konfuzianischer Tempel auf dem Programm. Der erste, den ich je besuchte, war der in Taipei (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2019/12/taiwan-der-konfuzianische-tempel-in.html), darum sind meine Vergleichsmöglichkeiten limitiert, aber dieser Tempel ist ganz anders. Fand ich den ihn Taipei recht üppig dekoriert und bemalt, ist dieser hier nahezu schlicht, wie der Unterschied zwischen einem teuren Internat und einer Dorfschule.
Genau genommen beschränkt sich der Tempel auf das Wesentliche, die Schrifttafeln mir den konfuzianischen Lehren.
Entstanden ist der Tempel im Jahr 1665 und geht zurück auf einen Sohn von Koxinga (Zheng Chenggong), der Mann, der den Holländern Taiwan abnahm. Angelegt ist der Tempel als Ort des Lehrens und des Lernens, darum ist er auch mit wenig Zierrat bedacht, die Haupthalle ist fast leer und nur wenige Schrifttafeln schmücken die Wände. Zur Anlage gehören neben dem eigentlichen Tempel auch die Nationale Akademie, die Halle der Ethik und die Halle der Leistung, insgesamt galt der Tempel als erste Akademie Taiwans.
Der Tempel hat einige Umbauten und Veränderungen erlebt und war trotz der wechselvollen Geschichte und der verschiedenen Regierungen die ganze Zeit eine Lehranstalt.
1917 kam es zu den umfänglichsten Umbauten, einige Gebäude wurden abgerissen, andere verändert und so entstand das heutige Erscheinungsbild des Tempels. Seit der letzten Renovierung Ende der 80er Jahre gilt auch dieser Tempel als historisches Monument in Taiwan.
Auch jetzt noch ist der Tempel aktiv, die konfuzianischen Riten werden hier abgehalten und während unseres Besuches spielten Musiker auf historischen Instrumenten.
Die Anlage ist sehr schön und sehr grün und mit vielen alten Bäumen bestanden und in der quirligen und lauten Metropole eine Oase der Ruhe.

English version below.




































Even with this day trip we will see a Confucian temple. The very first one I ever saw was the one in Taipei (https://fraumb-far-far-away.blogspot.com/2019/12/taiwan-der-konfuzianische-tempel-in.html), that means I didn´t had many opportunities up to now to compare, but this one is totally different. The one in Taipei was very opulent in ornaments and colours and this one is plain and simple, like the difference between a very expensive boarding school and a village school house. To be precise, the temple is confined to the essentials, the tablets with the Confucian dogmata.
The temple was built in 1665 under the rule of one son of Koxinga (Zheng Chenggong), the man who took Taiwan from the Dutch. The temple is created to be a place of teaching and learning, there for you don´t find many decorations, the main hall is nearly empty, only tablets are on the walls as ornaments. The area contains beside the temple a building of the National Academy, a Hall of Ethics and a Hall of Achievement, the whole place is the first academy of Taiwan ever.
The temple faced some improvements and reconstructions and was during the changing governments all time a teaching facility.
1917 took place the most considerable reconstruction, some buildings have been torn down and the temple got its daily appearance. Since the last renovation in the 80s of the last century the temple is declared a national historical monument of Taiwan.
The temple is still active, Confucian rites are celebrated here and when we visited it, musicians did play music on historical instruments.
The whole place is very beautiful and very green with a lot of very old trees around and is a quiet and calm oasis in the middle of a bustled city.

Montag, 30. Dezember 2019

Taiwan: Fort Provintia Tainan

Wir sind im Süden angekommen, also im Süden von Taiwan, die Sonne scheint und wir machen wieder einen Ausflug. Gestern hat mir das sehr gut gefallen, da will ich mehr. Angekommen sind wir im Hafen von Kaohsiung und nun fahren wir wieder Bus, es geht nach Tainan.
Unser erster Halt ist Fort Provintia, eine Festung, eine ganz kleine niedliche. Allerdings hat sie nur sehr kurzzeitig und auch nur halbtags als Festung gedient.
Erbaut wurde das Fort 1653 von der VOC - Vereenigte Oostindische Compagnie, die Vereinigte Ostindien-Kompanie, das Instrument des niederländische Königreiches, um seine Kolonien zu verwalten, getarnt als Handelsgesellschaft. Vorausgegangen war dem Bau die Niederschlagung eines Aufstandes chinesischer Einwanderer. Um ihre Kontrolle über Südtaiwan zu zementieren, wurde also neben dem nur drei Kilometer entfernten Fort Zeelandia dieses hier errichtet. Hier wurden 500 Mann stationiert und neben dem Haupthaus kann man noch die Grundmauern der Garnison erkennen. Neben den militärischen Funktionen hatte das Fort auch Verwaltungsaufgaben zu erfüllen.
Aber alles hat nichts genützt, 1661 musste der niederländische Kommandant das Fort übergeben, an Zheng Chenggong, seines Zeichens chinesischer Armeeführer und Pirat in staatlichem Auftrag, ein Jahr später gingen die Holländer ganz, also jedenfalls die Kolonialherren. Der Seeräuber gründete das Königreich Dongning, das wiederum 1683 durch die Qing-Dynastie (1636-1911) erobert wurde.  Aber zuerst war das Fort Verwaltungssitz des Königs und seiner Nachfahren und nach der Eroberung wurde es nur noch als Munitionsdepot genutzt. Taifune und Erdbeben und die Entnahme von Baumaterial taten das ihre und das Fort verfiel zunehmend.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde dann ein Haishen-Tempel, der Wenchang Pavillon. eine Privatschule und zwei Schreine errichtet.
Als die neuen Kolonialherren kamen, war die Gebäude Lazarett und Studentenwohnheim und als die Japaner abzogen, zog ein Geschichtsmuseum ein.
Die Gebäude wurden mehrfach umgestaltet und renoviert und erhielten so ihr heutiges Aussehen. Seit 1983 gilt der Komplex als nationale Sehenswürdigkeit Taiwans.
Nahezu alle Gebäude sind zugänglich und von der obersten Etage des Wenchang Pavillon hat man eine schöne Aussicht auf das ganze Gelände. Vor dem Hauptgebäude gibt es neun Stelen, die auf dem Rücken von neun Schildkröten stehen und an die Niederschlagung eines Aufstandes 1786 erinnern. Auch an die Übergabe des Forts durch die Holländer wird erinnert, mit einer Bronzeskulptur und neben dem Souvenirladen gibt es einen extra ausgewiesenen Raum für Mütter, die ihre Kinder stillen wollen. Dafür von mir ein: Daumen hoch!

English version below.






































We arrived in the south, in the south part of Taiwan, the sun is shining and we do a day trip again. I liked the one yesterday, so, I want more. We arrived at the port of Kaohsiung and we are going to Tainan now. Our first stop will be Fort Provintia, a fortress, a small and nice one. But it was only a short period a fortress and only part-time.
It was built in 1653 by the VOC -Vereenigte Oostindische Compagnie, the United East-India Company, the institution of the Dutch Kingdom to control the colonies, masked as a trading company. Before the building of the fortress a riot of Chinese migrants was defeated. To entrench the rulership over South-Taiwan the Dutch built three kilometers from their other fortress Fort Zeelandia this one. 500 soldiers have been garrisoned here and behind the main building you still can see the remains of the old fortress. Beside being a garrison Fort Provintia got also administrative work to do.
But all that didn´t help anyway, in 1661 the Dutch commander had to hand over the garrison to Zheng Chenggong, a Chinese army leader and pirate with governmental tolerance, a year later the Dutch left for good, the colonial masters, at least. The pirate founded the Kingdom Dongning, and that was overrun  1683 by the Qing-Dynasty (1636-1911). Until then the king and his descendants used the building for administration as well and after the capture it was used as a depot for munitions. Typhoons, earthquakes and taking construction material away led to heavy damage and the fortress decayed.
In the second half of the 18th century on the areal have been built a Haishen Temple, the Wenchang Pavilion, a private school and two shrines.
As the new colonial masters came, the buildings were turned into a lazaret and a student dorm and as the Japanese left, a historical museum came.
All the houses underwent several changes and improvements during the time and got so the present appearance. Since 1983 it is declared a nationale treasure of Taiwan.
Nearly all buildings can be visited and from the top floor of Wenchang Pavilion you got a good view onto the whole place. In front of the main building are nine columns standing on nine tortoise as a memorial of a riot from 1786. There is, of course, another one for the capitulation of the Dutch, a bronze sculpture and beside the souvenir shop is a room for breastfeeding moms. For that I give a LIKE!