Hier kann man das Schloß von vom Schiff aus sehen, es seht fast im Wasser. Außerdem, weiß der Käpitän, kann man von hier aus nach Glindow ins Ziegelei-Museum laufen. Ich steige erstmal aus und werde vor Ort Pläne schmieden. Das Schloß, oder das Herrenhaus, wie es korrekt heißt ist ein Geviert im italienischen Stil, das einen Hof umschließt. Vier Türme, an jeder Ecke einer und alle Fassaden sind unterschiedlich gestaltet. So stehst auf dem Schild. Überprüfen kann ich das nicht alles, denn hier ist Baustelle. Das Schloß gehörte der Gutsbesitzerfamilie Kähne bis 1945 und war danach Schulungs- und Erholungsheim bis 1990 und danach Restaurant und danach pleite. Nun werden hier Eigentumswohnungen verkauft. Eigentlich eine gute Idee, denn wenn Leben in der Bude ist, verfällt das Gemäuer nicht. Hoffentlich werden die Kunden nicht abgeschreckt von der Tatsache, dass es schon sehr Jotwehdeh ist, abgesehen von der Bootsanlegestelle vor der Haustür. Im übrigen ist das Haus ein Schinkelbau und Theodor Fontane ließ uns wissen, es sei eine Mischung aus italienischem und Tudorstil.
Schinkel war sehr tüchtig hier, es gibt eine Dorfkirche, die er entworfen hat, ein Wasch- und ein Spritzenhaus und das Andenkenhaus.... Aber mal schön der Reihe nach. Auf dem Grelleberg erhebt sich eine Dorfkirche im neoromanischen Stil, sehr schlicht, mit rundem Altarraum und viereckigem Turm. Das Interieur der Kirche entspricht ihrem Äußeren, schlicht, simpel und ästhetisch. Den Turm kann man besteigen und die Aussicht auf die obere Havelseenlandschaft genießen. Fontane sprach seinerzeit von einem grandiosem Ausblick. Darum habe ich Phantastisches erwartet, als ich oben ankam. Allerdings ist Fontane nie Flugzeug geflogen, den Eiffelturm, das Empire State Building oder den Skytree kannte er nicht. Ja, es ist eine grandioser Ausbilck und vielleicht könnte Fontane viel weiter und viel mehr sehen als ich, denn damals waren viele Bäume noch jünger und kleiner.
Ich befinde mich zwischen Haussee, einem künstlichen See, der zum Schloßemsemble gehört und dem Griebnitzsee und an der Straße befindet sich das Andenkenhaus. Lange Zeit wußte niemand, warum es so heißt, aber im Jahr 2005 klärte sich alles auf. Das Häuschen war einst eine offene Teehalle, auf Stelzen stehend mit einem wunderbaren Blick über den Haussee. Die 2005 wieder gefundene Tafel erklärt, dass hier Karl von Kähne und dessen Vater August gedacht wird, beide waren Amträte und verwalteten die Schlösser- und Parkanlagen zu Potsdam-Bornstedt und die des selbständigen Dorfes Petzow. Später werde ich auch noch das Erbbegräbnis der Familie von Kähne sehen, dass durch Vernachlässigung und Vandalismus schwer beschädigt war und nun renoviert und wieder hergestellt ist. Die dankbaren Nachfahren der von Kähnes haben einen Tafel gestiftet, ich sage einfach so Danke. Danke für ein vollendetes künstlerisches Kleinod, an dem ich mich erfreuen kann. Das Andenkenhaus wurde 1945 zugemauert, da die Menschen damals wenig Verwendung für ein Teehaus, aber viel Nutzen von einem zusätzlichen Wohnhaus hatten. Heute lebt hier ein freiberuflicher Künstler und wenn er da ist, lässt er sich durchaus beim Malen über die Schulter schauen.
Ich gehe weiter am Haussee entlang und gelange zum Waschhaus, heute Heimatmuseum. Hier gibt es gar kein Rätsel um den Namen, es wurde hier einst Wäsche gewaschen. Und Schinkel hat gezeigt, dass auch Nutzbauten geschmackvoll sein können und sich perfekt in die Landschaft einfügen lassen. Eine Besonderheit, die sich zur Gründerzeit an vielen Industrieanlagen wiederholte. Der Haussee war damals größer und die Fassade mit ihren angedeuteten Arkadenbögen spiegelte sich im Wasser des Sees. Das Haus war völlig verfallen und ist nach 1990 wieder erbaut wurden.
Und auf meinem Weg zurück zur Bootsanlegestelle komme ich noch am Spritzenhaus vorbei, einem winzigen Häuschen mit bemoostem Dach. Hier werden heute keine Feuerwehrschläuche getrocknet sondern Spitzen verkauft, gestrickte und gehäkelte, Tücker, Schals und Taschen. Falls wer noch ein Geschenk sucht.
PS: Das Ziegelei-Museum vertage ich auf ein anderes Mal.
I arrive at the pier, the ship arrives at the pier, perfect timing. Pity, all seats at the sun deck are occupied, why can't people stay at home and watch TV on a sunny weekend instead doing a trip. But I won't go far. We going along the lido Caputh and come into the lake Schwielowsee and go directly to Petzow. This time you can see the castle from aboard the ship, it's nearly located at the banks. Plus, knows the captain, you can walk to the brickstone-factory museum in Glindow. I get off first and make plans later.
The castle, the the Manor House like it is called correctly, is a square around a yard, four towers in each corner one and every facade is designed differently. That's what's written on the plate. I can't check it, construction work is going on. It was the living house of the squires Von Kähne till 1945, training and rest house till 1990, after that a restaurant and after that bankrupt. Now they sell condominia, what's a good idea, to liven things up prevents the building from decay. Hopefully the customers won't get discouraged by the fact that it is really far far away, beside the pier in front of the front door. By the way, it's a Schinkel building and Theodor Fontane, a German poet, let us know, it's a mix of Italian and Tudor style.
Schinkel was very busy here, the church, the fire hose house, the remembrance house, the washing house, but one after the other.... At Grellberg the village church arises, a neo-romanian building, modest, with a round altar and a square tower. The inside reflects the outside, plain, simple, aesthetical. You can climb the tower and have a great view on the beautiful Havel lakes landscape. Fontane once said it's a gorgeous view. So I expected something phantastically, when I reach the top. But Fontane never went by plane, and the Eiffel Tower, the Empire State Building or the Skytree he didn't know. And yes, it's a great view and maybe Fontane could have seen much more and more far, because the trees were younger and not that tall in his time.
I'm standing between lake Haussee, which belongs to the castle ensemble and Griebnitzsee and at that road is a tiny house called Andenkenhaus - house of remembrance. A long time no one knew what that name was all about, but in 2005 the riddle was solved. The house was once an open tea house on stilts with a beautiful view over the lake Haussee. The plate, found again in 2005, said it's a place to remind Karl Von Kähne and his father August, both worked as bailiff and managed the castle and gardens of Potsdam-Bornstedt and the autonomous village Petzow. Later on I will see the mausoleum of the Kähne family, which was destroyed by negligence and vandalism and is renovated and rebuild by now. The thankful descenders of the Kähnes endows a plate, I just say thank you, thanks for that perfect, artistic gem of a garden landscape, I can enjoy here. The House of Remembrance was closed with brickstones in 1945, because people those days hadn't much use for a tea house, but a lot for a living house. Today an artist is living here and when he is at home you can look over his shoulder while he is drawing pictures.
I walk along the Haussee and reach the Wasching House, a local museum today. There is no riddle about the name this time, the did laundry here before. And Schinkel did show, that even ordinary buildings can be made beautiful and fit into the landscape perfectly. That's something special we later will find at many factories in the Gründerzeit. In former time the lake was a bit larger and the front with the implied arcade arches mirrored at the water. The house was completely decayed and was rebuilt in 1990.
On my way back to the pier I pass along the fire engine house, a tiny old house with moss on the roof tiles. They don't dry fire hoses here anymore but selling knitted and crafted hats, scarfs and other beautiful stuff. If someone needs a present, maybe.
PS: the visit of the brick stone factory museum I postponed for later, somewhen.
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