Samstag, 24. Oktober 2015

Lipari

Heute haben wir frei im Urlaub. Nun bin ich am überlegen, ob ich jetzt über Oxymorone philosophiere oder von Lipari berichte. Natürlich hatten wir die ganze Zeit frei, schließlich waren wir im Urlaub. Aber andererseits waren wir verplant und mussten immer pünktlich vor Ort sein, damit das Schiffchen nicht ohne uns davon schwimmt. Nun haben wir einen Tag zu freien Gestaltung und den gestalten wir dergestalt, dass wir einen Ausflug machen.

Wir haben ja schon einiges von Lipari gesehen, den Hafen, große Kirchen, die über dem Städchen Lipari thronen, die Straße, die Küste, die Badestrände und die Felsen im Wasser. Heute haben wir Lust auf Landgang. Dazu fahren wir mit einem winzigen Bus von unserem Städchen in die große Stadt, dauert 15 Minuten, da verabschiedet uns der Busfahrer auch schon.

Wir stehen am Eingang zum Friedhof, und Nora meint, den müssten wir besuchen, das hätten wir doch in Glastonbury auch gemacht (http://fraumb-far-far-away.blogspot.jp/2014/10/fruhling-in-glastonbury-spring-in.html). Der Friedhof ist riesig, die Gräber protzig bis gigantisch und was ich Anfangs für eine Kapelle gehalten habe, entpuppt sich als Mausoleum, als das größte unter gleichen. Immer wenn ich vor solchen monumentalen Bauwerken stehe, die zu nichts dienen, als den anderen zu zeigen, ätsch, wir haben Geld und sind bereit, es zu verplempern, kommt mir ein jüdischer Witz in den Sinn: Ein armer Jude steht vor Baron Rothschilds Grab und sagt, nu na, die Leute leben....

Aber auch hier ist der Platz begrenzt und im hinteren Bereich gibt es Wände, in die Särge oder Urnen eingepasst werden, wie Bücher in ein Regal. Wer die oberste Etage bekommt, ist dem Himmel ein Stück näher, aber wenn die Angehörigen Blumen bringen wollen, müssen sie eine sehr große Leiter mitbringen. Auffällig war hier, dass es offensichtlich kleine elektronische Lämpchen über fast allen Gräbern gab, und wenn die im Dunkeln alle leuchten, sieht das bestimmt ganz heimelig aus. Aber als wir zurück fuhren, war der Friedhof dunkel. Möglicherweise werden die Lichter nur zu bestimmten Zeiten oder Festen angemacht. Nach soviel Pracht und Herrlichkeit steht uns der Sinn nach etwas schlichtem, einem Kaffee und Eis.

Und während wir so im Café sitzen und Kalorien konsumieren, treffen wir unsere Mitreisenden, die dieselbe Idee bezüglich der aktiven Freizeitgestaltung hatten wie wir. Da nehmen wir noch nen Kaffe und nen Schwatz und dann machen wir uns auf den Weg, die Akropolis von Lipari zu erkunden.

Die Liparischen Inseln sind schon seit der Antike besiedelt, manche sogar noch viel länger. Und natürlich haben sowohl die Griechen als auch die Römer ihre Spuren hinterlassen, zum Beispiel in Form von Tempeln und einem Amphitheater. Die Akropolis war also wirklich eine antike Wallfahrtsstätte. Heute ist sie ein Museum. Auf Museum von innen haben wir gerade keine Lust, das Wetter ist einfach zu schön. Aber auch im Außenbereich gab es jede Menge Interessantes zu entdecken.

Der Burgberg ist seit der Bronzezeit besiedelt, wie die Archäologen beim buddeln herausgefunden haben. Er war Festung, Ausichtspunkt, Amphitheater, Friedhof und die Bauten wurden nicht zerstört, wenn neues entstehen sollte, sondern eher unter Sand begraben oder dienten als Fundament für Neues. Bei den Ausgrabungen wurden dann alle steinernen Zeugnisse früherer Bebauungen freigelegt. Auf großen Anschauungstafeln wurden die einzelnen Überreste farblich markiert und den verschiedenen Epochen zugeordnet. Sehr anschaulich. Rund um das restaurierte Amphitheater stehen alte griechische und römische Särge, und natürlich dürfen auch neuzeitliche Bauten nicht fehlen. Es gibt zwei Kirchen, San Bartolo, eine große Kathedrale und eine kleinere Kirche, die bestimmt auch einen Namen hat. Leider sind beide heute geschlossen, was unseren touristischen Enthusiasmus etwas dämpft. Noch schnell die Katzen streicheln, die gerade beim Sonnenbaden sind und dann schauen wir, was es noch zu sehen gibt.

Die ehemalige Festung hat nur einen Zugang, also kehren wir auf dem selben Weg zurück in die Stadt und finden eine Weg, der uns bis hinunter ans Meer führt und dann zur anderen Seite des Hafens, an den Kai, an dem die Tragflügelboote anlegen. Noch ein kurzer Spaziergang durch die Fußgängerzone der Innenstadt und dann zurück zum Bus. Da fällt Nora ein Glas mit orangeroter Flüssigkeit ins Auge, welches auf einem Tisch vor einer Bar steht und aus dem gerade jemand anders trinkt. Das geht gar nicht. Wir lassen den Bus Bus sein und fügen unserem Kulturprogramm einen Aperol Spritz hinzu. Salut!

Today it's our day off in our holidays. I'm just thinking, if I should discuss the issue of oxymorons or talk about Lipari. Off course we had time off all the time, it was our holiday. But we had to be there in time all the time, otherwise our small little ship would have left without us. Now we had a day on our own and we made, exactly, a tour.

We already did see some parts of Lipari, the port, huge churches enthroned over the city, the streets, the shore, the beach and rocks in the water. Today we were in the mood for a shore leave. We took a tiny bus from our little town to the big town, took us 15 minutes and the bus driver said bye bye.

We were dropped at the entry to a cemetery and Nora said, we should go and see, we did that in Glastonbury too (http://fraumb-far-far-away.blogspot.jp/2014/10/fruhling-in-glastonbury-spring-in.html). The cemetery is really big, the braves are posh or gigantic and some thing, I thought from far was a small chapel turned out to be a mausoleum, the biggest one among equals. Always, when I'm standing in front of such buildings good for nothing than showing others, tee-hee, I have money and are willing to waste it, an old Jewish joke comes to my mind: A poor Jew standing in front of Baron Rothschild's tomb and sighs 'Nu na, those people live...'

But even here space is precious and in the back areas are high walls where coffins and urns are fitted in, like books into a shelf. The one who gets the highest board is closer to heaven, but the relatives must bring a huge ladder when they come with flowers. Mentionable was, there seems to be small electric light above most of the graves, and when they are all lit in the dark, it must look really beautiful. But when we went home, everything was dark, so, maybe they are only turned on on special occasions. After that much splendour and glory we needed something simple, like a coffee and some ice cream.

And while sitting in a café and consuming calories, we met our fellow travel companions, who got the same idea of leisure activities. So we had another coffee and a chat, and then we were on our way to explore the acropolis of Lipari.

The aeolian islands have been inhabited by people since the antiquity, some of them even longer. And of course the old Greek and Romans left their traces here, in that case a temple and an amphitheater. That means the acropolis was really an ancient place of worship, and is a museum nowadays. We were not really up to for a museum inside, because of the lovely weather, but there are many interesting things to be seen outside too.

The castle hill was inhabited since the Bronze Age, like the archaeologists find out while digging. It was castle, view point, amphitheater, cemetery and the buildings haven't been destroyed for new stuff, but have been buried under sand or have been used as the basics for new things. During the excavations everything had been unveiled. On big boards the remains were marked with different colours and matched with their period of creation. Very vivid! Around the renewed amphitheater are ancient sarcophagus from the Roman time arranged and of course there are new buildings too. Two Christian churches, San Bartolo, a big cathedral and a smaller church, with a name too. Both were closed unfortunately, what diminished our touristic enthusiasm quite a bit. So, let's pet the cats, who were busy with sun bathing and than let's have a look, what else.

The former fortress got only one entry, so we took the same way back into the city and found a way down to the sea which lead us to the other side of the port, to the pier we arrived with the hydrofoil boat in first place. After that we were strolling through the pedestrian area and than back to the bus. But wait, Nora spotted a glas filled with orange red liquid in, on a table of a small cafeteria, and someone else was drinking out of it. That's not good. We let the bus and took a seat and added an aperol spritz to our cultural program. Salut.

 

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