Donnerstag, 17. September 2015

Ferien am Höllenschlund - Vulcano - Holidays at hell's mouth

Morgäääääähn. Es ist Montag, Wochenende ist durch, also früh aufstehen. Es geht zurück aufs Boot und auf die Nachbarinsel, nach Vulcano. Die Römer wussten, das hier Vulcanus, der Gott des Feuers seine Schmiede hat. Er gab der Insel den Namen, die Inseln gab allen Feuer, Lava und Asche speienden Bergen ihren Namen - Vulkan. Die Einwohner sind die Vucanier, nein die Vulcanari.

Wir umrunden die Insel und sehen etliche Grotten und Felsformationen, die Tiere oder Gesichter formen. Die bekannteste ist die Pferdegrotte (Grotta del Cavallo). Die Reiseleiterin hat mehrfach darauf hingewiesen, dass man mit sehr, sehr viel Fantasie den Kopf eines Pferdes erblicken kann. Na ja, vielleicht hat sie zuwenig Vorstellungskraft, aber ich habe zwei Pferdeköpfe gesehen, ohne viel Fantasie. Aber egal, ab ins Wasser. Es gibt noch die Johannes II.- Grotte, als wir hier halten, ertönt leises Kirchengeläut (vom Band). Hatte ich schon erwähnt, dass unser Kapitän einen guten Sinn für Inszenierung und perfekte Fotomotive besitzt? Es gibt auch noch das Becken der Venus (Piscina de Venere), ein natürliches Schwimmbecken. An einer anderen Stelle, ragt ein einzelner Fels aus dem Meer, auf dessen Seite man ein Gesicht ausmachen kann. Mit viel, viel Fantasie, wie unsere Reiseleitung nicht müde wurde, zu betonen. Gaaanz viel Fantasie, und überhaupt wären das alles nur Mythen der Einwohner. Und überhaupt schien ihr das alles etwas lächerlich. Allerdings gab es die Erklärung nur auf Italienisch und auf Französisch, also hab ich sie vielleicht nicht richtig verstanden. Aber nur vielleicht. Auf dem Felsen mit dem Gesicht saß eine weiße Marmorstatue in Gestalt einer jungen Frau. Diese war nicht von Wind, Wetter und Vulkan geschaffen, sondern von einem Künstler. Und hatte ein lebendes Vorbild, eine junge Frau von der Insel. Die Geschichte dahinter habe ich leider nicht verstanden.

Wir umrunden den Süden der Insel und kommen am Leuchtturm und dem kleinen Fischerdorf Gelso mit Strand und Trattoria. Laut Reiseführer ist der Leuchtturm extrem renovierungsbedürftig, aber dieser stammt von 2013. Vielleicht wurde inzwischen etwas getan, den Vulcano lebt ausschließlich vom Tourismus und von ganz wenig Landwirtschaft und Fischfang. Der Leuchturm sah jedenfalls ganz chic aus und leuchtete in weiß.

Bald gelangen wir wieder an den Hafen, also an das Häfchen und nun werden wir in die Freiheit entlassen und können tun und lassen was wir mögen. Wir mögen Kaffee und Granita. Auf der Insel kann man den Krater besteigen und in den Abgrund schauen bis er zurück starrt, aber nicht, wenn man Flipflops trägt, außerdem ist es auch so heiß genug. Und man kann im Modder spielen. Und am schwarzen Strand baden gehen. Und man hat den ganzen Tag Schwefeldunst in der Nase.

In der Nähe des Hafens gibt es ein natürliches Becken gefüllt mit warmem Wasser, Schlamm und vielen Dingen, die ein gut sortierter Chemiebaukasten so hergibt. Fango für alle, also für alle, die 2€ Eintritt und 1€ für die Dusche bezahlen wollen. Dann sucht man sich ein gemütliches Plätzchen, Vorsicht! nicht auf eine heiße Erdspalte setzen, sonst qualmt das Badekleid und seift sich gründlich mit Schlamm ein, lässt den in der Sonne trocknen und spült ihn im Tümpel wieder ab. Das hat durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, die Leute sehen einfach komisch aus, und wenn man fertig mit der Prozedur ist, hat man im Bus einen Sitzplatz und keinen Sitznachbarn, denn man richt wie Plumpsklo am Bahnhof, seit zehn Jahren nicht saubergemacht. Ach so, und gesund ist es natürlich auch, für die Haut, und die Gelenke und so. Tapfer wie ich bin, hab ich meine Füße rein getaucht und hinterher abgeduscht, an den heißen Steinen noch eine Nase Schwefeldunst genommen, um die Nebenhöhlen frei zu kriegen, bin nun ganz gesund und kann weiter Ferien machen.

Vorbei an der Statue, die die Öffnung der Büchse der Pandora darstellt, gelangen wir auf die Halbinsel Vulcanello. Einst war das die achte Insel des Archipels, aber irgendwann entstand eine Landbrücke zwischen der großen und der kleinen Schmiede des Vulcanus und heute sind sie ein Großbetrieb. Allerdings gerade auf Null-Stunden-Kurzarbeit. Der Vulkan ruht, seit 1890. Seit der Römerzeit wurde hier Schwefel und Alaun abgebaut, aber die letzte große Eruption, die fast zwei Jahre dauerte, hat alle Förderanlagen zerstört. Die Büchse der Pandora ist geschlossen. Die Geologen allerdings erwarten zeitnah einen neuen Ausbruch. Darum ist die Insel überzogen mit einen dichten Netz aus Meßgeräten, um sofort warmen zu können, wenn die Büchse wieder geöffnet wird. Allerdings ist der Deckel nicht dicht, und es entweichen giftige Gase und Schwefeldämpfe. Darauf wird auch am Badestrand hingewiesen. Überall gibt es Schilder, die erklären, dass die Ausdünstungen des Vulakans zur Ohnmacht führen können. Und es gibt eine Strandwache. Mehrheitlich vermietet der junge Mann Strandliegen, aber er fischt auch Abfall aus dem Meer und wäre zur Stelle, wenn ein Schwimmer in Seenot geräte. Der Strand ist schwarz vom Vulkansand, aber der Sand ist relativ fein, das Wasser flach und an vielen Stellen sieht man Gasblasen unter Wasser aufsteigen und in regelmäßigen Abständen wehen Schwefeldämpfe heran. Der Stand liegt über unterseeischen Fumarolen, das macht auch das Wasser recht warm, and manchen Stellen heiß. Vorsicht hier, sonst ist man gleich gar. Ansonsten ist es totes Land, Vegetation hält es hier nicht aus, sie läßt ausrichten, man könne sie auf Salina treffen.

 

Yaaaawn! Monday. Weekend is done. Time to get up and onboard again to see the next island. It's Vulcano. The Roman knows that Vulcanus, the God of fire got his forge here. He gave the island his name. The island gave its name to all the fire, lava and ash spitting mountains - vulcan. The inhabitants are the Vulcanians, no the Vulacanaris.

We are circling the island and see a lot of caves and rock formations, which looks like animals or faces. The most famous is the horse cave (Grotta del cavallo). The guide lady told us again and again with much phantasy you can see the head of a horse at the rock, much, much phantasy. Don't know if she suffers from a lack of imagination, but I saw two horses with no phantasy at all. But anyway, into the sea. There is also the cave of Pope John II. and as we reach it, the soft sound of church bells was to hear (from tape). Did I already mentioned, that our captain got a good sense for dramaturgy and the best points for taking pictures? There is also the pond of Venus (piscina de Venere), a natural pool to swim in. At another place a single rock peaks out of the water and one side got the shape of a face, but you can only see it with a lot of imagination, a very lot. Lots of lot. And of course it's only local mythology. It's seems to be very hilarious to our guide, but she only talks in Italian and French, so maybe I got it not right, but only maybe. On top of the rock with the face was a withe marble statue of woman, not done by wind, weather and vulcan, but by an artist. It was shaped after the face of a young woman from the island, but I didn't got the story behind it.

We turning around the south cape of the island and passing the light house and the small fishermen village Gelso with beach and trattoria. The guide book says, the light house is in need of urgent renovation, but it was written in 2013. Maybe it's done meanwhile, because Vulcano exists from tourism, and very less agriculture and fishing. The light house looked very shiny and chic.

Soon we reach the port again, or shall I say the mini-porty. We are released now and can do what we wanna do, and we want Caffè and Granita. On the island you can climb up the crater and look into the abyss until it looks back, but not if you wear flip flops. And it's hot enough anyway. But you can play in the mud and swim at the black beach. And you can smell sulphur the whole day.

Near the port is a natural pond filled with warm water, mud and a lot of things you normally find in a vey organised chemistry set. Fango for everyone, for everyone who is willing to pay 2€ for the entry and 1€ for the shower. Then you look for a cosy spot, careful! don't sit on a hot crevice, otherwise the swimsuit will smoke, cover yourself completely with mud, dry at the sun and wash it away in the pond. That got a quite good amusement value, because people do look very funny and it makes sure you will have a seat in the bus next time and no neighbour on your side, because you smell like a station privy not cleaned in twenty years. Oh, yes, of course it's healthy too, for the skin, for the joints and so on. I was very brave and dip my feet in and took a shower and even took some sulphuric air at hot stones to clean the sinuses. Now I'm totally healthy again and can continue with my holidays.

Passing a statue showing the opening of the box of Pandora we come to the peninsula of Vulcanello. Once it was the eighth island of the archipelago, but then a land bridge arose and connected both islands. Today they are a big company, but at the moment on short time-work, zero hours. The vulcan is silent, since 1890. Since the days of the Romans sulphur and alum was mined here. But the last eruption, which lasted at least nearly two years, destroyed all conveyor equipment. The box of pandora is closed. But geologists expect a new eruption anytime, so the island is covered with measure instruments to warn anyone when the box opens again. But the lid is not really closed, and poisonous gases and sulphur fumes are leaking. They warn about that at the beach. Everywhere are signs telling that those gases can cause fainting. And there is a bay watch. Most of the time the young man is busy renting sun chairs, but he also collects litter from the sea and if a swimmer would get in maritime distress, he would come to salvage. The beach is black of vulcan sand, but it's soft sand. The water is not deep and now and than you can see bubbles arose under the sea and from time to time the wind brings the smell of sulphur. There is an undersea fumarole under the beach and it also keeps the water warm, hot at some spots. Careful here, otherwise you get boiled. Beside that, it's a dead land, the vegetation is all gone and left messages, you can meet it on Salina.

 

 

Mittwoch, 16. September 2015

Zwei für Eins - Salina - Two for One

Salina, die zweitgrößte der Vulkaninseln in der Thyrrenischen See, ist die grünste und sieht aus, als wären es zwei Inseln. Sie ist geprägt durch die Zwillingskegel der Vulkane Monte Fossa della Felci und Monte dei Porri. Es gibt Süßwasser auf der Insel und deshalb viel Vegetation, mit wenigen Arealen um die Ortschaften und einen schmalen Streifen Küste im Norden, steht alles unter Naturschutz. Besiedelt war die Insel schon in der Bronzezeit, wer sagt, die frühen Menschen hatten keinen Sinn für Schönheit. Bei den Griechen hieß sie Dydime, Zwilling. Der römische Name Salina erzählt von Salzvorkommen, die hier abgebaut wurden.

Bevor wir nach Salina kommen, fahren wir Boot. Wir fahren jetzt immerzu Boot, Inselhopping, sozusagen. Wir starten an einem kleinen Hafen in Canneto, den ich als solchen nicht erkannt habe, bis ein Boot anlegte. Dann fahren wir an der Küstenlinie entlang und kommen an der Cave de Pomice vorbei. Hier wurde früher, also bis 2007 weißer Bimsstein abgebaut. Die Schließung der Abbaustätten war von Protesten begleitet und fand unter Polizeigewalt statt. Viele Menschen verloren ihre Arbeit. Die Liparischen Inseln gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO und darum wurde eindringlich geraten, den Abbau zu beenden, um die Natur nicht weiter zu zerstören. Der Bimssteinsand hat früher den Strand weiß gefärbt, aber inzwischen sind auch hier nur noch schwarze Steine zu sehen. Wie an allen Stränden auf der Insel. Aber das türkisblaue Meer vor den hoch aufragenden hellen Klippen ist ein tolles Fotomotiv.

Nun nehmen wir Kurs auf Salina und landen im Fährhafen Santa Marina Salina an. Landgang. Zwei Kirchen prägen das Stadtbild und unzählige pittoreske Häuschen, die aneinander gereiht kleine Straßen und Gassen bilden. Die Kirche Madonna del Terzita ist die älteste Wallfahrtskirche des Archipels und steht auf den Grundmauern eines römischen Tempels. Sie ist schlicht, etwas kindlich in ihrer Innenbemalung und mir gefällt, dass man der Maria einen Ventilator aufgestellt hat, falls es mal sehr warm wird. Oberhalb der Kirche verläuft die Hauptstraße des Ortes mit vielen schönen Häusern, kleinen Boutiquen, die geschmackvolle Kleidung und schönen Schmuck anbieten, kleinen Gassen, die zum Meer runterführen und vielen Gärten mit üppigem Blumenbewuchs. Es gab auch noch eine weitere, größere Kirche. Den Namen habe ich nicht herausgefunden, meine mangelnde Aufmerksamkeit war der Tatsache geschuldet, dass ich nicht in Kontemplation sondern in eine Eisdiele wollte, um Granita zu probieren. Eine lokale Spezialität hier, zerstoßenes Wassereis. Am Hafen wurde wir fündig. Lecker!

Auch gab es hier eine interessante Installation, deren Mittelpunkt ein Fahrrad ist. Eine Reminiszenz an den Film "Der Postbote" von Michael Radford, der zu großen Teilen hier auf der Insel gedreht wurde. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Der_Postmann).

Nun geht's wieder aufs Boot. Ich mag Rundreisen, da muss man nur sitzen und schauen. Außerdem hat Nora bereits am Ankunftstag nette Reisebegleitung aufgetan, ein charmantes Ehepaar vom anderen Ende Deutschlands und wir haben eine tolle Zeit.

Wir umrunden die Insel, die vom Weinanbau, von Kapern und von Touristen lebt, in der Reihenfolge. Und es gibt grandiose Ein- und Ausblicke, bizarre Felsformationen, Höhlen und Buchten und azurblaues Meer und Sonne satt. Eine besondere Attraktion ist das Felsentor, ein steinerner Arm, der ins Wasser greift und so einen Durchlass bildet, damit alle, die dort vorbei kommen Ah und Oooh und Bellissima sagen können. Daneben in der Bucht reichen Stufen bis ins Wasser, die einen durchaus antiken Eindruck machen und heute genutzt werden, um Boote aus dem Wasser zu ziehen. Sollte jemand wissen, was der originäre Zweck dieser Anlage war, schreibt es in die Kommentare. Meine Idee ist, es diente dem Abtransport des Salzes. Unterbrochen wurde die Fahrt gelegentlich, um zu baden, vom Schiff ins Meer. Auf dem Rückweg nach Lipari manövrierte der Kapitän das Boot derart, dass wir immer die besten Fotomotive vor der Linse hatten. Grazie mille!

 

 

Salina, second largest of the vulcan islands in the Thyrennian Sea is the greenest one and looks like two islands. It's because of the twin peaks of the vulcans Monte Fossa della Felci and Monte dei Porri. There is freshwater on the island, that's why is there a lot of vegetation. Except the areas around the villages and a small line on the north coast the whole island is under nature conservation. Since Bronze Age was settlement on the island, no one should say, those early people hadn't a good taste for beauty. The Greek called the place Dydime - twin, the Romans Salina, because of the salt deposits, which were mined here in for times.

Before we go to Salina, we go by boat. We always do, all the time, it's like island-hopping. We do start in a small marina in Canneto,which I didn't even realised until a ship came in. Then we go along the coast line till Cave de Pomice, where white pumice was mined till 2007. The closing of the mines was accompanied by protests and done under police protection. Many people lost their jobs. The Aeolian Islands belong to the cultural heritage of the Unesco and there for the nature mustn't be destroyed anymore. The pumice made the beach white in former times, but meanwhile the white is all gone and there are black stones at the beach like everywhere on the island. But the turquoise sea in front of the tall white cliffs are a great photo subject.

Now we heading for Salina and reach the port of San Marina Saline. Shore leave. Two churches shape the village and many tiny, picturesque houses, which form small streets and little lanes. The church Madonna del Terzita is the oldest pilgrimage church of the archipelago, build on the base of a Roman temple. It's very simple and a bit childlike in its mural paintings and I liked much, that they put a fan in front of mother Maria, in case it's getting very hot. Behind the church is the main road of Salina, a lot of little shops sell wonderful clothes, beautiful jewellery, many small lanes leads back down to the cost line, there are small gardens fulfilled with numerous flowers. There was another bigger church, but I failed finding the name. I was not up for contemplation but for Granita, what's a local specialty, crushed water ice. We found it near the port. Yummy!

Here we found an interesting installation with a bicycle in its center. A homage to the movie "Il Postino: The Postman" from Michael Radford, which was filmed at the island in most parts. (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Il_Postino:_The_Postman).

Back on board now. I like tours, I only have to sit and watch. Plus, Nora had already found us nice travel companions, a charming couple of the other end of Germany, and we have a great time together.

We are circling the island, which exist from wine, capers and tourists, in exactly the order. And there are gorgeous in- at- and on looks, bizarre rock formations, caves, bays and azure blue seas and sunshine all time. A special attraction it's the rock gate, a stony arm reaches from the cliff into the sea and forms a gate and makes everyone saying Oh! and Aaah! and Bellissima! Beside in the bay there are stony steps reaching into the water, looking quite antique and are now use to pull the small boats out of the water. If anyone knows, what they where originally used for, please write it in the comments. My idea was, it got to do with the transport of salt.

The journey was only interrupted by brief stops for swimming, from the ship into the sea. On our way back to Lipari the captain manoeuvred the boat that way, that we always had the best scene in front of the camera. Grazie mille!