Am nächsten Morgen will ich dann sehen, wie es hier aussieht. Von Sapporo weiß ich schon ganz lange, seit ich in der Grundschule war. Hier waren 1972 die olympischen Winterspiele und der Name ist hängen geblieben. Im Augenblick sieht es eher unspektakulär aus, halt eine Kleinstadt im Schnee, der Himmel ist grau, Leute wohnen hier offensichtlich auch nicht. Also fahr ich erstmal U-Bahn, in die verkehrte Richtung und laufe dann wieder zurück und noch weiter, erst schneit es und plötzlich reißt der Himmel auf und die Sonne schneit. Und siehe da, da ist es ja, das Wahrzeichen von Sapporo, der Uhrturm. Ist eher ein Uhrtürmchen. Ein Relikt aus der Meiji Zeit. Die Versammlungshalle der Landwirtschaftlichen Hochschule von Hokkaido. Genaugenommen ist es auch nichts japanischenisches, sondern ein Holzhaus im Stil der amerikanischen Ostküste, wobei die auch nur in Nordeuropa abgekupfert haben.
Der Uhrenturm beherbergt ein Museum über die Entwicklung oben genannter Institution, über den Straßenbau auf Hokkaido und darüber wie Holzhäuser restauriert werden.
In manchem Reiseführer wird er als eine Attraktion aufgeführt, die man getrost auslassen kann, da muss ich widersprechen. Ich habe nicht jeden Schaukasten und nicht alle Exponate studiert, aber das Museum bietet einen guten Überblick über die Entwicklung Hokkaidos während der Meiji Restauration. Das Gebäude ist das älteste der Stadt, genaugenommen sind beide fast gleichalt. Sapporo wurde 1868 zum Verwaltungszentrum der Insel bestimmt und diese Zeit gilt als Gründungsdatum der Stadt. Das Haus selbst wurde zehn Jahre später gebaut, die Uhr 1881 installiert. Sie ist heute eine Art Industriedenkmal. Oben in der Aula kann man ein Model des Uhrwerks bewundern und sich auf eine Bank setzen und über die Zeit philosophieren.
Haben wir Menschen sie erfunden, oder war sie einfach da? Ist sie jetzt eingesperrt in der Uhr? Ist es gut, nach der Zeit zu leben, oder nicht, oder beides.....
Aber dann ist das Wetter doch zu schön, um länger drinnen zu sitzen und ich gehe mal los, um noch mehr Sapporo zu sehen.
Next morning I want to find out how it looks like here in Sapporo. I know about that place since elementary school, 1972 the Olympic Winter Games took place here and somehow the name stuck. The first view is kind of unspectacularly, a small town in snow and it seems there are no people here at all. First I take the subway, but into the wrong direction, so I walk back and walk some more, first it snows, and suddenly the clouds open and the sun is shining. And hey, here it is, the town's landmark, the Clock Tower. It's more a clock turret, a remnant of the Meiji Period. It's the former drill hall of the agricultural college of Hokkaido, strictly spoken it's nothing in Japanese style, it's more a wooden house from the east coast of America, what means they cripped it from Northern Europe.
The Clock Tower is a museum today, it's about the history of said College, the way how to build roads in Hokkaido and how to refurbish old wooden houses.
In some travel guides it's said, that's an attraction you can easily let go, but that's not my opinion. Didn't study all of the show cases, didn't see all of the exhibits, but it's a good over view about the development of Hokkaido during the Meiji Period. The building is the oldest in town, they are both at the same age. Sapporo became the administrative center of the island in 1868, and that was the date of the birth of the city. The house was built ten years later, and the clock was installed in 1881. It's today like an industrial monument. Up stairs, in the assembly hall is a model of the clock work to be seen and one can sit on a bench and philosophise about time: was it invented by men, or was it there all the time? Is time imprisoned in the clock work? Is it a good idea to live with the time or not or both....
But the weather is wonderful, and I want to go outside and see some more Sapporo.