Dienstag, 5. November 2013

Demo in Tokyo

Das war knapp. Nachdem wir eine Weile aneinander vorbeigeredet haben, und ich feststellen musste, dass Katrina Recht hat, ich kenne mich manchmal in Tokyo besser aus als sie, Kunststück, bin schließlich Tourist, treffen wir uns doch noch. Ich am Ende des Demonstrationszuges, sie irgendwo in der Mitte. Ein Hoch auf moderne drahtlose Kommunikationsoptionen, ohne Handy hätten wir keine Chance gehabt.
Ich war, meine ich mich zu entsinnen, noch nie auf einer Demo. Katrina hat die Veranstaltung auf Facebook angekündigt und ich dachte, Hey, da bin ich ja im Lande, ich komm mal vorbei. Und nun fühle ich mich in eine Zeit zurückversetzt, die ich nicht wirklich wahrgenommen habe: wir demonstrieren gegen das Tragen von Pelzen. Also dagegen, dass Menschen Pelze anziehen, die sie vorher irgendeinem Tier abgezogen haben. Unvorstellbar in Deutschland, wer trägt hier noch Pelz? Einige alte Ladys, die das schon immer so gemacht haben. Selbst die laufen mitunter Gefahr, dass ein militantanter Tierschützer ihnen mit der Spraydose zu Leibe rückt. Aber im großen Ganzen ist der Konsens hier schon seit vielen Jahren: Fell gehört dem Tier, dass damit geboren wurde und Kunstpelz ist cool, preiswert, waschbar.
Die Demonstranten erscheinen auch nicht als homogene Gruppe, wie ich es hier wahrnehme, es gibt mehr Japaner als Ausländer, was mich überrascht, es gibt Leute im "Demo-Outfit", Glamour Ladys in Stöckelschuhen, Frauen mit Kinderwagen, Transvestiten, junge Leute, ältere Leute, Frauen und Männer in gleicher Zahl, irgendwie ein Querschnitt durch die Bevölkerung der Stadt. Und so demonstrieren wir, geleitet, begleitet und natürlich beschützt von der Polizei auf den starkbefahrenen Straßen in Tokyos hippen Einkaufsvierteln, Shibuya, Aoyama Itchome, Omote Sando, Shinjuku. Nach ca anderthalb Stunden sind wir zurück. Dann wird alles aufgeräumt,Transparente eingerollt, man trifft sich mit diesen und jenen Leute und immer wenn ich als Katrin aus Germany vorgestellt werden, meinen die Leute, ich wäre aus dem Paradies zu ihnen gekommen - kaum Pelzmäntel auf der Straße, keine Gaskammern für Tierheimtiere, und Bioprodukte zum essen oder Anziehen in jedem Supermarkt.
Für mich ist immer erstaunlich, welch positives Bild die Menschen von Deutschland haben, je weiter sie weg wohnen. Und was mich noch mehr überrascht, wie Recht sie mit vielem haben.
Wir lassen den Abend ausklingen in einem netten Café, einem gemütlichen Restaurant, einen netten Café, hier habe ich Zeit mich mit Katrina auszutauschen und ich lerne Yuka kennen, eine der Glamour Ladys von der Demo und von ihr erfahre ich viel über die Frauen aus Osaka, und nun muss ich mein Bild von der Frau in der japanischen Gesellschaft etwas revidieren.






























That was close! After talking past each other for a while, and I realized that Katrina was right, sometimes I know Tokyo better than she, no wonder! I'm a tourist, we made it finally, we met, me at the end of the demonstration, she in the middle and here a short praise of the modern, wireless communication ways, without a mobile phone, we wouldn't have had a chance.
As far as I remember I've never been on a demo before. Katrina posted the event on Facebook and I was like, hey, I'm there, so I can come along. And it's like a time jump, back to a time I hardly remember here. The demonstration is against wearing fur. To make it clear, against humans wearing fur that belongs to animals and was taken from them by force. I mean, who is wearing fur here in Germany? Old ladies who did that since ages, and even those are in danger getting attact by some militant animal rights activist with a paint can, but anybody else? We agree that fur belongs to the animal, who was born with it, and we think fake fur is cool, cheap, washable, fashionable.
The demonstrators don't come along as a uniform group, like it's my idea when I witness demos here, there are people in demo-outfit, glamour ladies on high heels, women with stroller, a transvestit, young people, old people, men and women at same parts, somehow a sample of the population of the city. And on we go, led, accompanied and protected by the police we demonstrate on heavily traffict streets in Tokyo's fancy shopping areas like Shibuya, Aoyama Itchome, Omote Sando, Shinjuku, after one and a half hours we are back. Time for tidy up, fold all the banners, meeting and talking to many people and each time I'm introduced as Katrin from Germany, people act like I came out of a paradise to them, nearly no fur coats in the streets, no killing shelters for animals, organic food and clothes in each supermarket.
For me it's always surprising what a positive image of Germany people do have, whe they live far away from us, and what is more surprising for me, they are not that far from the truth.
We did end the evening in a cool cafe, and a cosy restaurant and a nice coffeeshop and I had time to talk to Katrina and I met Yuka, one of the glamour ladies from the demo and she taught me a lot about Osaka Women and now I have to revice the idea of the women in the Japanese society in parts.

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