Sonntag, 31. Dezember 2017

Der Stoffmarkt - Tokyo Nippori - Fabric Town

Ich mag die Gegend von Nippori, mir gefällt Yanaka sehr und nicht weit von hier ist Sugamo und Komagome, Gegenden, in denen es schöne Parks und Schreine und Tempel gibt, aber es ist nicht so touristisch. Und der Vorteil wenn man Leute kennt, die am Ort wohnen, ist der, dass man Dinge sehen kann, die in Reiseführern nicht auftauchen. Meine Freundin Ditas erzählte mir, ich solle doch mal nach Fabric Town gehen, das Viertel der Stoff- und Kurzwarenhändler.
Da mach ich mich mal auf den Weg, weit muss ich nicht gehen, denn es ist nur eine Hauptstraße weiter. Wer den Stoffmarkt am Berliner Maybachufer kennt, hat eine ungefähre Idee, wie es hier aussieht. Ein Geschäft neben dem anderen, das Stoffe über Stoffe anbietet, in fast allen Farben und unzähligen Mustern, dazwischen Geschäfte mit Kurzwaren, Nadel und Faden, Borten, Bänder, Spitzen und so viel mehr. 
Ich bin froh, dass ich mit nur einem Koffer angereist bin und das die Fluggesellschaft das Gewicht des selben auf 23 Kilogramm beschränkt hat. Das, und nur das hat mich davon abgehalten, all mein Geld zu Stoff zu machen. Natürlich gibt es hier viele Stoffe, die ich auch in Berlin kaufen kann, aber es gab auch schöne Stoffe, besonders Seidenstoffe, die es eher hier gibt. Und es gibt auch einige Kimonogeschäfte, die sowohl Neuware, als auch gebrauchte Kimonos anbieten. Ich rede hier nicht von den leichten Yukata, die man auch gerne als Souvenir mit nach Hause nimmt, sondern die aus schwerer Seide. Leider gibt es diese Modelle nur in kleinen Größen, oder zum Glück. 
Einen Einkauf habe ich doch getätigt, einen schwarzen wollartigen Stoff für ein warmes Kleid für Herbst und Winter. Nun muss ich das Kleid nur noch nähen...


























I like the area of Nippori, I love Yanaka, and not far away are Sugamo and Komagome, places with beautiful parks and shrines and temples, but it’s not that touristic. The benefit of knowing people, who live here, is, that they show you things, no tourist book tells you about. My friend Ditas told me to go and see Fabric Town, the quarter where they sell fabric and petty wares. 
I’m on my way and I don’t have to go that far, only the next main road. Those, who know the Berlin Fabric Market at Maybachufer, got a slightly idea, how it looks here. Small shops, one by one, offering beautiful fabrics in various colours and patterns and in between other shops with needles and threads, ribbons, braids, laces and so much more. 
I’m a bit lucky that I only came with one suitcase and that the airline limited the weight of it to 23 kilogram. That, and only that detained me from spending all my money on fabric. Of course here are many materials to buy you can also get in Berlin, but also many beautiful fabrics, especially silk, that are mostly sold here. There are some kimono shops here too, which are selling new goods and used ones as well. I’m not taking about the light summer yukata, which are lovely souvenirs you take home, but heavy silk. A bit pity, they they only had very small sizes, or maybe not.
But one purchase I did, a black wool-like fabric for a warm dress for fall or winter. Now, I only have to sew it...

Samstag, 30. Dezember 2017

Ameyoko Markt - Tokyo - Ameyoko Market

Der Ehemann meiner Freundin Kriss meinte, der Ameyoko Markt ist einer der ältesten, oder der älteste Markt in Tokyo. Bei alt und älter denke ich ja immer an jahrhundertealte Dinge, aber ich wohne auch mitten in Europa, er dagegen in Japan, einem Land, in dem gerne mal Gebäude abgerissen werden, wenn sie schon sehr alt sind, also ca 20 Jahre oder so.
Der Ameyoko Mark, kurz für Ameya Yokocho, Zuckerstraße, oder Ame, kurz für Amerika, denn in früheren Zeiten wurden hier viele Dinge verkauft, die aus Amerika kamen, schlängelt sich durch schmale kleinen Straßen zwischen den Bahnhöfen Ueno und Okachimachi. Also nicht wirklich sehr lauschig oder schick, aber dafür sehr bunt und wuselig. Der Markt begann als Schwarzmarkt nach 1945 und blieb als Markt erhalten, als das Wirtschaftswachstum Schwarzmärkte überflüssig machte. 
Heute gibt es hier ca 500 kleine Läden oder Stände, die neben Ame - Süßigkeiten, Meeresfrüchte, Fisch, Gewürze, Lebensmittel, Schuhe, Koffer, Kleidung, Souvenirs und Krimskrams feilbieten. Deswegen sind wir auch hier, also nicht wegen des Krimskrams, sondern wegen der Souvenirs. Ich soll Kinderkimonos nach Berlin exportieren. Wer schöne Andenken aus Japan mitbringen will, ist hier richtig, es gibt qualitativ gute und preiswerte Artikel, vor allem Yukata, der Baumwollkimono für den Sommer, Geta, traditionelle Schuhe und T-Shirts, aber auch Fächer, kleine Taschen und vieles mehr. 
Wir waren schnell erfolgreich und bummelten noch ein wenig über den Markt, der sich langsam auf den Feierabend vorbereitete. 
Die vielen Auslagen der Lebensmittelstände haben uns hungrig gemacht, wir wollen jetzt Okonomiyaki essen.
























The husband of my friend Kriss once said, the Ameyoko Market is one of the oldest or the oldest market in Tokyo. When it comes to old and older I always think of century-old things, but I live in the middle of Europe and he in Japan, a place, where they love to tear down old houses, about 20 years old or like this. 
The Ameyoko Market, short for Ameya Yokocho, candy lane, or maybe is Ame short for America, because in former times where many American products sold here, is located between the Ueno and Okachimachi Station and is winding through narrow streets there. Not quite snug and chic, but very colourful and busy. The place started as a black market after 1945 and was kept as a market even then when economical progressive made black markets redundant. 
Today are here about 500 small shops and stalls, they sell, beside Ame - candy, seafood, fish, spices, grocery, shoes, bags, clothing, souvenirs and Knick-Knacks. That’s why we are here. Not because of the Knick-Knacks, because of the souvenirs. I was asked to bring children kimonos to Berlin. You want  beautiful gifts from Japan to bring home? That’s the place to be. You get good quality for good prices for Yukata (cotton summer kimono), Geta (traditional Japanese sandals), shirts and fans, small bags and other stuff. 
We were successful in no time and are strolling around the place and watch the shopkeepers preparing everything for shutting down. The many show cases with food made us hungry, we are going for Okonomiyaki. 

Freitag, 29. Dezember 2017

Hanami - Kirschblüten schauen - seeing cherry blossoms

Aber jetzt. Es hat fertig geregnet und nun gehe ich los, um Kirschblüten zu suchen. Zuerst fahre ich mit der Monorail in Richtung Norden, dort gibt es einen mittelgroßen Park, Toneri Koen, und ja, die ersten offenen Kirschblüten, und einige Pflaumenbäume, die geblüht haben. Ansonsten ist der Park zwar ganz nett für die Anwohner, aber touristisch eher unspektakulär.
Also, zurück in Nippori, schaue ich mich in der näheren Umgebung um, vor allem auf dem Friedhof in Yanaka. Das war schon weit ergiebiger. Besonders freistehende Bäume, die mehr Sonne abbekommen haben, standen bereits in voller Blüte. Und nicht weit von dem Baum mit den meisten Blüten, gibt es eine Eisdiele, die Shaved Ice anbietet, in zwar das beste in ganz Tokyo. Sagt meine Freundin Ditas. Diese Behauptung kann ich nicht so stehen lassen, nein, es bedarf einer Überprüfung. Also, erstmal ordentlich in der Reihe anstehen und hoffen, dass wir einen guten Platz bekommen, gleich vorne an der Bar, damit wir den Eis-Rasierern beim Eis rasieren zuschauen können. Es ist super lecker und das Beobachten, wie von kristallklaren Eisblöcken feine, dünne Schichten Eis abgehobelt werden, hat fast etwas Meditatives. 
Das war alles sehr schön und weil andere Leute auch Eis essen wollen, räumen wir unseren Platz und gehen weiter. Schließlich gibt es noch mehr Kirschblüten zu sehen. 
Zum Beispiel im Ueno Park. Da war ich auch schon mehrfach, aber nie im Frühling. Im Moment steht alles im Zeichen des Hanami. Auf den Wegen werden mittels Klebeband Sektionen abgeteilt, die man buchen kann, um dann dort seine blaue Plastikplane auszulegen, um dann darauf sitzend mit Freunden, Verwandten, Arbeitskollegen sich die Kante zu geben, pardon, die Kirschblüten anzusehen. An strategisch wichtigen Plätzen sind lange Listen mit Verhaltensregeln ausgestellt. Wir lernen also, Hanami ist eine ungezwungene, spontane Sache, bei der man einfach ein Naturschauspiel genießt.
Zum Glück sind die Blüten hier noch nicht komplett auf, darum gibt es hier noch keine tüchtigen Ordnungshüter und Müllsammler, sondern einfach Leute, die spazieren gehen. Aber, morgen kann das schon ganz anders sein. Gut, das wir heute da waren. Und wenn wir schon mal hier sind, gehen wir gleich noch auf den Ameyoko Markt.


































































Now. The rain is done with raining and I’m going out checking the cherry trees. First I take the Monorail northbound, there I find a not so small park, Toneri Koen, and yes, the first blooming cherries, plus some blooming plum trees too. For the residents the park might be a nice spot, but tourism wise it’s quite unspectacular. 
After going back to Nippori, I look around my area, especially at the Yanaka cemetery. That is more abundant. Mostly the solitary trees, which got more sun, are in full blooming. And not far away from the tree with the most blossoms is a ice cream parlour, that offers Shaved Ice. The best in Tokyo. Said my friend Ditas. To prove that assertion we have to go there and check it out. First we have to wait in line and we hope, we get a good seat, right in front of the bar, so we can watch how the ice shavers are shaving the ice. It was so tasty and watching how from crystal clear cubes of ice fine, thin slices were cut off was kind of meditation. That was really nice and because other people are waiting for ice too, we left and did go on with cherry blossoms chasing. 
For instance in Ueno Park. I have been here often, but never in spring. At the moment it’s all about Hanami. At the foot ways they tape little spaces, you can book to unroll your blue plastic blanket to sit on with friends, family, colleagues and hit the bottle, pardon, watch the cherry blossoms. At strategic important spot are placed huge posters with rules you have to follow. We learn, Hanami is a spontaneous and relaxed thing, where you just watch an amazing natural spectacle. Luck for us, the blooming isn’t at its peak now, so no diligent wardens and no litter collectors, just people who take a stroll. But, could be totally different tomorrow. So good, we’ve been here today. And because we are here now, we check on the Amemiya Market too.