Nun bin ich angekommen am Ende des Regenbogens und erspähe am Fuß der Brücke eine kleine Grünanlage, da dachte ich, da gehe ich mal hin. Zuerst fällt mir etwas Weißes im Grün auf, ein Brautkleid, mit Frau drin bei einem Fotoshooting. Sehr romantisch für Fotos, aber die Arme hat bestimmt sehr gefroren. Ich störe nicht weiter durch mein Fotografieren und schaue mal, was es sonst noch zu sehen gibt.
Ein Schild sagt, hier ist militärisches Gelände, oder wäre es gewesen, wenn ich 1854 gekommen wäre. Der Grund dafür ist Commander Matthew Perry, der 1853 mit seinem großen schwarzen Schiff auf dem Uraga Kanal erschien, um dem Shogun Tokugawa Ieyoshi einen Brief von Millard Fillmore zu bringen, dem Präsidenten der USA. Der Shogun war erstaunt darüber, dass es a) so große Schiffe gibt und b) sie anderen Leuten gehören. Nach fast 800 Jahren Isolation war das Prinzip der internationalen Zusammenarbeit und des interkontinentalen Handels in Japan nahezu unbekannt. Anstatt eine Antwort per Brief zu schicken, schickte der Shogun sich an, Artellerie in Stellung zu bringen. Auch eine Antwort.
Also wurden sieben künstliche Inseln in der Bucht aufgeschüttet und darauf Geschütze und Soldaten in Stellung gebracht. So der Plan. Der Shogun verstarb kurze Zeit später und sein Nachfolger Iesada regierte nur knapp fünf Jahre, bis er vom Meiji-Kaiser abgelöst wurde. Die Geschütze kamen nie zum Einsatz. Sie hätten keine Chance gehabt gegen die Kriegsschiffe der Amerikaner. Die Inseln verfielen dann wieder, nur die Anlagen 3 und 6 überhaupt fertig gestellt. 1926 wurde die Insel Nummer 3 zu einem öffentlichem Park erklärt. Zwischen den Resten der Gefechtsstellungen wachsen nun Bäume und Blumen, die Modifikation von "Schwerter zu Pflugscharen". Das Kantobeben zerstörte große Teile der Insel, die dann in den 30er Jahren wieder aufgebaut wurde.
Die anderen Inseln wurden zurück gebaut oder in den Frachthafen integriert. Heute ist neben Insel 3 nur noch Insel 6 erhalten. Diese hat keinen Zugang zum Festland und darf auch nicht besucht werden. Sie wird als Refuguim für Pflanzen und Wildvögel erhalten.
I made it till the end of the rainbow and I realise a small green space at the foot of the bridge, let's go there. First I spot something white among the green. It's a bridal gown with a woman in it ready for a photo shoot. Looks very romantic, on the pictures later, but the poor one was shivering because it's cold. I won't disturb them anymore by taking pictures myself and will go on and check what else is there to be seen.
A signpost says it's military area, or would have been, if I would have come in 1854. The reason is commander Matthew Perry, who came along Uraga channel in 1853 with his huge black ship to deliver a letter from Millard Fillmore, the president of the USA for Tokugawa Ieyoshi, the Shogun. The shogun was startled about a) such a big ship and b) that it belongs to other people. After nearly 800 years of isolation the idea of international cooperation and intercontinental fair trade was kind of unknown in Japan. Instead of writing a letter back, he answered by build up batteries. That's a responds too.
So seven artificial islands were set up in the bay of Tokyo to house canons and soldiers on them. That was the plan. Short time later the Shogun died and his follower Iesada reigned at least for about five years before the Meiji Tenno arose. The batteries were never used as such. They wouldn't have had any chance against the American canon boats. The islands decayed then, only two of them were already finished, No. 3 and 6. In 1926 No. 3 was made a public park. Among the leftovers of canon bases trees and flowers started to grow and bloom. A different kind of "Swords to Plougshares". The big Kanto quake hit the island hard and it was rebuilt in the 30s then.
The othe islands were removed or covered by the terminals of the container harbour. Only No.6 is still here, with no connection to the main land and no permission to be entered. It is a refuge for plants and wild birds.
Mittwoch, 27. Juli 2016
Dienstag, 26. Juli 2016
Über den Regenbogen - Tokyo's Rainbowbridge - Over the Rainbow
Da bin ich wieder! Zurück in Japan, in Tokyo. Heute ist Brückentag, ich gehe über die Rainbowbridge. Also wortwörtlich. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen. Ich bin schon oft über die Brücke gefahren. Das erste Mal an meinem ersten Abend in Tokyo. Ich hab sie aus dem Fenster der Monorail-Bahn gesehen und dachte, Wow! Da willst du mal hin, und kurz darauf beschrieb die Bahn eine Kurve und fuhr direkt auf die Brücke zu und dann in sie hinein. Es war toll. Oft sind es so kleine Dinge im Leben, die so viel positive Emotionen auslösen. Danach bin ich noch viele Male mit der Monorail gefahren, und es ist immer wieder großartig. Und dann habe ich mich gefragt, ob die Brücke für Fußgänger frei gegeben ist, einige meinten: nö, andere: ich glaub, ja; habe dann meinen Lieblingsratgeber Google befragt und dort stand geschrieben: die Brücke ist tagsüber für Fußgänger geöffnet, im Winter von 10 bis 18 Uhr. Na, ich bin dann mal weg.
Von der Station Tamachi aus muss man etwas zu Fuß gehen und steht dann irgendwie bald in der Nähe des Pfeilers. So weit war ich schon mal, aber damals war es Abend und überhaupt fand ich die Straßenlage sehr unübersichtlich, darum habe ich dann aufgegeben. Heute aber nicht, ich forsche nach einem Übergang im Gewirr der Schnellstraßen und Schnellstraßenzubringer und finde, dass die Beschilderung eher suboptimal ist. Aber endlich, da geht es zum Eingang des Aufgangs zur Brücke. Mir entgegen kommen Leute, die irgendwie Schildern gefolgt sind, die ich nicht gesehen haben, und alles scheint ganz einfach, wenn man erst mal die Lösung kennt.
Es gibt einen Fahrstuhl im Brückenpfeiler und oben eine strikte Trennung zwischen Fußweg und Radweg. Hallo, Verkehrsplaner in Berlin, könntet Ihr da mal schauen? Danke! Allerdings müssen die Räder geschoben werden. Das Brückengeländer ist hoch und vergittert, vorsichtshalber ist besser. Dann wird man bei starkem Wind nicht von der Brücke geweht.
Die Aussicht ist grandios, der Himmel unwirklich blau, ich liebe das Winterwetter in Japan. Und so ziehe ich an der Skyline von Tokyo vorbei, Schritt für Schritt und lerne dabei noch einiges über das Bauwerk. Die Brücke ist eine Hängebrücke und wurde von 1987 bis 1993 gebaut. Sie verbindet die Bezierke Shibaura und Daiba im Hafengebiet (Minato) von Tokyo. Sie ist fast 800 Meter lang, 580 Meter davon führen übers Wasser. In der Mitte der Brücke befindet man sich 60 Meter über dem Meeresspiegel. Es gibt eine Nord- und eine Südroute, die für Fußgänger und Fahrad-Schieber freigegeben ist. Skateboardfahren ist nicht erlaubt. Und nur an den Pfeilern ist der Wechsel von einer Seite zur anderen möglich. Da haben wir Fußvolk es besser als die Autos, in der Brücke kann man nicht wenden. Wer drin ist, muss durch. Und natürlich heißt die Brücke gar nicht Regenbogenbrücke, sondern Shuto Expressway Nr. 11 Daibo Route-Port of Tokyo Connection Bridge. Das hört sich doch fast besser an, als das prosaische Regenbogen-Dingsbums. Ihren schönen Namen bekam die Brücke dann von der Bevölkerung, denn die Brückenpfeiler werden abends farbig angestrahlt, in den Farben, ja, des Regenbogens.
Ich war auf der Nordroute unterwegs, von der man den inneren Hafen und die Stadt Tokyo sieht, auf der Südseite hat man einen Blick auf Daiba, Tokyo Bay und manchmal den Mt. Fuji. Wenn das Wetter kooperativ ist. Naja, bin ja bald wieder da.
Here I go again. I'm back in Japan, in Tokyo. Today is bridging day, I'm going over the rainbow bridge. Literally. To make sure, there is no misunderstanding. I often rode over the bridge. The first time on my first evening ever in Japan. I saw it out of the window of the monorail train and was like, wow! I want to go there. And suddenly the train turned into a loop and drove directly towards the bridge and then into it. It was so marvellous. Often the small things in life gives us so much positive emotions. After that I went many times by monorail over the bridge and it was great all the time. Then I asked myself if I could walk on it too. Then I asked other people, and some were like, err nope, and other were like, dunno, maybe. So I asked my favourite adviser, Google, and there was written, the bridge is open for pedestrians over the day, in winter time from 10am to 6pm. I'm off and away then.
Starting from Tamachi station you have to take a little walk and are standing soon somewhere near the pillar. I've been here before, but it was in the evening and the street's layout was a bit confusing, so I gave up. But not today, I'm exploring to find a crossway in the maze of expressways and expresswayapproachroads and in my opinion the signposting is somewhat less than perfect. But finally, over there is the entrance to the ascent of the bridge. On the other side some people come along, who followed some signs I didn't see and in the end everything is so simple if you know the solution.
There is a elevator inside the pillar and on deck of the bridge a strict separation of footpath and cyclist's way. Dear traffic planners of Berlin, don't you mind taking a look? Thanks! But of course you have to push your bicycle, don't bridge and drive! The handrail is very high and barred, to make sure, no one gets blown away with strong winds. Better safe than sorry.
The view is stunning, the sky got an ur-real blue, I really like the winter weather in Japan. And so I walk across the Tokyo skyline and learn a lot about the bridge in between. It's a suspension bridge, built from 1987 till 1993. It connects the districts of Shibaura and Daibo in the port of Tokyo (Minato). It's nearly 800 meters long and 580 meters lead over the water. In the middle of the brigade you are 60 meters above the sea level. There is a north and a south route for pedestrians and people who pushing bicycles. Skateboarding is not permitted. Only at the pillars you can transit from one route to the other. So, we, the foot soldiers are a bit lucky, the car drivers don't have a chance, no turn in the bridge, once you are in, you must go through. And of course the name of the bridge isn't rainbow bridge, it's Shuto Expressway Nr. 11 Daibo Route-Port of Tokyo Connection Bridge. Sounds much better than this rainbow thing, doesn't it. Its beautiful name got the bridge from the public. In the darkness the pillars are illuminated with the colours of, of course the rainbow.
I went along the north route, where you can see the inner harbour of Tokyo and the city, on the south walk you have a view onto Tokyo Bay and occasionally on Mt. Fuji, if the weather is cooperative. And I'm back soon...
Von der Station Tamachi aus muss man etwas zu Fuß gehen und steht dann irgendwie bald in der Nähe des Pfeilers. So weit war ich schon mal, aber damals war es Abend und überhaupt fand ich die Straßenlage sehr unübersichtlich, darum habe ich dann aufgegeben. Heute aber nicht, ich forsche nach einem Übergang im Gewirr der Schnellstraßen und Schnellstraßenzubringer und finde, dass die Beschilderung eher suboptimal ist. Aber endlich, da geht es zum Eingang des Aufgangs zur Brücke. Mir entgegen kommen Leute, die irgendwie Schildern gefolgt sind, die ich nicht gesehen haben, und alles scheint ganz einfach, wenn man erst mal die Lösung kennt.
Es gibt einen Fahrstuhl im Brückenpfeiler und oben eine strikte Trennung zwischen Fußweg und Radweg. Hallo, Verkehrsplaner in Berlin, könntet Ihr da mal schauen? Danke! Allerdings müssen die Räder geschoben werden. Das Brückengeländer ist hoch und vergittert, vorsichtshalber ist besser. Dann wird man bei starkem Wind nicht von der Brücke geweht.
Die Aussicht ist grandios, der Himmel unwirklich blau, ich liebe das Winterwetter in Japan. Und so ziehe ich an der Skyline von Tokyo vorbei, Schritt für Schritt und lerne dabei noch einiges über das Bauwerk. Die Brücke ist eine Hängebrücke und wurde von 1987 bis 1993 gebaut. Sie verbindet die Bezierke Shibaura und Daiba im Hafengebiet (Minato) von Tokyo. Sie ist fast 800 Meter lang, 580 Meter davon führen übers Wasser. In der Mitte der Brücke befindet man sich 60 Meter über dem Meeresspiegel. Es gibt eine Nord- und eine Südroute, die für Fußgänger und Fahrad-Schieber freigegeben ist. Skateboardfahren ist nicht erlaubt. Und nur an den Pfeilern ist der Wechsel von einer Seite zur anderen möglich. Da haben wir Fußvolk es besser als die Autos, in der Brücke kann man nicht wenden. Wer drin ist, muss durch. Und natürlich heißt die Brücke gar nicht Regenbogenbrücke, sondern Shuto Expressway Nr. 11 Daibo Route-Port of Tokyo Connection Bridge. Das hört sich doch fast besser an, als das prosaische Regenbogen-Dingsbums. Ihren schönen Namen bekam die Brücke dann von der Bevölkerung, denn die Brückenpfeiler werden abends farbig angestrahlt, in den Farben, ja, des Regenbogens.
Ich war auf der Nordroute unterwegs, von der man den inneren Hafen und die Stadt Tokyo sieht, auf der Südseite hat man einen Blick auf Daiba, Tokyo Bay und manchmal den Mt. Fuji. Wenn das Wetter kooperativ ist. Naja, bin ja bald wieder da.
Here I go again. I'm back in Japan, in Tokyo. Today is bridging day, I'm going over the rainbow bridge. Literally. To make sure, there is no misunderstanding. I often rode over the bridge. The first time on my first evening ever in Japan. I saw it out of the window of the monorail train and was like, wow! I want to go there. And suddenly the train turned into a loop and drove directly towards the bridge and then into it. It was so marvellous. Often the small things in life gives us so much positive emotions. After that I went many times by monorail over the bridge and it was great all the time. Then I asked myself if I could walk on it too. Then I asked other people, and some were like, err nope, and other were like, dunno, maybe. So I asked my favourite adviser, Google, and there was written, the bridge is open for pedestrians over the day, in winter time from 10am to 6pm. I'm off and away then.
Starting from Tamachi station you have to take a little walk and are standing soon somewhere near the pillar. I've been here before, but it was in the evening and the street's layout was a bit confusing, so I gave up. But not today, I'm exploring to find a crossway in the maze of expressways and expresswayapproachroads and in my opinion the signposting is somewhat less than perfect. But finally, over there is the entrance to the ascent of the bridge. On the other side some people come along, who followed some signs I didn't see and in the end everything is so simple if you know the solution.
There is a elevator inside the pillar and on deck of the bridge a strict separation of footpath and cyclist's way. Dear traffic planners of Berlin, don't you mind taking a look? Thanks! But of course you have to push your bicycle, don't bridge and drive! The handrail is very high and barred, to make sure, no one gets blown away with strong winds. Better safe than sorry.
The view is stunning, the sky got an ur-real blue, I really like the winter weather in Japan. And so I walk across the Tokyo skyline and learn a lot about the bridge in between. It's a suspension bridge, built from 1987 till 1993. It connects the districts of Shibaura and Daibo in the port of Tokyo (Minato). It's nearly 800 meters long and 580 meters lead over the water. In the middle of the brigade you are 60 meters above the sea level. There is a north and a south route for pedestrians and people who pushing bicycles. Skateboarding is not permitted. Only at the pillars you can transit from one route to the other. So, we, the foot soldiers are a bit lucky, the car drivers don't have a chance, no turn in the bridge, once you are in, you must go through. And of course the name of the bridge isn't rainbow bridge, it's Shuto Expressway Nr. 11 Daibo Route-Port of Tokyo Connection Bridge. Sounds much better than this rainbow thing, doesn't it. Its beautiful name got the bridge from the public. In the darkness the pillars are illuminated with the colours of, of course the rainbow.
I went along the north route, where you can see the inner harbour of Tokyo and the city, on the south walk you have a view onto Tokyo Bay and occasionally on Mt. Fuji, if the weather is cooperative. And I'm back soon...