Es ist 7 Uhr morgens und es ist laut. Denn der Baggerfahrer baggert und der Kranführer krant und das Hotel steht an der Hauptstraße, ich tröste mich mit lecker Kaffee, hab ich importiert von zu Hause, und Frühstück aus dem Combini um die Ecke. Während ich meinen Reiseführer studiere, um zu erfahren, was es alles zu sehen gibt hier, fängt es an zu regnen, passt perfekt zu meiner Stimmung und ich geh zurück ins Bett. Gegen Mittag beschließe ich, mein ungemütliches Hotelzimmer zu verlassen und schau mich mal um.
Fukuoka liegt am Meer und am Fluss und so mäandere ich durch die Gegend von einer Brücke zur nächsten. Irgendwann treffe ich auf Spuren der Vergangenheit, ein Gebäude, der Hartgeldbank von Yokohama nicht unähnlich, fällt mir ins Auge und eine Landmarke, die erzählt, wie weit ich von den verschiedenen japanischen Städten entfernt bin. Holla, die Waldfee, bin ich schon gut unterwegs gewesen. Ich habe den Stadtführer Stadtführer sein lassen und gehe einfach so los, ins Blaue hinein, noch um eine Ecke und plötzlich wird die Welt schön und rot. Ich bin am Suikyo Schrein, eine zauberhafte kleine Andachtsstätte, mit kleinen Wegen, Brücken, Toriis, zentral gelegen, nett für die Angestellten der umliegenden Büros für ein kurzes Gebet zur Mittagszeit. Die Legende sagt, dass im Jahr 901 ein Reisender, Sugawara no Michizane mit Namen, von Tokyo kommend nach Dazaifu reiste, eine Pause machte, um im klaren Wasser des Flusses sein Spiegelbild zu betrachten. Später wurde an dieser Stelle der "Schrein des klaren Wassers" errichtet und im Jahr 1612 an die jetzige Stelle verlegt. In dem kleinen Teich kann man sehr wohl Reflektionen sehen, und viele goldene Kois, beides ist im Wasser des Flusses nicht mehr möglich.
Ein Wegweiser sagt mir, dass es hier lang zur Burg Fukuoka geht, also nix wie hin, kurze Zeit später berichtet ein weiterer, dass es sich um eine Burgruine handelt. Ahjaaa. Und ja, stimmt, zwei halbe Mauern stehen noch und man hat einen schönen Ausblick auf den Fluss, pardon, die Reste des Burggrabens. Und ich treffe hier auf einen riesigen Findling, in den ein Gedicht gemeißelt ist, die Klage eines Reisenden, der seiner Familie versprach, zu Beginn des Winters zurück zu sein, von seiner Fahrt nach China, und nun ist es schon Herbst, und er hat erst die Hafenstadt Fukuoka erreicht. Und er bedauert sehr, das Versprechen nicht halten zu können. Bin ich dankbar für schnelle Verkehrsmittel und schnelle Kommunikation.
Auf meinem Weg hierher bin ich an meinem liebsten Kaffeeröster vorbeigekommen und ich mag jetzt Koffein. Zurückzu komme ich an Wasserbecken vorbei, die auch einst zur Burganlage gehörten und mit Lotus zugewachsen sind, einer speziellen Art, die es nur hier gibt. Aber es ist Winter, selbst hier im Süden, und der Lotus hält Winterruhe, bewacht von einem Fischreiher.
It's 7 o'clock in the morning and it's loud, because the digger is digging and the crane is craning and the hotel is located on a main road, I console myself with tasty coffee, imported from home and with breakfast from the combini just around the corner. While checking my travel guide book for places of interest it starts to rain, fits perfectly with my mood, I'm off for bed again. Around noon I made the decision to leave my uncomfy hotel room to have a stroll.
Fukuoka is located at the sea and a river and so I'm meandering from bridge to bridge and than I meet traces of the past. A building very similar the Yokohama Specie Bank catch my eye and a landmark, telling how far I'm away from several Japanese cities, my oh my, I traveled a lot, indeed. I let the guide book be guide book and and just walk haphazardly and just around the corner the world turned beautiful and red. It's the Suikyo Shrine, an enchanting little place of worship, with small lanes, bridges, Toriis, very centrally, nice for the employees of the surrounding areas for a short prayer before lunch. The legend tells, in the year 901 a traveler, named Sugawara no Michizane, came from Tokyo going to Dazaifu, took a break here to look into the clear water of the river to see his own reflection there. Later the 'Shrine of the clear water' was build at the spot and relocated in 1612. In the small pond one can see many reflections and golden kois, both isn't possible in the river anymore.
A road sign tells me, that's the way to the castle, on I go, and the next one tells its castle ruins. I see. It's right, two half walls are left, but I have a beautiful view onto the river, pardon, the former moat. Here I find a huge boulder with a poem carved in, telling the lament of a traveler, who promised his family to be back from his journey to China when it's winter, and now, while it's already fall and he is still in the port of Fukuoka. He's heartbroken that he can't keep his promise. I am so grateful for the fast means of travel and communication.
On my way I passed along my favorite coffee roaster and I like some caffeine now. Backwards I go along at two water basins, a part of the castle moat too, overcrowded with lotus, a special kind, only growing here, but it's still winter, even in the south and the lotus is on hiatus, guarded by a grey heron.